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Das Metaversum ist in aller Munde. Auch wenn es sich futuristisch anfühlt, ist es für clevere KMUs jetzt an der Zeit, sich auf seine Auswirkungen vorzubereiten. Der Begriff „Metaverse“ tauchte erstmals Ende 2021 auf, als sich der Social-Media-Gigant Facebook in Meta umbenannte, als Anspielung auf die Idee einer Welt der virtuellen Realität (VR). Seitdem ist das Konzept in allen großen Medien zu lesen, weil VerbraucherInnen und WirtschaftsführerInnen versuchen, seine Bedeutung zu verstehen.

Auch wenn ExpertInnen sagen, dass das Metaverse noch Jahre von der alltäglichen Nutzung entfernt ist, hat der Rummel bereits begonnen. Im Jahr 2021 verzeichnete VR ein Rekordinvestitionsjahr: 154 Millionen Pfund wurden in den Sektor investiert – ein Anstieg von 72 % gegenüber 2020. Es liegt auf der Hand, dass sich mit der Entwicklung des Metaverse große Chancen ergeben, aber was genau ist das? Und wie sollten sich kleine Unternehmen auf seine Auswirkungen vorbereiten?

Was ist das Metaversum?

Wenn du jemals einen Science-Fiction-Blockbuster aus den frühen 00er Jahren gesehen hast (z. B. Steven Spielbergs Minority Report oder die Matrix-Reihe der Wachowskis), dann hast du bereits eine Vorstellung davon, was das Metaversum ist.

Einfach ausgedrückt ist es eine „reale“ Version des Internets, die online gehostet wird und grenzenlose virtuelle Umgebungen schafft, in denen Menschen miteinander interagieren und Waren herstellen, kaufen und verkaufen können. Im Moment brauchst du ein VR-Headset, um es zu betreten.

Auch wenn das Metaversum zuerst von dem Tech-Konglomerat Meta (früher Facebook) vorgestellt wurde, gibt es die Idee schon länger. Auch andere Marken der großen vier Tech-Unternehmen (Google, Microsoft und Apple) sind mit an Bord und positionieren ihre Softwareprodukte als unverzichtbare digitale Infrastruktur für alle, die das Metaversum betreten wollen.

Meta-CEO Mark Zuckerberg hat zum Beispiel kürzlich ein neues KI-Produkt namens „Builder Bot“ angekündigt, mit dem NutzerInnen eine einfache virtuelle Welt erstellen können.

Aber das Metaverse ist nicht nur eine Einheit. Es bezieht sich auf ein Netzwerk von Online-Welten, das wahrscheinlich noch größer werden wird, wenn der Markt wettbewerbsfähiger wird. Das bedeutet, dass Unternehmen jeder Größe, die eine Verbindung zu virtueller oder erweiterter Realität haben, dem „Reich“ beitreten können.

Rory Kenny, CEO des Musiktechnologieunternehmens Loudly, hat uns seine Vorhersagen über die Auswirkungen des Metaversums im Jahr 2022 gegeben:

„Das Metaversum gibt es schon seit einigen Jahren, aber es war bisher auf ein kleines Publikum beschränkt – vor allem im Gaming-Bereich. In diesem Jahr wird es eine große Verschiebung hin zum Metaverse geben, da Unternehmen wie Facebook (Meta Platforms, Inc.) die NutzerInnen dazu ermutigen, in die Online-Welt zu wechseln.”

Was bedeutet das Metaversum für kleine Unternehmen?

Lokale, offline tätige Unternehmen mussten als Folge der Pandemie mit einem Rückgang des Handels zurechtkommen, da immer mehr Unternehmen online gingen oder einen Omnichannel-Ansatz verfolgten (auch bekannt als Nutzung mehrerer Plattformen – online und offline – für den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen).

In einer Zeit, in der der „Tod der Einkaufsstraße“ ein immer häufiger diskutiertes Thema ist, könnte der Einstieg in das Metaverse nicht nur eine kluge Geschäftsentscheidung sein, sondern auch eine notwendige.

Angenommen, du besitzt ein kleines Café oder eine Bäckerei. Im Moment müssen die Leute, die bei dir essen wollen, sich fertig machen, das Haus verlassen und möglicherweise kilometerweit fahren, um dich zu erreichen.

In zehn Jahren wird das Metaverse wahrscheinlich so weit sein, dass du deine KundInnen online „bewirten“ kannst, indem du ihnen das Essen an die Haustür lieferst und sie virtuell „drinnen“ essen lässt. Klingt weit hergeholt, oder?

Nun, das passiert tatsächlich schon. McDonald’s hat vor kurzem 10 Marken angemeldet, darunter auch eine für ein virtuelles Restaurant, das an ein reales Haus liefert.

Auch die kleinen EinzelhändlerInnen haben erste Schritte in die virtuelle Welt unternommen.

Sokin, das Zahlungsanbieter-Startup und 2021 Startups 100-Unternehmen, hat vor kurzem zum ersten Mal vollständige E-Commerce-Zahlungen im Metaversum eingeführt, so dass kleinere Marken und Unternehmen von ihren physischen Geschäften in die virtuelle Welt hineinwachsen können.

Vroon Modgill, Gründer und CEO von Sokin, erklärt:

„Wir haben Kampagnen von EinzelhändlerInnen gesehen, in denen ein Avatar ein Kleidungsstück vorführt, aber dann hört das Erlebnis dort abrupt auf. Wir schließen den Kreislauf, indem wir dafür sorgen, dass ein Kauf direkt im Metaverse getätigt werden kann.“

Wie kann ich mein Unternehmen auf das Metaversum vorbereiten?

Es wäre einfach, das Metaversum als zu fortschrittlich abzutun, als dass die meisten kleinen Unternehmen es nutzen könnten. Aber je mehr Unternehmen auf den Metaverse-Trend aufspringen, desto alltäglicher werden seine Anwendungen.

Deshalb wurde in der Kampagne „Geschäftsideen 2022“ Augmented und Virtual Reality als einige der größten Chancen für „Neue Arbeitsweisen“ nach dem Covid hervorgehoben.

Es gibt auch einen großen finanziellen Anreiz, sich zu engagieren. Die Investmentbank Goldman Sachs schätzte kürzlich, dass das Metaverse in Zukunft weltweit 5,9 Billionen Pfund wert sein wird, und clevere UnternehmerInnen arbeiten bereits daran, die ersten Erfolgsgeschichten in diesem lukrativen Markt zu schreiben. Der beste Weg, sich ihnen anzuschließen, ist, den aktuellen Stand der Dinge rund um das Metaverse zu nutzen, um die bestehende digitale Infrastruktur deines Unternehmens zu überprüfen und die Bereiche zu identifizieren, die du optimieren und ausbauen kannst.

Optimiere deine Online-Präsenz

Der Einstieg in das Metaversum bedeutet für jedes Unternehmen etwas anderes. Für ein Startup bedeutet es vielleicht, eine intelligentere KI zu entwickeln, um Kundenfragen zu beantworten. Für ein anderes könnte es eine ganze VR-Welt sein. Aber das Metaverse ist im Grunde die zukünftige Version des Internets, was bedeutet, dass der erste Schritt zum Erfolg die Erstellung einer Website sein sollte.

Du kannst einen einfachen Website-Builder wie Wix oder Shopify verwenden, um deine eigene, offizielle Webseite zu gestalten. Marken mit E-Commerce-Funktionen sind die beste Wahl, da du auf deiner Website wahrscheinlich virtuelle Waren und Dienstleistungen verkaufen willst.

Diese beiden Softwareplattformen haben auch riesige App-Marktplätze, die du nutzen kannst, um Add-ons von Drittanbietern in deine Website zu integrieren – zum Beispiel einen KI- oder VR-Chatbot.

Erwäge eine Anpassung deines Geschäftsmodells

Es könnte sinnvoll sein, dein Geschäftsmodell auf das Metaverse vorzubereiten, damit du einen größeren Teil deines Geschäfts in der virtuellen Realität abwickeln kannst. Wenn du ein Technologieunternehmen bist, ist dies ein besonders wichtiger Schritt, über den du nachdenken solltest.

PixelMax ist ein gutes Beispiel für ein Tech-Startup, das sich aufgrund der sich ändernden Trends auf ein metaverse-freundliches Modell umgestellt hat. Das in Manchester ansässige Tech-Unternehmen, das 2021 in den Top-100-Startup-Index aufgenommen wurde, änderte seine Taktik als Folge der Covid-19-Pandemie. Im Jahr 2020 wollte das Unternehmen damit beginnen, wichtige Fertigungsprozesse in der Luft- und Raumfahrt zu digitalisieren. Doch als diese Branchen von den landesweiten Sperrungen betroffen waren, kam die Arbeit zum Erliegen. Daraufhin änderte PixelMax seine Taktik und entwickelte seine einzigartige und immersive Kommunikationsplattform, um den drastischen Veränderungen in der Technologiebranche Rechnung zu tragen.

Markt für das Metaverse

Wie wir bereits hervorgehoben haben, wird das Metaverse in den kommenden Jahren ein hart umkämpftes Feld sein. Vielleicht baust du ein Metaverse-basiertes Unternehmen in der „realen Welt“ auf. Oder du planst eine Strategie, um sicherzustellen, dass deine Produkte von den Nutzern im Metaverse gefunden werden.

In jedem Fall brauchst du einen langfristigen Marketingplan, um sicherzustellen, dass du dich in einer Welt, einer Gemeinschaft oder einer Plattform behaupten kannst, die zu deiner Zielgruppe passt. Die Suche nach Schlüsselwörtern (Keywords) ist ein guter Weg, um in den Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) für Begriffe, die mit dem Metaverse zu tun haben, höher zu ranken. Wenn du diese Begriffe in deinem Markennamen, deinem Produkt oder deiner Überschrift verwendest, wirst du in der Suche und in den sozialen Kanälen besser gefunden. Solche Taktiken sind bereits online zu beobachten. Laut Influencer Marketing Hub wird der Hashtag #metaverse auf Instagram mit mehr als 60.000 Beiträgen auf der Social Media Plattform weit verbreitet und auf Twitter mehr als 500 Mal pro Stunde getwittert.

Eine weitere Idee, die du untersuchen könntest, ist der Verkauf deines Produkts oder deiner Dienstleistung im Metaverse, indem du virtuelle oder immersive Werbung nutzt, um eine neue Einnahmequelle für dein Unternehmen zu erschließen. Es mag dir noch zu früh erscheinen, auf diese Ideen aufzuspringen, aber jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um mit verschiedenen Marketingstrategien für das Metaverse zu experimentieren. Und denk daran: Wenn du dir nicht sicher bist, wie du das Metaverse-Marketing angehen sollst, kannst du jederzeit mit einem erfahrenen Strategen zusammenarbeiten, der dir hilft, neue Verfahren auszuprobieren und Best Practices zu entwickeln.

Führe Kundenforschung durch 

Forschungsrunden können viel Zeit in Anspruch nehmen, deshalb ist es wichtig, frühzeitig für kommende Entwicklungen wie das Metaverse zu planen. Frag dich: Wer sind deine demografischen Zielgruppen? Welche Verhaltensweisen sind bei deinen aktuellen und potenziellen KundInnen gerade angesagt, die darauf hindeuten, wie sie sich im Metaverse verhalten könnten? Beobachte auch deine Konkurrenz und finde heraus, wann, wie und ob sie den roten Teppich für VR-Technologien ausrollt. Marktumfragen sind eine gute Möglichkeit, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wann deine Kunden für die Metaverse-Technologie bereit sein werden. Das bringt uns zum nächsten Punkt.

Lass deine Kunden nicht zurück

Obwohl die oben genannten Lösungen klug sind, um dein Unternehmen auf das Multiversum vorzubereiten, ist es wichtig, dass du nicht zu schnell dramatische Veränderungen in deinem Unternehmen vornimmst. Die virtuelle Realität ist für den Großteil des Verbrauchermarktes noch nicht die akzeptierte Norm. Du riskierst, deine bestehenden Kunden zu verprellen, wenn du alle anderen traditionellen Arbeitsmethoden komplett aufgibst. Achte stattdessen darauf, dass alle neuen Produkte oder Dienstleistungen, die du einführen willst, optional sind. Wenn du dich zum Beispiel entscheidest, deinen Kunden virtuelle Rabattgutscheine anzubieten, solltest du sicherstellen, dass diese neben erkennbaren Systemen wie QR-Codes oder Papiertickets angeboten werden.

Fazit

Das Metaverse ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ein spekulativer Bereich. Aber da die größten Tech-Unternehmen der Welt erhebliche Investitionen in diesen Bereich tätigen, werden die abstrakten Ideen immer greifbarer. Genauso wie wir gesehen haben, wie sich kleine und mittlere Unternehmen an die neue Welt der Telearbeit nach dem Covid-Projekt angepasst haben, sehen wir jetzt, wie sich die Unternehmen noch weiter in die virtuelle Realität bewegen. Die Vorbereitung auf das Metaversum wird je nach Branche viele verschiedene Formen annehmen. Der wichtigste erste Schritt ist jedoch, online zu starten und eine starke Website zu erstellen, die deinen digitalen Besitzstand für den richtigen Zeitpunkt markiert.

Dieser Artikel wurde von Helena Young auf Englisch verfasst und am 07.03.2022 auf www.startups.co.uk veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.

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