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Einer deiner Freunde erzählt dir zum Jahreswechsel von einer spannenden Geschäftsidee, von der er absolut überzeugt ist. Ein paar Wochen später siehst du deinen Freund wieder und er erzählt dir erneut von seiner Idee. „Das würde sicher voll einschlagen. Das ist die totale Marktlücke“, erklärt er dir. Als du nachfragst, was er bisher für die Verwirklichung seiner Idee getan hat, bekommst du jedoch nur Entschuldigungen oder Einwände zu hören:

  • „Dafür habe ich momentan keine Zeit.“
  • „Dazu fehlt mir das Geld.“
  • „Darum kümmere ich mich nächstes Jahr.“

Spätestens in diesem Moment weißt du: Aus seiner Idee wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie etwas werden.

Eine Geschäftsidee alleine reicht nicht

„Vision ohne Aktion ist Halluzination“, sagte bereits Thomas Alva Edison, einer der produktivsten Erfinder aller Zeiten. Ihm war klar, dass es nicht ausreicht, Ideen nur zu haben – man muss sie auch umsetzen. Ansonsten bleiben sie nicht mehr als reine Gedankenspiele und verpasste Chancen, denen wir früher oder später nachtrauern werden. Das bedeutet:

Wenn du von einer deiner Ideen wirklich überzeugt bist und dir der Gedanke daran Glücksgefühle beschert, dann ist das die Aufforderung umgehend zu handeln.

Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Leider fühlen wir uns mit der Vorstellung, nur über unsere Ideen zu sprechen und nachzudenken, allzu sicher – nicht aber mit der Vorstellung sie tatsächlich umzusetzen. Das Problem: Indem wir unsere Idee immer wieder aufs Neue durchdenken, um sämtliche Unwägbarkeiten aus dem Weg zu räumen, erschaffen wir unbewusst ein „Bedenkenmonster“. Irgendwann beginnen wir uns vor diesem Monster so zu fürchten, dass wir in eine Schockstarre verfallen und uns selbst blockieren. Aus genau diesem Grund ist es wichtig, dass du nicht zu lange wartest, sondern so bald wie möglich den ersten Schritt in Richtung Umsetzung deiner Idee machst.

Starten statt warten

Nehmen wir an, du möchtest weltweit ein revolutionäres Weiterbildungsthema umsetzen. Verwende deine kreative Energie dann nicht dafür, alle Punkte zu sammeln, die dir noch fehlen (Büro, Geld, Mitarbeiter usw.). Mache dir stattdessen lieber Gedanken, was du bereits hast, um schnellstmöglich loslegen zu können. Entwickle einfach dein erstes Trainingskonzept und finde mindestens eine Person, die dafür bezahlen möchte, von dir trainiert zu werden. Hole dir danach Feedback ein und verfeinere dein Konzept.

Wenn dein Workshop gut war, wird dich diese Person sicher weiterempfehlen und beim nächsten Mal hast du vielleicht schon fünf zahlende TeilnehmerInnen. Du weißt jetzt, dass deine Idee Potenzial hat. Mit jeder Menge positiver Energie kannst du deine Idee jetzt immer weiter verbessern und wachsen lassen.

EXTRA: Optimismus in 11 Schritten lernen [Praxistipp]

Die wirklich Großen haben es übrigens genauso gemacht. Das Renaissancegenie Leonardo da Vinci baute seine legendären Flugmaschinen aus Holz und Leinen – Materialien, die in seiner unmittelbaren Umgebung zu finden waren. Der Automobilpionier Carl Benz richtete sich bereits als Jugendlicher eine erste kleine Werkstatt in einer Dachkammer ein. Steve Jobs schraubte seine ersten Computer gemeinsam mit Steve Wozniak in der Garage seiner Eltern zusammen.

Tipp: Mache den ersten Schritt

Dieses Erfolgsprinzip der ersten kleinen Schritte ist im Japanischen als „Kaizen“ bekannt.

Es funktioniert vor allem deshalb so gut, weil es unseren Blick vom oft unüberwindbar erscheinenden Ganzen auf kleine konkrete Umsetzungsschritte lenkt. Schnappe dir am besten heute noch eine Idee, von der du überzeugt bist und die du umsetzen möchtest. Mache dir dann mindestens eine Stunde lang ganz konkret Gedanken, wie die nächsten kleinen Schritte aussehen könnten, mit denen du deine Geschäftsidee ins Rollen bringst. Just do it! ?

Jens Möller

Jens Möller ist Experte für innovatives Denken und Handeln. Als gefragter Speaker und Innovationscoach ermutigt er Menschen und Unternehmen dazu, ihr kreatives Potenzial zu erkennen, zu entwickeln und erfolgreich für sich zu nutzen. Er ist Autor des Innovationsbuches „Die Da-Vinci-Formel“ und Gründer des Leonardo da Vinci Forums.

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One Comment

  • Horst.J.Schelbert sagt:

    Horst.J.Schelbert (BOSCH Trainer, Service Product Engineering, Organization Development; Product Security Officer) meint:
    – Sehr gut, genau so ist es, WAS zählt ist die MISSION
    – Gedanken sind frei, schön und gut, das war es dann aber auch schon
    – Alles E.Kästner, „Es entsteht nichts Gutes es sei denn man/MANN/Frau/Es tut es

    HFG
    H.J.S

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