Skip to main content

Digitalisierung ist schon seit längerer Zeit kein Fremdwort mehr. Doch so hoch auf der
Unternehmensprioritätenliste angesiedelt wie jetzt war das Thema wohl noch nie. Denn
insbesondere innerhalb der Coronakrise und auch in der Zeit nach der ersten Welle, in der man den zwischenmenschlichen Kontakt vor Ort so gut wie möglich einschränken sollte, ist die Relevanz von digitalen Konzepten auch bei den Unternehmen angekommen, die sich bisher mit allen Vieren dagegen gewehrt haben.

Wer in der aktuellen Zeit keine digitale Firmen-DNA hat, dem fällt es schwer, sein Geschäft am Leben zu halten. Für viele Unternehmen stellt das Einbauen und Übernehmen von digitalen Strukturen jedoch eine große Hürde dar. Insbesondere die älteren MitarbeiterInnen sind nicht dafür bekannt, die Arme direkt in die Luft zu reißen und das große Jubeln zu beginnen, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Wie man die gesamte Belegschaft mit auf die Digitalreise nehmen kann, erklären wir dir im Artikel.

Das erste große „W“: Wieso ist das so?

Die Fragen „Warum muss ich etwas an meiner Arbeit verändern, wenn doch jetzt schon alles klappt?“, „Was machen die digitalen Strukturen mit mir und meiner Arbeitsweise?“ oder auch “Lohnt sich der Aufwand?” sind nur ein paar Beispiele, die sich beim Thema der Digitalisierung auftun. Denn die Liste der Zweifel ist insbesondere bei älteren Beschäftigten lang:

Sie findet ihren Ursprung in der eingelebten Bequemlichkeit, der Bedeutung von Vertrautem und auch dem Stolz auf Vergangenes. Dies geht mit der Angst vor dem Unbekannten einher.

Diese Angst ist vollkommen natürlich, da der Mensch einfach von Grund auf nicht für Veränderung gemacht ist. Jede kleine Erneuerung kostet immer Energie und sowohl das menschliche Gehirn wie auch der ganze Organismus sind primär darauf ausgerichtet, Energie zu sparen. So ist es ganz normal, dass trotz aller Chancen, die die Digitalisierung bietet, der Mensch sich zuerst fragt, ob sich das Einlernen in das neue System tatsächlich lohnt.

Das zweite „W“: Warum muss das geändert werden?

Diese Hürden müssen jedoch überwunden werden. Denn wenn die Angestellten aus
der älteren Generation entlassen werden oder sich aus einem Unternehmen
verabschieden, geht mit ihnen ein großer Wissensbereich aus langjährigen Erfahrungen
und Expertise verloren. Das ist ein Wissensverlust, den die jüngeren MitarbeiterInnen, die sich in der digitalen Medienlandschaft wie Zuhause fühlen, nicht aufholen können. Es müssen beide Welten, sowohl die der älteren wie auch die der jüngeren Belegschaft, miteinander verbunden werden. Die Mischung aus absoluten Branchenprofis und kreativen Digital Natives stellen die grundlegenden Stärken eines jeden Unternehmens dar und sollten auch vereint eingesetzt werde, so dass sie am Ende als Team verschmelzen, in dem aber auch jeder Einzelne merkt: „Ich bin wichtig“.

EXTRA: Generationskonflikt am Arbeitsplatz: Probleme mit Gen Y & Z ? [Studie]

Digitalkompass: 3 Tipps mit denen keiner auf der Reise zur Digitalisierung verloren geht

1. Das Hier und Jetzt: Mit einer IST-Analyse beginnen

Um jedem Einzelnen eine Funktion zu geben, in der sie oder er sich wichtig fühlt, müssen erstmal die aktuellen inneren Unternehmensstrukturen durchleuchtet werden. Hierfür wendet man sich am Besten an ExpertInnenen und holt sich Rat von den Beschäftigten, die den bestehenden digitalen Prozess in und auswendig kennen. Mit ihrer Hilfe kann man feststellen, welche MitarbeiterInnen bereits Digitalisierungspioniere sind und wer noch Unterstützung braucht. Somit lassen sich die Schwächen wie auch die Stärken festhalten.

2: Glasklare Fassade: Mit Prozesstransparenz Verständnis schaffen

Wenn man die Stärken und Schwächen des Teams kennengelernt hat, kann man
entscheiden, an welchen Ecken man ansetzen muss und welche Lücken es zu füllen gilt.
Auf dem Weg zu einer lückenlosen Digitalstruktur, bei der alle an einem Strang ziehen
und dahinter stehen, ist es wichtig, den MitarbeiterInnen jeden einzelnen Schritt auf der Reise zu zeigen. Somit sollten sie verständliche Einblicke in jeden einzelnen Zwischenstopp erhalten.

3. Den Menschen dahinter durch Workshops und Coachings mit einbeziehen

Neben der IST-Analyse und der Prozesstransparenz ist ganz oben auf der Relevanzlist
aufzuführen, dass die Menschen sich unterstützt fühlen müssen. Hierbei können sowohl
Workshops wie auch persönliche Gespräche mit Digitalisierungscoaches zum Einsatz
kommen.

Doch dieses Angebot sollte kein Privileg sein, dass alleine den Angestellten
zusteht, die Schwierigkeiten haben.

Sondern auch die Personen, die schon sichere Schritte auf dem digitalen Festboden gehen können, sollten weiterhin unterstützt werden und ihnen sollte die Chance gegeben werden, weiter zu wachsen.

Christian Schieber

Christian Schieber ist Mitgründer und CEO Technology von bytabo®. Als studierter Medieninformatiker repräsentiert er die technische Seite des bytabo®-Gründerteams.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

One Comment

  • Erik Meyers sagt:

    sehr wichtiges Thema! Meiner Erfahrung nach ist es oft einfacher in einem Unternehmen alle, auch die älteren bzw. erfahrenen Mitarbeiter einzubeziehen. Ich habe öfter von denen gehört, dass sie bei der Arbeit oft schneller in die neuen Technologie-Themen reinkommen als im privaten Leben. Das hat mich und meine Teams immer wieder positiv überrascht. Woran es liegen kann? Bei der Arbeit gibt es oft unzählige Tools, die man nutzen kann und sie ändern sich eh ständig.

Leave a Reply