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Die Grenzen zwischen stationärem Handel und E-Commerce verschwimmen immer mehr. Der Einfluss des Internets hat die Art und Weise, wie Konsumenten einkaufen, stark verändert. Online-Shops haben größere Bedeutung erlangt und den stationären Handel in vielen Bereichen herausgefordert. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die größten Unterschiede, die wichtigsten Gemeinsamkeiten, Überschneidungen und über Vor-und Nachteile der beiden Verkaufskanäle. Außerdem wird auch ein Ausblick auf die Zukunft des Handels gegeben.

1. Unterschiede zwischen Off- und Onlinehandel

Der wohl größte Unterschied zwischen Offline- und Onlinehandel besteht darin, dass der Kunde beim stationären Geschäft die Möglichkeit hat, das Produkt zu sehen, anzufassen und auszuprobieren. Im E-Commerce steht nur eine visuelle Darstellung zur Verfügung. Zusätzlich bietet der stationäre Handel auch die Möglichkeit der persönlichen Beratung, die online durch Chat- oder Telefon-Support ersetzt wird.

Wenn es um Zahlungsmöglichkeiten geht, gibt es einen großen Unterschied: Barzahlung ist nur im traditionellen Einzelhandel vor Ort möglich, wohingegen Kartenzahlung online und offline in den meisten Fällen funktioniert. Trotzdem ist die Zahl der Barzahlungen stark zurückgegangen und der Trend geht weiter in Richtung Kartenzahlung.

Auch die Kostenstrukturen des Handels unterscheiden sich: Während stationäre Händler Miet- und Personalkosten haben, fallen im E-Commerce Kosten für Website-Entwicklung und Online-Marketing an. Beides hat Auswirkungen auf den Verkaufspreis der angebotenen Produkte.

Die Logistik betreffend gibt es weitere wichtige Unterscheidungen. Im stationären Handel muss der Kunde selbst zum Geschäft gehen, um etwas zu erwerben. Im Onlinehandel hingegen wird das Produkt ganz bequem bis nach Hause geliefert. Eine schnelle und zuverlässige Lieferung ist hierbei ein wichtiger Faktor für die Kundenzufriedenheit. Hier gibt es mittlerweile einige Überschneidungen, auf die im nächsten Punkt ausführlicher eingegangen wird.

2. Überschneidungen zwischen Off- und Onlinehandel

Heutzutage sind Überschneidungen zwischen Off- und Onlinehandel immer häufiger zu beobachten. Beispiele dafür sind Angebote wie Click & Collect und Showrooming. Bei Click & Collect können Kunden Waren online bestellen und im Laden abholen. So werden die Vorteile des E-Commerce genutzt, ohne auf die persönliche Beratung im Geschäft zu verzichten. Für Einzelhändler bietet es eine zusätzliche Serviceleistung und erhöht die Kundenbindung.

Ein wichtiger Faktor im Kontext von Off- und Onlinehandel ist auch der individuell passende Standort eines Geschäfts. Denn eine gute Erreichbarkeit kann Kunden dazu bewegen, es zu besuchen und dort zu kaufen. Eine vorteilhafte Lage kann dazu führen, dass Kunden sich neben dem gewöhnlichen Einkaufen für Click & Collect entscheiden, da das Geschäft einfach zu erreichen ist.

Zudem kann ein guter Standort auch dazu beitragen, dass Kunden das Geschäft als Showroom nutzen, sich die Produkte anschauen und anschließend online kaufen. Das hat für den Einzelhändler den Nachteil, dass der Kunde den Kauf nicht direkt im Laden abschließt, aber es bietet gleichzeitig die Möglichkeit, das Produkt vor Ort zu präsentieren. Insgesamt bieten diese Überschneidungen Vorteile für Kunden und Einzelhändler. Durch die clevere Kombination von Offline- und Online-Elementen können Einzelhändler somit effektiv ihre Verkaufszahlen steigern.

Offline- und Onlinehandel: Eine Frau sitzt lächelnd vor einem Laptop.
Sowohl der stationäre Handel als auch der E-Commerce bieten Unternehmern und Kunden viele Vorteile – Foto: @ itchaznong – stock.adobe.com

3. Gemeinsamkeiten von Offline- und Onlinehandel

Trotz einiger Unterschiede gibt es auch viele Gemeinsamkeiten zwischen Offline- und Onlinehandel. Beide Verkaufskanäle haben die Bedeutung der Kundenbindung erkannt und legen großen Wert auf einen guten Kundenservice.

Ein positives Markenimage ist in beiden Bereichen von großer Bedeutung und trägt zum Erfolg des Unternehmens bei. Zudem werden beide Verkaufskanäle von Trends und Entwicklungen beeinflusst, wie zum Beispiel der zunehmenden Bedeutung von Social-Media-Marketing und der Verschmelzung von Online- und Offline-Kanälen. Somit haben mittlerweile auch viele stationäre Läden eine Website oder sind auf Social Media aktiv um mehr Kunden zu generieren.

Eine weitere wichtige Gemeinsamkeit ist die Bedeutung von Daten und Analytik. Sowohl Online- als auch Offline-Händler nutzen die Datenanalyse, um das Kaufverhalten ihrer Kunden zu verstehen und ihnen personalisierte Angebote und Empfehlungen zu machen. Beide Verkaufskanäle müssen auch mindestens eine sichere Zahlungsmethode für die Kunden bereitstellen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und zu halten.

4. Vor- und Nachteile von Offline- und Onlinehandel

Der wohl größte Vorteil des stationären Handels ist das persönliche Erlebnis und die Möglichkeit einer individuellen Beratung vor Ort. Im Laden kann der Kunde das Produkt sehen, anfassen und ausprobieren, bevor er es kauft. Zudem können Kunden im Laden eine sofortige Lösung für ihre Fragen und Probleme bekommen.

Der stationäre Handel hat jedoch auch einige Nachteile. Ein großer Nachteil ist die begrenzte Verfügbarkeit, da die Öffnungszeiten eingeschränkt sind und der Kunde in der Regel selbst zum Laden gehen muss. Auch kann es zu Wartezeiten kommen, wenn der Laden überfüllt ist oder das gewünschte Produkt nicht vorrätig ist.

Online-Shops haben den Vorteil, dass sie rund um die Uhr geöffnet sind und Kunden von überall aus einkaufen können. Auch die Auswahl ist oft größer als im stationären Handel, da Onlinemärkte nicht auf einen begrenzten Lagerplatz angewiesen sind.

Kunden können zudem Bewertungen anderer Kunden lesen und sich so ein Bild von der Qualität des Produktes machen und den Artikel auf verschiedenen Plattformen vergleichen. Allerdings haben Online-Shops auch einige Nachteile, wie zum Beispiel die längeren Lieferzeiten, der fehlende persönliche Kontakt und hohe Emissionen durch eine Vielzahl an Bestellungen und Rücksendungen.

5. Zukunft des Handels

Die Zukunft des Handels liegt in der Verschmelzung von Offline- und Online-Kanälen, dem so genannten Omnichannel-Reatiling. Immer mehr Unternehmen bieten die Möglichkeit an, Artikel online zu bestellen und im Laden abzuholen oder umgekehrt im Laden zu kaufen und die Produkte nach Hause liefern zu lassen.

Ein weiterer interessanter Trend ist die Zunahme von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Handel und darüber hinaus. Immer mehr Kunden bevorzugen Produkte, die umweltfreundlich hergestellt werden und achten auf die Nachhaltigkeit bei der Lieferkette. Auch hier bieten sowohl der stationäre als auch der Onlinehandel Möglichkeiten, diese Trends gemeinsam aufzugreifen und umzusetzen.

Die Zukunft im Off- und Onlinehandel: Ein Schiff liegt in einem Hafen.
Zukünftig könnte der Handel über Offline- und Online-Kanäle miteinander verschmelzen – Foto: @ Travel mania – stock.adobe.com

Ob es nun nachhaltiger ist, im stationären Handel oder online einzukaufen, lässt sich laut dem Bundesumweltamt nicht so einfach sagen. Es kommt hierbei auf viele verschiedene Faktoren an. Da bereits 75% der Emissionen bei der Herstellung eines Produkts entstehen, werden die restlichen 25% bei der Zulieferung oder durch Versandverpackungen verbraucht. Hier lässt sich allerdings viel Müll einsparen, indem Unternehmen ihre Artikel in der Originalverpackung versenden oder Kunden die leeren Mehrwegverpackungen wieder zurückgeben.

Fazit

Insgesamt gibt es sowohl beim Offline- als auch beim Onlinehandel Vor- und Nachteile, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Der stationäre Handel bietet das Einkaufserlebnis vor Ort und die Möglichkeit einer persönlichen Beratung, während Online-Shops rund um die Uhr geöffnet sind und eine große Auswahl an Artikeln anbieten. Letztendlich hängt die Wahl des Verkaufskanals von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des Produkts oder der Dienstleistung.

Während Artikel, die man ausprobieren möchte, wie Kleidung oder Schuhe, eher im stationären Handel gekauft werden sollten, um Lieferwege zu vermeiden, sind Online-Shops für digitale Produkte wie Musik oder E-Books gut geeignet.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die beiden Verkaufskanäle in Zukunft weiterentwickeln werden und welche Trends und Entwicklungen zu erwarten sind. Insgesamt lässt sich festhalten, dass es sowohl Vor- als auch Nachteile bei beiden Verkaufskanälen gibt und dass es letztendlich auf den Bedarf des Kunden ankommt.

unternehmer.de

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