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Die Rezession kommt. Letzte Woche hat die Europäische Zentralbank nicht nur die Zinssätze um 75 Basispunkte erhöht, sondern auch signalisiert, dass in den kommenden Monaten mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen ist. Die FED hat die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte angehoben, während die Immobilienpreise weiter fallen, ebenso wie die Aktien und Anleihen. Da sich die Anzeichen für wirtschaftliche Turbulenzen häufen, ist es wichtig, dass die Verantwortlichen jetzt Maßnahmen ergreifen, um diesen unsicheren Markt zu überleben.

Letzte Woche hat die Europäische Zentralbank nicht nur die Zinssätze um 75 Basispunkte erhöht, sondern auch signalisiert, dass in den kommenden Monaten mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen ist. Die FED hat die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte angehoben, während die Immobilienpreise weiter fallen, ebenso wie die Aktien und Anleihen. Da sich die Anzeichen für wirtschaftliche Turbulenzen häufen, ist es wichtig, dass die Verantwortlichen jetzt Maßnahmen ergreifen, um diesen unsicheren Markt zu überleben.

Als Zukunftsforscher, der Unternehmen wie Google, HBO und Pfizer dabei geholfen hat, einige Jahrzehnte vorauszuplanen, empfehle ich für Zeiten wie diese eine Technik namens Kill-the-Company-Strategie. Dabei handelt es sich um eine offensive Strategie (und ein Führungsbuch), die von vorausschauenden Unternehmen eingesetzt wird, um sich auf Abschwünge, Marktschwankungen und andere Störungen vorzubereiten.

Ein texanischer Stadtrat hat sich damit auf Worst-Case-Szenarien vorbereitet. Ein amerikanisches Bergbauunternehmen hat es genutzt, um Marktbedrohungen zu erkennen und seine Wettbewerbsstrategie abzusichern. Als ein Premium-Kabelunternehmen es einführte, erstellten die Verantwortlichen drei Seiten mit Schwachstellen – und sechs Seiten mit Gegenmaßnahmen.

Kill-The-Company-Strategie: Wie gehst du am besten in der Rezession vor?

  1. Schritt

Lade in deinem Unternehmen MitarbeiterInnen aller Ebenen zu einer Fernsitzung, einer persönlichen Sitzung oder einer gemischten Sitzung ein. Präsentiere der Gruppe diese Herausforderung: „Welche Szenarien könnten uns im Falle einer Rezession innerhalb von 12 Monaten aus dem Geschäft bringen?“ Indem du die übliche Frage umkehrst – „Wie können wir die Konkurrenz schlagen?“ – gibst du deinen Mitarbeitern, die dein Unternehmen am besten kennen, die Erlaubnis, die Schwachstellen deines Unternehmens zu identifizieren.

  1. Schritt

Fordere alle auf, sich vorzustellen, wie eine Rezession (und ihre Auswirkungen) dein Unternehmen in den Ruin treiben könnte. Und fordere sie auf, jede Bedrohung auf einen Zettel zu schreiben. Beispiele für Bedrohungen können sein: 

  • „Rückgang der Verbrauchernachfrage um 50 %“, 
  • „Bahnstreik verzögert die Materiallieferung um mehr als 60 Tage“ oder 
  • „unsere Konkurrenten bringen wertorientierte Angebote auf den Markt“.

Wenn du deinen Mitarbeitern die Möglichkeit gibst, ehrlich über die Schwächen deines Unternehmens zu sprechen, sind sie wirklich engagiert. Ich habe schon erlebt, dass sechsköpfige Teams in 30 Minuten mehr als 30 Schwachstellen gefunden haben – und das ist genau das, was du brauchst. Deine Konkurrenz schert sich nicht um Vorschriften oder Egos; sie will dich einfach nur überflüssig machen.

  1. Schritt

Bittet die TeilnehmerInnen nacheinander, ihre Zettel aufzudecken und sie als große oder kleine Bedrohung einzustufen und zu sagen, ob sie glauben, dass die Bedrohung leicht oder schwer zu beseitigen ist. Diskutiert in der Gruppe, was die größten Bedrohungen für das Unternehmen sind und stimmt über die drei größten Bedrohungen ab.

Ein paar Profi-Tipps 

Wenn sich die meisten Bedrohungen in einem Bereich konzentrieren, ist das ein Zeichen für eine Schwäche, die sofort behoben werden muss. Umgekehrt kannst du vielleicht einige Taktiken, die du in dieser Übung entwickelt hast, gegen deine Konkurrenten einsetzen. Wenn du also in der Produktion oder in der Technologie ganz klar die Nase vorn hast, überlege, wie du diese Stärke nutzen kannst, um deinen Marktanteil zu vergrößern und andere auszustechen.

  1. Schritt

Frag nun deine MitarbeiterInnen nach Ideen, wie du deine drei größten Bedrohungen verhindern kannst

  • Könnte eine clevere Übernahme deinen derzeitigen Kundenstamm erweitern? 
  • Welche logistische Veränderung würde deine Abhängigkeit vom Bahntransport verringern? 
  • Wie wäre es, wenn du Ressourcen für die Entwicklung deiner eigenen wertorientierten Produktlinie bereitstellst?

Meiner Erfahrung nach ist diese Phase der Übung wirklich spannend: Hier werden die größten Bedrohungen deines Unternehmens in kreative und innovative Lösungen umgewandelt. Außerdem kann die Zusammenarbeit bei solchen Zukunftsübungen die Moral und Motivation der MitarbeiterInnen angesichts der Ungewissheit stärken. 

Fazit zum Vorgehen in der Rezession

Die Kill-the-Company-Strategie bietet auch einen produktiven Rahmen für entmutigte MitarbeiterInnen, um sich über Unzulänglichkeiten zu äußern – und hilft dir gleichzeitig, interne Schwächen zu beseitigen und dein Unternehmen für 2023 und darüber hinaus zukunftssicher zu machen.

Dieser Artikel wurde von Lisa Bodell auf Englisch verfasst und am 23.09.2022 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.

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