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Viele UnternehmerInnen und Selbstständige denken: Schnell mal eine Domain sichern und fertig. Potenzielle Gefahren durch Cyberkriminelle werden oft (un)bewusst ausgeblendet. Tatsache ist: In den Jahren 2018/19 bezifferte sich der Schaden durch Cyberkriminalität noch auf 103 Milliarden Euro. Dieser Wert hat sich in zwei Jahren mehr als verdoppelt. Denn: Der jährliche Gesamtschaden durch Cyberkriminelle wird 2021 mit 223 Milliarden Euro angegeben. Besonders verbreitet, im Zusammenhang mit Domains und Online-Kriminalität, ist die sogenannte Domainpiraterie. Deshalb wurde im Folgenden einen kleinen Wegweiser – für dich und dein Unternehmen – zusammengestellt.

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Domainpiraterie – Was ist das?

Domainpiraterie beschreibt den „Tatbestand“, wenn Kriminelle sich Domains sichern, die beispielsweise geschützte bzw. genutzte Marken-, Personen und Unternehmensnamen enthalten. Das Problem dabei: KundInnen, die Dienstleistungen und Produkte per Klick kaufen möchten, können nicht erahnen, wer für den Webauftritt verantwortlich ist. Im schlimmsten Fall leidet deine Online-Reputation und das wirkt sich auf dein Online- und Offline-Geschäft aus.

Domainpiraterie – Unterschätzte Gefahr

Laut einer aktuellen Studie, die DomainFactory in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov® durchgeführt hat, waren 11 % der StudienteilnehmerInnen bereits Opfer von Domainpiraterie. Beunruhigend ist: Ein Drittel der Befragten hat noch nie etwas von Domainpiraterie gehört. Dabei kann jeder durch eigenes Handeln für deutlich mehr Sicherheit der eigenen Website sorgen.

Hier erfährst du, wie du deine Domain in nur 3 Schritten schützen und damit auch deine Umsätze langfristig sichern kannst.

Schritt 1: Zuerst die Strategie

Der Domainname ist die Basis deiner Strategie. Es ist also keine vergeudete Mühe, wenn du gleich zum Start deiner Online-Seite Zeit und Kreativität in die Auswahl des passenden Domainnamens investierst. Realität ist: Ist eine Domain erst einmal gekauft, schenken ihr sowohl Selbstständige als auch größere Unternehmen oft wenig Aufmerksamkeit. Fakt ist aber: Deine zukünftige Ausrichtung in Sachen Domains ist mindestens genauso wichtig wie deine jährlich aufgestellte Marketing-Strategie. Analog zu deren Inhalten, die du stetig an aktuelle Ziele und Entwicklungen am Markt anpasst, kannst und solltest du auch dein Domainportfolio ausbauen.

Schritt 2: Es dreht sich alles um das Portfolio

Weniger ist mehr? Online ist das Gegenteil der Fall. In regelmäßigen Abständen etablieren sich immer wieder neue Domainendungen am Markt. .com und .de sind vielleicht die bekanntesten „Arten“ unter Ihnen, doch wusstest du,

  • dass du deine Domain mit einer .eu-Endung oder beispielsweise einer .info-, .gmbh- oder .shop-Endung internationaler gestalten bzw. thematisch aufwerten kannst?
  • dass du verschiedene Produkt- und/oder Kampagnenzusätze in deinem eigentlichen Domainnamen einfließen lassen kannst?
  • dass erfolgreiche Suchbegriffe rund um deine Marke ein Anzeichen sein können, um eine gute Basis für dein Domainportfolio zu schaffen?

Schritt 3: Überprüfe doppelt, wenn du kannst

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Indem du deine eigenen Keywords regelmäßig checkst, fällt es dir leichter, einen guten Überblick zu wahren. Soll heißen: Duplikate mit Vertippern oder artverwandte Plagiate kannst du so schnell aufdecken und einen Missbrauch deiner Marke vermeiden. Folgende Fragen solltest du dir dabei stellen:

  • Findest du nur deine eigenen Domains oder tauchen Domains mit deinem Markennamen mit fremden Inhalten in den Suchmaschinenergebnissen auf?
  • Landest du einen Suchtreffer, der sich deinem eigenen Markennamen verdächtig nähert?
  • Findest du Domains, die deinen Markennamen nutzen und lediglich mit einem Tippfehler versehen sind?

Wenn du durch diese Vorgehensweise tatsächlich auf Domainpiraterie aufmerksam wirst, ist schnelles Handeln gefordert.

Opfer von Domainpiraterie – Und jetzt?

Du hast bei deinem monatlichen Monitoring (inkl. wichtiger Double Check-Fragen) festgestellt, dass du bzw. dein Unternehmen von Domainpiraten angegriffen wird. Oberstes Gebot ist jetzt: einen kühlen Kopf bewahren. Denn: Mit einer systematischen Vorgehensweise lässt sich der Schaden in Grenzen halten.

1. Im ersten Schritt recherchierst du, bei welchem Registrar die betroffene Domain bzw. das Plagiat registriert ist.

2. Im zweiten Schritt sperrst du die betroffene Domain: Eine solche Sperrung kann für .de-TLD bei der DENIC (Abkürzung für: Deutsches Network Information Center) beantragt werden. Die DENIC betreibt und verwaltet die .de-Endung und ist in solchen Fällen der wichtigste Ansprechpartner.

Domainstrategie ist das A und O

Was schließen wir am Ende daraus? Für Unternehmen und Selbstständige ist es von enormer Bedeutung, den Umgang mit verschiedenen Domains bzw. Domainregistrierungen fix in der Marketingstrategie zu verankern. Diese Herangehensweise beugt nicht nur Angriffen von Cyberkriminellen vor, sondern wirkt sich auch noch positiv auf die Sichtbarkeit deines Unternehmens aus.

Paul Ashcroft

Paul Ashcroft verantwortet als VP EMEA das Geschäft von GoDaddy für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Dabei helfen ihm seine langjährige Erfahrung sowie Leidenschaft für Tech- und Digitalthemen. Vor seiner Zeit bei GoDaddy war er viele Jahre in der Gaming-Branche tätig.

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