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Wie ändert Metaverse die Zukunft? Auch wenn der Begriff Metaverse für einige neu sein mag, gibt es das Konzept schon seit fast drei Jahrzehnten. Der amerikanische Science-Fiction-Autor Neal Stephenson führte das Metaversum 1992 in seinem Roman Snow Crash ein. In diesem Roman (wie auch in anderen seines Genres) nutzen die BenutzerInnen das Metaversum als Fluchtmöglichkeit aus einer futuristischen, weitgehend dystopischen Welt.

In den letzten 30 Jahren hat die Industrie Stein für Stein die Grundlagen für ein nicht-fiktionales Metaversum geschaffen. Virtual-Reality-Headsets sind ergonomischer und erschwinglicher geworden. Die weltweite Internetverbreitung hat stetig zugenommen. Die Beliebtheit von Online-Spielen, die oft das Niveau von Turnieren erreichen, hat es möglich gemacht, ausgeklügelte digitale Avatare, handelbare digitale Vermögenswerte und sogar digitale Immobilien zu entwerfen und auszuführen.

Facebook ist in der Tat nicht das erste Unternehmen, das über das Metaversum nachdenkt. Das 2017 gegründete Unternehmen Decentraland arbeitet praktisch auf der gleichen Grundlage.

Decentraland wurde mit 25,5 Millionen US-Dollar finanziert und bietet seinen NutzerInnen einen VR-Umgebungsersteller, anpassbare Avatare, einen kryptofähigen Marktplatz, digitale Geldbörsen und ein Governance-System.

Facebook versucht, ein ähnliches Erlebnis zu schaffen, das sich jedoch mit den bereits bestehenden sozialen Medien überschneidet. Das Unternehmen kündigte im September 2021 an, in den Bereich AR/VR einzusteigen. Gleichzeitig sprach man von seiner eigenen Version des Metaverse.

Was bedeutet das Metaverse für Facebook?

In der Pressemitteilung von Facebook wird der Begriff des Metaverse nur angedeutet und erklärt, dass:

„Das Metaversum ist eine Reihe von virtuellen Räumen, in denen du mit anderen Menschen, die sich nicht im selben physischen Raum wie du befinden, etwas erschaffen und erkunden kannst. Du kannst dich mit Freunden treffen, arbeiten, spielen, lernen, einkaufen, kreativ sein und vieles mehr.“

Aus dieser Definition geht hervor, dass die meisten von uns in gewisser Weise mit dem Metaversum vertraut sind und wir mit Elementen des Metaversums interagieren, wenn wir längere Zeit online verbringen.

Aus diesem Grund hat der New Yorker einen Artikel mit dem treffenden Titel „We Already Live in Facebook’s metaverse“ veröffentlicht. In diesem wird argumentiert, dass das neue Konzept nur eine Erweiterung der etablierten Präsenz von Facebook in unserem Leben darstellt.

Es wird erwartet, dass sich das Metaverse von Facebook in den nächsten 1 bis 2 Jahrzehnten entwickeln wird und sich dabei stark auf globale Partnerschaften stützt. Während der letzten zwei Monate hat sich Facebook mit Colorintech in Großbritannien für einen Wettbewerb zur Erstellung von Metaverse-Inhalten zusammengetan.

In Deutschland arbeitet Facebook mit der Alten Nationalgalerie an inklusiven XR-Erlebnissen. In Israel startete in Zusammenarbeit mit dem Peres Center for Peace and Innovation ein AR/VR-Startup-Wachstumsprogramm.

Dies kommt zu den umfangreichen Technologie- und Hardwarepartnerschaften von Facebook hinzu, die das Wachstum des Metaverse unweigerlich vorantreiben werden.

EXTRA: Metaverse – auf was können sich Unternehmen und Marketer einstellen?

Antworten auf deine wichtigsten Metaverse-Fragen

Wenn du dir nicht ganz sicher bist, was das Metaversum ist und wie es sich auf dich auswirkt, findest du hier einige weitere Informationen.

Q. Wie erhält man Zugang zum Metaversum?

A. Das Metaversum von Facebook gibt es noch nicht. Sobald es existiert, wird es über VR-Headsets, Augmented-Reality-Brillen wie Ray-Ban Stories und in begrenztem Umfang über Desktop- und mobile Apps zugänglich sein.

Q. Gibt es irgendwelche Vorschriften für das Metaversum?

A. Das Metaversum ist noch zu jung, um in den Geltungsbereich herkömmlicher Vorschriften zu fallen. Aber Facebook bemüht sich aber um einen Vorsprung bei der Einhaltung der Vorschriften. Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Bildungs- und Rechtsinstitutionen zusammen, um sicherzustellen, dass sie sorgfältig vorgehen.

Q. Was sind die entscheidenden Merkmale des Metaverse?

A. Wie Mathew Ball in einem ausgezeichneten Aufsatz erklärt, wird das Metaversum beständig, in Echtzeit, unendlich, interoperabel und selbsttragend sein.

Q. Wer wird das Metaversum in Zukunft betreiben?

A. Mark Zuckerberg sagte in einem Interview mit Verge, dass das Metaversum wie ein „verkörpertes Internet“ sein wird, das von mehreren dezentralen Akteuren betrieben wird. Facebook wird das Metaversum nicht betreiben.

Q. Welche Geschäftsmöglichkeiten bietet das Metaversum?

A. Das Metaversum wäre ein gewaltiger Wirtschaftsmotor. Facebook geht davon aus, dass allein in der EU ein Bedarf an 10.000 hochqualifizierten Arbeitsplätzen besteht, vor allem für Content-Ersteller und AR/VR-Startups. In Zukunft können die NutzerInnen damit rechnen, auch im Metaverse Geld zu verdienen.

Was kommt als Nächstes?

Während viele skeptisch gegenüber einer größeren, ausgefeilteren Version von Facebooks beliebter sozialer Umgebung sind, müssen wir feststellen, dass der Zeitpunkt sinnvoll ist. Kryptowährungen sind inzwischen weltweit äußerst beliebt. Große Videospieluniversen wie Minecraft oder Fortnight haben eine Generation von NutzerInnen auf immersivere Erfahrungen vorbereitet.

In den nächsten Jahren ist mit einer zunehmenden Konsolidierung der Branche zu rechnen. Das Metaversum wird als singuläre, dezentralisierte Einheit realisiert und nicht als ein weiteres Technologiesegment mit vielen konkurrierenden AkteurInnen.

Dieser Artikel wurde von Anwesha Roy auf Englisch verfasst und am 10.01.2022 auf xrtoday.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.

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