Seit 2020 sind über 30 % der US-Arbeitskräfte 50 Jahre und älter. Sehr ähnlich sehen die Zahlen der Bevölkerung in Deutschland aus. Erfahrene ArbeitnehmerInnen machen zwar einen beträchtlichen Teil des Arbeitsmarktes aus, sind aber bei der Stellensuche auch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, darunter Altersdiskriminierung.
In einer Umfrage von WerkLabs gaben zum Beispiel 60 % der Befragten an, dass sie in ihrem Berufsleben auf Altersdiskriminierung gestoßen sind. Von diesen Personen haben 75 % diese Erfahrung bei ihrer Arbeitssuche gemacht. Es stellt sich heraus, dass Personalverantwortliche sogar zugeben, dass sie altersbedingt voreingenommen sind. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage von ResumeBuilder gaben fast 40 % der Personalverantwortlichen zu, dass sie die Lebensläufe von Bewerbern mit Blick auf das Alter beurteilen. Außerdem geben mehr als 80 % dieser Manager an, dass sie Bedenken haben, MitarbeiterInnen über 60 und unter 25 Jahren einzustellen.
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, Altersdiskriminierung bei der Jobsuche zu bekämpfen. Hier sind einige Tipps, die dir helfen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und dich erfolgreich zu machen.
Überarbeite deinen Lebenslauf
Wenn du seit 25 Jahren oder länger arbeitest, solltest du dem Drang widerstehen, jede einzelne Erfahrung in deinem Lebenslauf aufzuführen. Arbeitgeber sind nur an den aktuellsten und relevantesten Informationen für die jeweilige Stelle interessiert, auf die du dich bewirbst. In der Regel ist es nur notwendig, etwa zehn bis 15 Jahre zurückzugehen. Wenn du deinen Lebenslauf aktualisierst, solltest du außerdem einige grundlegende Standards beachten:
- In der Regel sollte er nicht länger als zwei Seiten sein.
- Gib nicht deine komplette Adresse an – Stadt und Bundesland reichen aus.
- Entferne die Abschlussdaten aus dem Abschnitt „Ausbildung“ und verschiebe diesen Abschnitt an den Schluss
- Verwende eine aktuelle E-Mail-Domain wie Gmail und keine veralteten Domains wie Hotmail
Bereite dich auf unangemessene Fragen im Vorstellungsgespräch vor
Es ist nicht ungewöhnlich, dass reiferen Arbeitssuchenden während eines Vorstellungsgesprächs unangemessene Fragen gestellt werden, daher ist es am besten, wenn du darauf vorbereitet bist. Ein Beispiel ist die Frage: „Wie lange wollen Sie arbeiten?“ Versuche dann, das Gespräch umzulenken, anstatt einen konkreten Zeitrahmen zu nennen. Eine Antwort könnte zum Beispiel so lauten: „Ich denke, dass diese Stelle gut zu meinen Fähigkeiten und Erfahrungen passt und mir die Möglichkeit gibt, mich beruflich weiterzuentwickeln. Ich hoffe, dass ich so lange hier bleiben kann, wie ich etwas beitragen kann. Auf diese Weise zeigst du, dass du dich für die Stelle begeisterst und bereit bist, deine Fähigkeiten weiter auszubauen.
Bleib auf dem Laufenden über Trends und Technologien
Manche Personalverantwortliche haben ein Vorurteil gegenüber Fachkräften über 40, weil sie davon ausgehen, dass ältere ArbeitnehmerInnen nicht mehr auf dem neuesten Stand der Trends und Technologien sind. Wenn du zu dieser Altersgruppe gehörst, ist es wichtig, dass du dich weiterbildest und deine Fähigkeiten ausbaust. Achte darauf, dass du den neuesten Fachjargon und die neuesten Schlagworte der Branche kennst. Das macht dich auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähiger und am Arbeitsplatz wertvoller. Überlege, welche zusätzlichen Schulungen, Kurse oder Zertifizierungen du absolvieren kannst, um dich von anderen Bewerbern abzuheben.
Nutze dein Netzwerk
Als erfahrener Bewerber hast du wahrscheinlich ein umfangreiches Netzwerk an Kontakten. Erkundige dich bei Freunden, Verwandten und ehemaligen Arbeitskollegen, wer eine Stelle sucht. Wenn du dich auf eine Stelle bewirbst und jemanden im Unternehmen kennst, erwähne dies in deinem Anschreiben und während des Vorstellungsgesprächs. Vergiss auch nicht, Online-Netzwerkseiten wie LinkedIn zu nutzen. Stelle zunächst sicher, dass dein Online-Profil auf dem neuesten Stand ist. Vernetze dich dann mit Personalverantwortlichen, indem du Gruppen beitrittst, Inhalte teilst und Nachrichten schickst. Die aktive Teilnahme an der Website wird dir helfen, dein Netzwerk zu erweitern und deine Karriereziele zu erreichen.
Suche nach altersfreundlichen Arbeitgebern
Das CAFE-Programm (Certified Age Friendly Employer) des Age-Friendly Institute ist das einzige Zertifizierungsprogramm in den USA, das Unternehmen auszeichnet, die sich dafür einsetzen, die besten Arbeitgeber für Arbeitnehmer über 50 zu sein. Nach Angaben der Organisation zeichnet sich ein altersfreundlicher Arbeitgeber durch folgende Merkmale aus:
- Er schätzt seine Mitarbeiter aufgrund ihrer Fähigkeiten, Qualifikationen und ihres Beitrags
- Er verfügt über Richtlinien, Praktiken und Programme, die Menschen über 50 unterstützen.
- schätzt das Wissen, die Reife, die Zuverlässigkeit und die Produktivität seiner Mitarbeiter
- Engagiert sich für eine sinnvolle Beschäftigung, Entwicklungsmöglichkeiten und wettbewerbsfähige Löhne und Sozialleistungen für Arbeitnehmer 50 plus
Fazit
Die Jobsuche ist nie einfach, egal wie alt du bist, also bleibe während deiner Jobsuche positiv. Die Energie, die du während des Prozesses ausstrahlst, ist genauso wichtig wie die Erfahrung, die du mitbringst. Altersdiskriminierung gibt es zwar, aber nicht jedes Unternehmen macht sich des Alters schuldig. Es kommt nur darauf an, den richtigen Arbeitgeber zu finden, der den Wert einer reifen Arbeitskraft mit einer starken Arbeitsmoral, Lebenserfahrung und unschätzbaren Fähigkeiten erkennt.
Dieser Artikel wurde von Caroline Castrillon auf Englisch verfasst und am 25.09.2022 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.
Generative KI ist der Assistent, den ich mir schon immer gewünscht habe und der (fast) alles weiß. Und Machine Learning…
Interessanter Artikel zum RWE Aktienkurs, vielen Dank für die detaillierte Analyse! Ziemlich überraschend, wie stark die Aktie in letzter Zeit…
Ganz ohne Kapital klappt es nicht, aber bootstrappen bringt auch viele Vorteile. Ich bin froh kein Fremdkapital aufgenommen zu haben.…