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Aktuell betreiben nur etwa 11 Prozent aller Einzelhändler einen reinen Onlinehandel. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen vertreibt ihre Angebote sowohl online als auch direkt in einem Ladengeschäft. Doch die digitale Transformation betrifft nicht nur den Verkauf, sondern sämtliche Abläufe in einem Unternehmen.

Der Umstieg in das Cloud Computing

Jeder Einzelhändler betreibt folgende wichtige Unternehmensbereiche:

  • Warenmanagement
  • Buchhaltung
  • Personalmanagement
  • Werbung

In größeren Unternehmen ist zumeist auch eine separate IT-Abteilung vorhanden. Aber alle diese Bereiche können einfach in die Cloud ausgelagert werden. Zunächst würden dafür zwar einige Kosten entstehen, aber langfristig gesehen führt die Nutzung von Clouddiensten zu einer deutlichen Kostenreduktion. Allein schon aus diesem Grund sollte sich alle EinzelhändlerInnen nähere Gedanken über den Umstieg in die Cloud und die damit einhergehende Digitalisierung machen.

Welche Vorteile bietet das Cloud Computing bei der Digitalisierung?

Im Einzelhandel fallen zahlreiche Daten an, die idealerweise jederzeit zur Verfügung stehen sollten. Nur dann, wenn ständig die aktuellen Geschäftsdaten vorliegen, können EinzelhändlerInnen schnell und vorausschauend auf Trends reagieren. Die Cloud bietet genau diese Möglichkeiten. Um eine Analyse zu starten, muss nicht erst das Ende des Quartals abgewertet werden. Kurz in das System eingeloggt, stehen sämtliche Daten parat.

Ein großer Vorteil der Cloud besteht unter anderem darin, dass die Daten von jedem PC aus einsehbar sind. Das bedeutet, der Händler kann auch von zu Hause aus oder unterwegs mit dem Smartphone jederzeit auf seine Geschäftsdaten zugreifen. Er benötigt nur sein individuelles Passwort, um von jedem Ort aus auf die Daten in der Cloud zuzugreifen.

Das Cloud Computing bietet aber noch weitere Vorteile. Diese liegen insbesondere im Bereich der Kommunikation und der Zusammenarbeit. Den MitarbeiterInnen können bestimmte individuelle Berechtigungen erteilt werden. Damit bekommen sie dann ebenfalls Zugriff auf exakt definierte Bereiche in der Cloud. Dadurch lassen sich beispielsweise kurzerhand Warenbestände ermitteln. Zudem können Daten unkompliziert unter den MitarbeiterInnen ausgetauscht werden.

Automatisierung von Geschäftsprozessen

Die Digitalisierung im Einzelhandel ermöglicht aber auch eine Automatisierung von verschiedenen Geschäftsprozessen. Dazu gehören unter anderem:

  • Bestellungen neuer Produkte
  • Versand und Lieferung
  • Kundenmanagement

Neigen sich die Vorräte im Lager dem Ende, können Nachbestellungen auf Wunsch automatisch beim Hersteller angefordert werden. Diese Möglichkeit kommt insbesondere dann infrage, wenn über einen längeren Zeitraum hinweg identische Artikel verkauft werden sollen.

Interessant ist aber auch der vereinfachte Versand der bestellten Produkte. Ist der gesamte Vorgang einmalig eingerichtet, erfolgt der Versand und die Auslieferung an KundInnen automatisch. Dadurch werden langfristig auch hohe Personalkosten eingespart.

Video: Digitalisierung im Handel

Moderne CRM-Systeme für die Kundenbindung

Ein weiteres Feature beim digitalen Wandel sind die CRM-Systeme. Die Abkürzung steht für Customer Relationship Management Systeme. Diese Möglichkeit spielt für den Einzelhandel mittlerweile die wichtigste Rolle im Bereich der Digitalisierung.

Sie arbeiten in erster Linie nach dem Grundsatz, dass zufriedene KundInnen jederzeit gerne wieder etwas kaufen möchten.

Wenn KundInnen spüren, dass zwischen dem Bestellvorgang und der Zustellung des Artikels nur eine kurze Zeit vergeht, dann sind sie schon sehr glücklich. Werden dann aber auch noch Fragen beantwortet oder ein Support angeboten, dann ist es ein weiterer Vorteil für ihn. Müssen KundInnen aus irgendeinem Grund den bestellten Artikel zurückgeben und es wird ihnen erleichtert, dann ist alles perfekt.

Genau diese Möglichkeiten bieten die modernen CRM-Systeme. Den EinzelhändlerInnen wird eine Menge Arbeit abgenommen. Dadurch sparen sie Personal und Zeit und können sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Aber das ist noch lange nicht alles: Die CRM-Systeme speichern die Bestellungen und führen Auswertungen durch. Diese Daten sind enorm wertvoll für jeden Händler. Anhand der bereits vom Kunden gekauften Artikel, können ihm speziell auf seine Bedürfnisse ausgerichtete Werbe-E-Mails zugesandt werden. Das E-Mail-Marketing ist ein mächtiges Verkaufswerkzeug, das viele Einzelhändler mittlerweile nutzen. Es gibt aber auch zahlreiche Unternehmer, die es derzeit noch ablehnen, ihren KundInnen besonders interessante Angebote zu unterbreiten.

E-Mail-Marketing für den Einzelhandel

Da das E-Mail-Marketing viele Vorteile bringt, sollte diese Form der digitalisierten Werbung näher beschrieben werden. Weil durch die Auswertungen der CRM-Systeme die Interessen der KundInnen bekannt sind, lassen sich speziell abgestimmte Werbekampagnen starten. Nun hat das E-Mail-Marketing teilweise auch einen schlechten Ruf erlangt, weil einige Anbieter es maßlos übertrieben haben. Das sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Wenn es um Werbemails geht, kommt es nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an.

Wird das E-Mail-Marketing jedoch gewissenhaft durchgeführt, bietet es ungeahnte Möglichkeiten. Der Empfänger wird persönlich angesprochen und findet Produkte, die ihn interessieren. Dadurch kommt dann doch der eine oder andere Kauf zustande. Der Vorteil für EinzelhändlerInnen besteht zudem darin, dass sie sich nicht persönlich um den Versand geeigneter Werbe-E-Mails kümmern muss. Der gesamte Vorgang läuft in automatisierter Form ab. Eine einmalige Einrichtung ist erforderlich. Diese ist schnell erledigt und funktioniert dann auch zuverlässig.

EXTRA: E-Mail-Marketing: 10 Tipps zum Vermeiden von Spam-Filtern

Erstellung einer Internetpräsenz

Für den Einzelhandel ist es wichtig, auch im Web präsent zu sein. Die meisten Interessenten suchen nach Produkten zuerst im Internet. Daher sind Unternehmen ohne eigene Webseite stark benachteiligt. Es muss jedoch nicht immer gleich ein Onlineshop sein. In einigen Bereichen ist es ohnehin vorteilhaft, wenn die KundInnen persönlich das Ladengeschäft aufsuchen. Aber ohne eine entsprechende Internetpräsenz werden weder das Unternehmen noch irgendwelche Informationen gefunden. Die Interessenten möchten auch gerne wissen, wie sie den Shop erreichen können und zu welchen Zeiten er geöffnet ist. Zudem möchte sich auch jeder über das Angebot oder spezielle Aktionen informieren.

Ein Onlineauftritt bietet jedoch noch sehr viel mehr. Auch dann, wenn nichts direkt online verkauft wird, ist eine Webseite für das Unternehmen vorteilhaft. Die KundInnen können Bewertungen zu verschiedenen Produkten veröffentlichen. Damit betreiben alle EinzelhändlerInnen ohne ihr eigenes Zutun eine lukrative Werbung. Zudem eignet sich die Webpräsenz, um unkompliziert Kontakt aufzunehmen. KundInnen können beispielsweise jederzeit Fragen per E-Mail oder Kontaktformular an den Händler stellen. Kontakt- und Bewertungsmöglichkeiten spielen für NutzerInnen mittlerweile eine wesentliche Rolle bei der Kaufentscheidung.

Produkte auch online anbieten

Zur Digitalisierung des Einzelhandels gehört auch, dass Produkte online erhältlich sind. Alle UnternehmerInnen können selbstverständlich selbst entscheiden, ob der Onlinehandel für sie interessant erscheint. Falls jedoch die Möglichkeit besteht, sollte diese auch genutzt werden. Damit ist es möglich, vom Bestellvorgang bis zur Auslieferung an die KundInnen den gesamten Ablauf zu digitalisieren. Das führt zu einer Einsparung von Personal sowie zu einer deutlichen Kostenreduzierung bei gleichzeitig höheren Verkaufszahlen.

Allen EinzelhändlerInnen ist es daher zu empfehlen, neben einem konventionellen Ladengeschäft vor Ort auch einen Onlinehandel zu betreiben. Einigen HändlerInnen ist es bereits hervorragend gelungen, die Vorteile des persönlichen Kontakts mit den KundInnen und die Besonderheiten des Onlinemarketings zu vereinen. Das kann dann beispielsweise so aussehen, dass KundInnen sich die Produkte direkt vor ansehen und sie in den Händen halten können. Auf interaktiven Smartboards informieren sie sich dann online über das jeweilige Produkt. Ein solches System zu etablieren, ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Erste Erfahrungen zeigen jedoch, dass es bei der Kundschaft sehr gut ankommt.

Die Zusammenarbeit vereinfachen

Neben den unterschiedlichen Verkaufstechniken spielt die Zusammenarbeit in einem Unternehmen eine wesentliche Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg.

Auch in diesem Bereich bietet der digitale Wandel eine Menge. Mit modernen Tools, wie beispielsweise Teams von Microsoft, ist eine problemlose Zusammenarbeit in Echtzeit möglich. Langwierige Versuche, KollegInnen telefonisch oder auf anderen Kommunikationswegen zu erreichen, fallen dann weg. Die aktuellen Kommunikationstools funktionieren nicht nur am eigentlichen PC-Arbeitsplatz, sondern auch auf allen mobilen Endgeräten. Dadurch können alle MitarbeiterInnen sofort und an jedem Platz im Betrieb erreicht werden.

Da sich durch die neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit nicht nur die Kommunikation innerhalb eines Betriebs verbessert, erhöhen sie auch die gesamte Effizienz. Auch Dokumente aller Art lassen sich mit den Apps einfach von mehreren MitarbeiterInnen gleichzeitig nutzen. Dabei brauchen die Dokumente noch nicht einmal hin und her geschickt zu werden. Sie verbleiben immer am gleichen Speicherort in der Cloud.

Wohin geht der Weg?

Viele EinzelhändlerInnen stehen der Digitalisierung zurzeit noch skeptisch gegenüber.

Sie fürchten, von dem besonderen Flair des Einkaufsvergnügens ihrer KundInnen etwas zu verlieren. Das kann auch tatsächlich so sein, aber die digitale Transformation ist im vollen Gange, sodass sich auch der Einzelhandel nicht mehr allzu lange zurückhalten kann. Die vielen Vorteile, die auftreten, liegen klar auf der Hand.

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Aaron Siller

Aaron Siller ist IT-Consultant und Inhaber des IT-Dienstleisters siller.consulting. Sein technologischer Schwerpunkt liegt dabei auf den Microsoft Cloud Technologien, wie Microsoft 365, Intune und Azure. Unter dem Label siller.consulting betreut er gemeinsam mit Partnern Endkunden auf dem Weg in die Microsoft Cloud. Dabei werden Migration zu Services wie Office 365 durchgeführt, IT-Security auf Basis von Microsoft Intune geschaffen oder auch Infrastrukturen nach Microsoft Azure verlagert. Ergänzt wird die Beratung durch einen etablierten Cloud Managed Services.

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