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5. Digitalagentur in Bremen / Oldenburg / Wilhelmshaven

„Ich war bis dato absolut kein Fan von Homeoffice.“

Als die ersten Verhaltens-Richtlinien zur Corona-Krise publik wurden, war ich zunächst zwiegespalten. Persönlich fand ich das alles nachvollziehbar und richtig. Denn was passiert, wenn jemand SARS-CoV-2 unwissentlich in die Agentur bringt? Was mache ich, wenn deshalb ein Großteil der Kollegen in Quarantäne muss? Das würden wir wirtschaftlich nicht überstehen. Und natürlich macht Homeoffice da Sinn, ist sogar zwingend.

Und dennoch hatte ich Bedenken. Denn da war es wieder, dieses „Modewort“: Homeoffice. Ja, ich gebe es zu. Ich war bis dato absolut kein Fan von Homeoffice. Man mag mich deshalb altmodisch nennen. Als zusätzlicher Anreiz für Arbeitnehmer ist es sicher ein nützliches Instrument. Doch die Effizienz des ganzen Unternehmens leidet. Da war ich mir aus meiner langjährigen Erfahrung mit diesem Thema sicher.

Trotzdem stand außer Frage, ab Mitte März allen Mitarbeitern die freie Wahl zu lassen – Homeoffice oder Büro. Seitdem nutzen rund 90 Prozent die Homeoffice-Option. Und ja, auch das gebe ich zu, es funktioniert dank Microsoft Teams, Slack, VPN, altmodischem Telefon usw. erstaunlich gut. Die Meetings werden wahrgenommen, die Aufgaben erfüllt, der Austausch untereinander klappt und auch die Stimmung ist den Umständen entsprechend gut. Durch die täglichen Meetings mit den Teamleitern ist der gemeinsame Austausch vielleicht sogar intensiver als zuvor.

EXTRA: Regelmäßige Mitarbeitergespräche: So kommt ihr besser durch die Krise

Natürlich geht die Krise auch an uns nicht spurlos vorüber und einige Kollegen sind aktuell in Kurzarbeit. Aber wir können durch die genannten Instrumente die Situation besser meistern als andere Branchen. Und das wissen wir sehr zu schätzen. Wir definieren tägliche Arbeitspakete für jeden Mitarbeiter und auch die Kreativmeetings per Videochat liefern einen tollen Output, statt des erwarteten Chaos.

Die gegenseitige geäußerte Wertschätzung nimmt zu.

Also auch in Zukunft Homeoffice für jeden?

Ein klares Jein, auch wenn wir vieles dadurch lernen. Aus meiner Sicht ist der aktuelle Zustand eine Ausnahmesituation. Es sind fast alle Kollegen im Homeoffice. Jeder hat also eine ähnliche Ausgangslage und jeder versteht die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens in diesen Zeiten. Es gibt ein gemeinsames Schicksal, mit dem sich jeder identifizieren kann. Ob die Mischung aus Kollegen im Homeoffice und im Büro – ohne die außergewöhnlichen externen Einflüsse durch Corona – ähnlich effizient ist, muss sich noch zeigen. Nichtsdestotrotz sind wir von der Leistungsfähigkeit unserer Agentur und dem Engagement der Kollegen in einer ausschließlich dezentralen Organisationsstruktur positiv angetan. Ich werde meine ursprüngliche Haltung zu diesem Thema mit Sicherheit überdenken. Insofern gibt es auch in dieser Krise etwas Positives: die persönliche Weiterentwicklung eines jeden Einzelnen in dieser außergewöhnlichen Zeit.

Und was ist deine Geschichte?

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