Das Firmenlogo ist heute der Kern der Firmenidentität. Leider scheitern viele Kleinunternehmer schon aufgrund des Logos daran, eine überzeugende Identität auf den Markt zu bringen. Die gute Nachricht: Es liegt nicht am Budget! Aber: Eine gute Firmenidentität ist unabdingbar!
Vor 20 bis 30 Jahren waren Firmenlogos für kleine Unternehmen unwichtig: Geografie und Netzwerk waren für den ersten Kontakt und das Vertrauen ausschlaggebend. Heute kommen die meisten Kunden erst mit der Firmenidentität in Kontakt – und auch mit mehreren Konkurrenten. Jegliches Signal wird als Entscheidungshilfe genutzt, weshalb das Logo nicht unprofessionell, unorganisiert oder grob aussehen darf.
So wertvoll ist ein gutes Logo
Das Logo kommt überall vor und bestimmt das Design aller Werbemittel. Wie bei Autos, gibt es teuere und günstige Optionen, und der Geschmack spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Doch jedes Auto muss fahrtauglich sein – und so muss auch jedes Logo eine Reihe objektiver Kriterien erfüllen, sonst ist es nicht verwendbar. Egal ob es 100 oder 1000 Euro gekostet hat.
Ein untaugliches Logo generiert eine Spirale von Verlusten, denn es wird weiter in Außenwerbung, Website, usw. investiert. Die Identität zerfällt Schritt für Schritt. Solche Katastrophen lassen sich leicht vermeiden, wenn von Anfang an objektive Kriterien berücksichtigt werden, die ein gutes Firmenlogo erfüllen muss. Diese Anforderungen kannst du an deine Designer stellen und gegebenenfalls vertraglich garantieren lassen.
1. Der Hintergrund
Das Logo umfasst Schriften und Grafiken; es erscheint aber immer auf einem Hintergrund. Der Hintergrund darf auf keinen Fall Teil des Logos sein, sonst sieht es wie ein Klotz aus, wenn es tatsächlich genutzt wird. Egal ob das Logo auf einem hellen Hintergrund (z. B. als Sponsor auf einem Eventposter) oder auf einem dunklen Hintergrund (z. B. auf dem Firmenauto) erscheint, es muss in jedem Fall frei stehen können und lesbar sein. Manchmal ist es notwendig, zwei Logoversionen zu erstellen.
Der Test: Lass dir das Logo auf hellem und auf dunklem Hintergrund zeigen, bevor du es abnimmst.
2. Das Format
Wenn dir der Logodesigner ein Logo zeigt, siehst du es meistens in einem größeren Bild. Das ist einerseits gut, weil du dadurch alle Details erkennen kannst. Andererseits solltest du das Bild aber auch verkleinern und darauf achten, dass die Schrift lesbar bleibt. Die Grafik sollte auch dann erkennbar sein, wenn das Logo klein ist, selbst wenn nicht alle Details zu sehen sind. Doch wie klein ist klein? Idealerweise sollte das Logo auch bei 400×150 Pixel lesbar sein.
Der Test: Verkleinere das Logo und versuche, den Text zu lesen. Werden wichtige Elemente der Grafik undeutlich?
3. PNG und Vektordatei
Das Bildformat JPEG kennst du bestimmt. Leider ist es kein empfehlenswertes Format für ein Logo. JPEGs haben keine Transparenz, das heißt das Logo erscheint auf einem Klotz. Fordere dein Logo als PNG mit durchsichtigem Hintergrund. Wie bei einem JPEG, funktioniert es auf jedem PC.
Aber Achtung: Lass dir dein Logo auch als Vektor-Datei (.AI oder .EPS) geben. Diese Datei ist für dich ohne Designersoftware zwar nutzlos, aber dein Webdesigner und die Druckereien benötigen dieses Format.
Der Test: Nach Abnahme des Designs erhältst du das Logo als PNG und AI/EPS.
4. Keep it simple!
Erfolgreiche Logos sind einfach. Versuche eher, Elemente aus deinem Logo zu entfernen, als welche hinzuzufügen.
Der Test: Tragen alle Elemente in dem Logo zu der Bedeutung bei? Oder kann man gewisse Elemente entfernen?
5. Das Logo in schwarz-weiß
Manchmal wird dein Logo schwarz-weiß gedruckt werden – wenn nicht von dir, dann von deinen Kunden. Natürlich gehen dabei Farben und Effekte verloren, aber die Form sollte trotzdem erkennbar sein. Wenn du (oder deine Kunden) das Logo oft schwarz-weiß drucken, sollten du auch eine extra Dateiversion in schwarz-weiß anfordern.
Der Test: Drucke das Logo mit deinem Drucker ohne Farben.
6. Die Proportionen
Die meisten Logos sind heute im Querformat. Dieses Format passt gut auf Websites und auch auf andere Werbemittel. Doch bei einer Proportion von 4:1 (Länge:Höhe) ist man bereits an der Grenze, und das Logo wird zu lang. Wenn der Firmenname zu lang ist, sollte man ihn in zwei Reihen schreiben oder abkürzen.
Logos, die in ein Viereck passen, sind in Ordnung, man sollte aber beachten, dass diese oft kleiner erscheinen werden als andere Logos. Zum Beispiel auf einem Poster mit Sponsoren werden breite Logos größer erscheinen. Logos, die in die Höhe gehen, sind problematisch, da sie nur schwer in Webseiten integriert werden können.
Der Test: Miss die Proportionen deines Logos.
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7. Die Symbolistik der Formen
Ein großartiges Logo wird durch die Symbolik der Formen intelligent, die seine Alleinstellungsmerkmale ausdrücken. Oft bedeutet das aber sehr viel Konzeptionsarbeit und ein großzügiges Budget. Die minimale Anforderung sollte aber sein, dass das Logo nicht unerwünschte negative Symbolik aufweist.
Der Test: Zeige das Logo einigen Freunden, um sicher zu stellen, dass die Symbolik nicht (fehl)interpretierbar ist.
8. Das Favicon
Wenn dir der Onlinevertrieb wichtig ist, frage dich auch nach einem Favicon. Favicons erscheinen oben in deinem Browser, sie sind aber nur 16×16 Pixel groß. Das ist extrem klein, und kein Logo passt in diese Größe. Deshalb muss dein Designer wissen, dass du auch ein Favicon nutzen willst. Er kann dann darauf achten, dass ein Teil des Logos umgewandelt werden muss.
Der Test: Nach Abnahme des Designs erhältst du ein Favicon in 16×16 Pixel.
Ein gutes Logo ist wirklich entscheidend für den ersten Eindruck eines Unternehmens. Ich habe mich selbst schon oft gefragt, welche Kriterien ein perfektes Logo erfüllen sollte, und dieser Artikel bringt es auf den Punkt. Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern auch um Wiedererkennungswert und Flexibilität. Besonders wichtig finde ich den Aspekt der Zielgruppenansprache – ein Logo muss die richtige Botschaft vermitteln. Wer sich dafür interessiert, wie sich Designentscheidungen auch auf die Markenwahrnehmung auswirken, sollte unbedingt mal bei Alexander Riedinger auf XING vorbeischauen. Spannende Einblicke in digitales Marketing und Branding!
Guter Beitrag der es auf den Punkt bringt. Mit einem guten Logo nebst entsprechendem Farbkonzept läßt es sich auf vielen Ebenen des Webdesign einfach besser arbeiten. Und wenn man sich dabei an obige Kriterien hält, dann ist das schonmal die halbe Miete. Vielen Dank dafür!
Toller Beitrag. Sehr angenehm zu lesen. Die Kriterien gefallen gut! LG
Super Beitrag, vielen Dank. Das Logo ist für uns auch immer für das gesamte Webdesign wichtig. Unsere Webdesign Agentur in Köln überarbeitet deswegen oft das Logo als ersten Schritt.
Hi Frank. Guter Hinweis – Das macht unsere Agentur genauso.
LG Lukas
Super Kriterien für das Logo Design! Herzlichen Dank für den tollen Artikel.
Toller Artikel! Ich habe Erfahrungen mit einer Crowdsourcing-Plattform gemacht. Designenlassen.de hieß diese und ich finde das Prinzip der Ausschreibung sehr praktisch, da man sehr viele Ergebnisse erhält und das Beste auswählt. Ich habe mir ein Logo-Design für mein Start-Up erstellen lassen und war sowohl mit dem Ablauf, als auch mit dem Ergebnis äußerst zufrieden!
Selbst als mobiler DJ sollte man auf ein Logo’s bzw. markante Merkmale in Zusammenhang mit dem Webauftritt oder dem künstlerischen Auftritt achten.
Der Mix macht’s – mein Motto in Sachen Musik und auch als Logo – Doppeldeutung (Cocktailglas mit beschrifteten Mandarinen – Rock, POP, Oldie, NDW…).
Die Mandarinen gibt es dann auf den regionalen #Hochzeitsmessen in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auf meinem Flyer (Disko ODYSSEE – DJ Bernd) ist das auch groß abgebildet.
Die Leute erinnern sich zu Hause und können so leicht die Verbindung wieder herstellen.
Ich kann die Darstellungen im Artikel also nur bestätigen. Jeder kann Sie auf individuelle Weise umsetzen.
DJ Bernd
http://www.disko-odyssee.de
Sehr gute Logo-Design-Kriterien, es ist schön diese Kriterien so systematisch und einfach beschrieben haben! Ausgezeichnet!