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Dein Job ist eigentlich interessant, das Unternehmen ist gut, aber der/die Vorgesetzte macht dir das Leben schwer. Du bist unzufrieden, hast die Bindung zum Unternehmen verloren, bist gleichgültig und willst deinen Job kündigen. Findest du dich wieder?

Laut einer Gallup Studie sagt nur jeder fünfte Arbeitnehmende (21 Prozent) „die Führung, die ich bei der Arbeit erlebe, motiviert mich, hervorragende Arbeit zu leisten“. Hingegen kostet die Deutsche Wirtschaft der hohe Anteil derjenigen, die unzufrieden sind bis zu 105 Milliarden Euro im Jahr.

Du stehst also bei weitem nicht allein da, denn jeder vierte Arbeitnehmende hat innerlich gekündigt und würde gerne den Arbeitsplatz wechseln. Die Gründe dafür sind: Schlechte Führung, keine Perspektiven, hoher Leistungsdruck, unzureichende Bezahlung.

Ein kostspieliger Umstand, an dem zu wenig getan wird.

Kannst du das Blatt wenden?

Du willst deinen Job kündigen, verlässt aber eigentlich nicht das Unternehmen, sondern deine Chefs.

Wenn du an deinem Tätigkeitsfeld interessiert bist, dann gib dem Unternehmen, bzw. deiner/m Vorgesetzten eine Chance und geh die Sache aktiv an:

  • Sprich offen und sachlich, ohne Anklage über den erlebten Mangel und deine Erwartungshaltung.
  • Gib konkrete Beispiele für deine Unzufriedenheit und erarbeite dir Lösungsvorschläge für Veränderungen, mit denen du besser leben kannst.
  • Werde nicht emotional und nicht verletzend. Das führt nur zur Konfrontation und weiterer Verhärtung.
  • Lote Möglichkeiten aus, dich innerhalb der Firma versetzen zu lassen, oder das Team wechseln zu können.
  • Suche dir neue Aufgaben, die mit neuen Vorgesetzten verbunden sind.

Wenn alles nicht hilft, bleibt nur die Frage, wie du dich arrangieren kannst, um wieder Spaß an der Arbeit zu haben. Dabei hilft dir die Coachingmethode

„Love it, leave it or change it“.

Auf jeden Fall werde aktiv, um das Frusttal verlassen zu können.

Was führt zur inneren Kündigung?

  • Mangelnde Wertschätzung. Führungskräfte neigen dazu, Stärken nicht zu würdigen, dafür Schwächen häufiger zu benennen.
  • Überlastung. Gute MitarbeiterInnen werden häufig überlastet. Es fehlt die Perspektive auf Veränderung.
  • Ungenutzte Talente. Fähige MitarbeiterInnen langweilen sich, weil sie unterfordert und verkehrt eingesetzt sind.
  • Mangelndes Vertrauen – entsteht durch mangelnde Kommunikation.
  • Unternehmenswerte und -atmosphäre passen nicht.
  • Unzureichende Bezahlung.

EXTRA: 12 Tipps für das Führen von Kündigungsgesprächen

Gewinne deine Mitarbeiter (zurück)

Du als Führungskraft befindest dich in der Sandwich-Position. Deine Aufgabe ist, sowohl die Bedürfnisse des Unternehmens als auch die deiner MitarbeiterInnen in der Balance zu halten. Das ist ohne Zweifel herausfordernd.

Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass ein zufriedenes und gut funktionierendes Team dein größter Erfolgsgarant ist. Zufriedene MitarbeiterInnen werden weit weniger krank, sind innovativ, motiviert, kreativ, effektiv und loyal. Deine Aufgabe ist, sie zu pflegen.

Du hast keine Zeit, dich um das Wohl deiner MitarbeiterInnen zu kümmern und weißt nicht wie du es angehen sollst? Den Zeitrahmen musst du dir schaffen – die Investition lohnt sich.

Die folgenden Schritte helfen dir, deine MitarbeiterInnen (zurück) zu gewinnen und sie zu binden: 

  • Zeige Interesse an jedem deiner MitarbeiterInnen.
  • Stelle offene Fragen (die, die nicht mit Ja oder Nein zu beantworten sind) und lerne deine MitarbeiterInnen besser kennen.
  • Zuhören, wahrnehmen und wertschätzen sind die halbe Miete.
  • Ergründe Stärken und Schwächen, setze die Person entsprechend ihrer Talente ein, fördere sie und zeige ihr Perspektiven auf.
  • Gehe in die Selbstreflexion: Überprüfe deinen Führungsstil, deine Kommunikation, dein Engagement.
  • Einzelcoachings und Teamtrainings helfen in der Entwicklung und dem Zusammenwachsen weiter.

Fazit:

Lass es erst gar nicht bis zur inneren Kündigung kommen. Nimm deine Signale wahr und gehe frühzeitig in eine klärende Kommunikation mit deiner/m Vorgesetzten. Vielleicht gibt es eine Alternative und du musst nicht deinen Job kündigen.

Als Führungskraft ist es ratsam, immer wieder in die Selbstreflexion zu gehen, deinen Führungsstil und deine Kommunikation zu überprüfen, ein offenes Ohr und Wertschätzung für deine MitarbeiterInnen zu haben.

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Britta Balogh

Britta Balogh ist seit über 20 Jahren selbstständig. Sie ist Karrierecoach, Speakerin, Autorin und Wegbereiterin für Führungskräfte auf ihrem Karriereweg. In ihrem Buch und ihren Artikeln, Seminaren und Coachings behandelt sie Themen wie Soft Skills, Kommunikation, Business-Etikette und Führung und erklärt, wie diese Fähigkeiten die Karriere beflügeln können. Foto: © David Sonntag

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