Das Ende von Inkubatoren wie dem BeVation Bertelsmann oder dem Verkauf von Daimlers Lab1886 zeigt, dass die Corona-Pandemie auch hier einen Trend beschleunigt hat. Traditionelle Unternehmensinkubatoren zur Unterstützung von Start-ups stehen schon länger im Verdacht, trotz hoher Kosten selten konkrete Ergebnisse zu liefern. Und das, obwohl Innovationen selten zuvor so dringend gebraucht wurden, um mittelständische Unternehmen am Markt zu halten und zukunftsfähig aufzustellen. Die Alternative: Company Builder.
Warum Inkubatoren scheitern
Die Rolle von Inkubatoren besteht darin, erfahrener Sparringspartner für GründerInnen zu sein und besonders bei der Anfangsphase zu unterstützen. Neben der finanziellen Unterstützung beinhaltet das beispielsweise die Analyse des Marktes, die gemeinsame Entwicklung der Geschäftsidee und den Support bei der operativen Leitung zu Beginn. Was in der Theorie wie ein sinnvoller Ansatz klingen mag, birgt in der Praxis etliche Schwierigkeiten.
So sind Inkubatoren zumeist an eine größere Kernorganisation gekoppelt und dadurch an die dortigen Prozesse gebunden. Was für Konzerne und etablierte Unternehmen Best Practice sein mag, ist für Start-ups völlig ungeeignet.
Junge Unternehmen müssen in der Lage sein schnell, spontan und flexibel Entscheidungen zu treffen und ihre Ausrichtung bei Bedarf dem Markt anzupassen.
Schließlich ist die Deckung von Angebot und Nachfrage selten so wichtig wie zur Zeit der Unternehmensgründung. Auch ein möglicher “First Mover Advantage” sollte nicht aufgrund von zähen Prozessen verspielt werden. Jungen Unternehmen, die zu eng an die Kernorganisation gebunden sind, fehlt gerade am Anfang die nötige Unabhängigkeit, um ausreichend experimentieren zu können.
Wenn Welten aufeinandertreffen
Neben starren Prozessen herrschen in klassischen Inkubatoren ebenso starre Eigentumsstrukturen. Häufig besitzt das mittelständische Mutterunternehmen die vollständigen Anteile an den Jungunternehmen und incentiviert die GründerInnen lediglich über das Gehalt. Ohne direkte Beteiligung an Gewinn und Wachstum des Unternehmens, fehlt es jedoch schnell am Anreiz sich langfristig für den Erfolg des Start-ups einzusetzen.
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Zudem werden externe Investoren so kategorisch ausgeschlossen, was die Wachstumsmöglichkeiten des Start-ups stark einschränkt. Ist der gesamte Finanzfluss an das Mutterunternehmen gebunden, konkurrieren dessen Interessen schnell mit denen des Start-ups. Denn: Das zu Beginn investierte Kapital soll aus kaufmännischer Sicht möglichst schnell wieder zurückfließen und die Ausgründung Gewinne erzielen. Der Aufbau eines gänzlich neuen Geschäftsmodells kann sich jedoch über Jahre hinziehen und ist zu Beginn ein Verlustgeschäft. Die AnsprechpartnerInnen im Mutterunternehmen sind sich viel zu oft nicht über die Bedürfnisse eines jungen Unternehmens im Klaren. Oder es fehlt ihnen am nötigen Verständnis für die Motivation und Arbeitsweise eines Start-up-Gründers.
Entscheidend für den Erfolg mit Ausgründungen und Start-ups ist das richtige Mindset.
Company Building statt Inkubatoren!
Company Builder sind im Vergleich zu Inkubatoren eine weitaus nachhaltigere Lösung um Innovationen zu fördern. Durch eine deutliche Trennung der Einheiten und klare „Chinese Walls“ zwischen dem Start-up und der Kernorganisation, schafft ein Company Builder die Mischung aus Freiheit und Unabhängigkeit als auch Support, die Start-ups für ihren Erfolg benötigen.
Gemanagt werden Company Builder außerdem nicht von Führungskräften des Mutterunternehmens, sondern zumeist von erfahrenen Köpfen der Start-up Szene. So bringen Company Builder das notwendige Verständnis mit, um einzuschätzen welche infrastrukturelle Unterstützung und Kompetenzen der Muttergesellschaft für die Entwicklung des Start-ups hilfreich sein könnten. Die Vermittlung zwischen den beiden Welten und der gegenseitige Austausch von Wissen und Ressourcen macht Company Builder dadurch zu einem wesentlich ausgeglicheneren Modell als klassische Inkubatoren.
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Bei der Auswahl des Managementteams des Unternehmensgründers kommen vor allem Personen infrage, die sowohl mit der Unternehmens- als auch mit der Startup-Seite vertraut sind und die zwischen beiden moderieren können. Um diese Verbindung herzustellen, gibt es mehrere Wege. Bei Teams, die sich aus Mitgliedern mit Start-up- und Gründerbackground zusammen setzen, verschwimmen mit der Zeit wie von selbst die Know-how-Grenzen. Dadurch können auf Dauer alle Teammitglieder beide Ökosysteme verstehen und bespielen.
Nicht zuletzt schaffen Company Builder die richtigen Anreize für die GründerInnen, die häufig über Anteile an den Unternehmen beteiligt sind, teils sogar mit einer Mehrheit. Das gibt dem Gründer-Team nicht nur ein größeres Gefühl von Wertschätzung und Vertrauen, sondern auch eine größere Motivation Zeit und Arbeit in das Unternehmen zu investieren. Eine derartige Eigentümerstruktur hält außerdem die Möglichkeit offen, externes Kapital zur Verwirklichung der Wachstumsziele einzusammeln.
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