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Du brauchst einen Perspektivenwechsel? Du hast deinen Traumjob in Aussicht? Du möchtest dich neu orientieren? Glückwunsch! Damit bist du übrigens nicht alleine. Circa 30 Prozent der Deutschen zwischen 20 und 49 Jahren sind noch immer auf der Suche nach ihrem Traumjob, denn:

Sobald die Motivation sinkt oder das Ziel im Unternehmen erreicht ist, möchten sich viele Mitarbeiter neu orientieren.

Das kann intern aber auch extern sein. Die Gründe hierfür sind meist folgende: eine bessere Work-Life-Balance, mehr Anerkennung, mehr Geld. Doch vorher steht in den meisten Fällen eine Kündigung an. Das gestaltet sich teilweise gar nicht so einfach. Wann ist der beste Zeitpunkt zum Kündigen? Worauf muss ich achten? Wie verabschiedet man sich richtig? Schließlich kann man nicht einfach abhauen und verbrannte Erde hinterlassen. Also – wie kündigst du deinen Job richtig?

EXTRA: Warum Beschäftigte kündigen: Top 10 Gründe [Studie]

1. Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen

Du hast deine Entscheidung getroffen und möchtest kündigen. Suche auf jeden Fall zuerst das Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Es ist eine Form der Höflichkeit, zuerst darüber zu sprechen und danach die schriftliche Kündigungen einzureichen. Das persönliche Gespräch zu suchen ist wahrscheinlich der schwierigste Teil. Doch wenn du dich gut vorbereitest, gelingt dir ein souveränes Kündigungsgespräch:

  • Es reicht aus, sich inhaltlich kurz und sachlich zu halten, weswegen man den alten Job kündigen möchte.
  • Versuch in das Gespräch Dank und Lob einzubringen. Jeder Chef hört gerne, dass man im Unternehmen viel gelernt hat und dieses eine wichtige Station im eigenen Berufsleben war.
  • Du kannst auch die persönliche Weiterentwicklung als Grund nennen. Das kann in den meisten Fällen gut nachvollzogen werden und kommt positiv beim Gegenüber an.
  • Wichtig: Rechtfertige dich nicht für deinen Entschluss!

Sollten noch Ungereimtheiten aus dem Tagesgeschäft im Raum stehen, so kann eine Aussprache in einem extra Termin stattfinden. In deinem Kündigungsgespräch geht es ausschließlich darum, dass du das Unternehmen verlassen möchtest.

2. Hinterlasse keine Arbeit

Achte darauf, keine Arbeit zu hinterlassen. Gerade bei Mitarbeitern die Verantwortung tragen, befürchten die Vorgesetzten, dass eine große Lücke hinterlassen wird. Überlege dir daher, wie es nach deiner Kündigungen mit deinem Aufgabengebiet weitergeht und wem du angefangene Projekte übergeben kannst. Wen kannst du dir als deinen Nachfolger vorstellen? Deinen Vorschlag kannst du auch mit ins erste Gespräch nehmen.

3. Zeige Dankbarkeit

Schön wäre es, deine Dankbarkeit zu zeigen. Klar kann es sein, dass du innerlich schon lange Abschied genommen hast und du dich auf deinen neuen Job tierisch freust, dennoch ist das kein Grund, an Haltung zu verlieren. Bleibe höflich, professionell und bedanke dich für die lehrende Zeit im Unternehmen. Somit steigt die Chance, ein noch besseres Arbeitszeugnis ausgestellt zu bekommen.

4. Fristgerecht kündigen

Als nächstes solltest du auf das Timing achten, sprich deine Kündigungsfrist. Ist diese Angabe in deinem Arbeitsvertrag nicht festgehalten worden, so gelten die gesetzlichen Fristen von vier Wochen zum 15. beziehungsweise zum Ende eines Monats. Solltest du unter Zeitdruck stehen weil dich dein neuer Arbeitgeber am liebsten schon gestern im Unternehmen gehabt hätte, so besteht dich Möglichkeit, die Situation vorab im ersten Gespräch anzusprechen. Man kann im gegenseitigen Einvernehmen einen  Aufhebungsvertrag schließen. Dieser muss von beiden Parteien unterschrieben werden. Wichtig: In diesem Fall greifen weder die Kündigungsfristen noch der gesetzliche Kündigungsschutz. Dessen solltest du dir auf jeden Fall bewusst sein.

EXTRA: Warum Mitarbeiter kündigen – und wie du es verhinderst

5. Korrektes Kündigungsschreiben

Nachdem das Gespräch stattgefunden hat, folgt das Kündigungsschreiben. Achte darauf, dass dir die Abgabe schriftlich bestätigt wird. Damit deine Kündigung rechtlich wirksam wird, reicht eine mündliche Kündigung nicht aus. Diese muss also in Schriftform passieren. Zur Info: eine E-Mail ist nicht ausreichend. Das Kündigungsschreiben sollte generell wie ein klassischer Brief aufgebaut sein und muss demnach gewisse Formalien enthalten:

  • Du bist der Absender. Also muss dein vollständiger Name und deine Adresse im Kopf stehen.
  • Der vollständige Name des Unternehmens inklusive Adresse steht im Empfängerfeld.
  • Denke unbedingt an das Datum. Das darf auf keinen Fall fehlen.
  • Einen Betreff kannst du nennen, ist aber keine Pflicht. Entscheidest du dich für einen, kann dieser das Wort „Kündigung“ enthalten.
  • Die Anrede ist an deinen Vorgesetzten oder an den zuständigen Personaler zu richten. Darauf folgt der eindeutige Satz: „Hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag fristgerecht zum xx.xx.2020/nächstmöglichen Termin.“
  • Auch für das Schreiben gilt, dass du für deine Kündigung keinen Grund nennen oder dich rechtfertigen musst.
  • Verfasse ein paar nette Worte über das Unternehmen. Eine Dankesformel ist diplomatisch und höflich. Wie heißt es so schön: „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben.“ Versuche also, das Unternehmen mit einem positiven Eindruck zu hinterlassen.
  • Selbstverständlich endet nicht jedes Arbeitsverhältnis reibungslos, wenn die Zusammenarbeit davor schon nicht gut war. Versuche trotzdem, so professionell wie möglich zu bleiben.
  • Handelt es sich um eine außerordentliche Kündigunge (zum Beispiel sexuelle/rassistische Bemerkungen/Anzüglichkeiten), so muss diese begründet werden.
  • Ganz wichtig ist am Ende deine handschriftliche Unterschrift.

Hast du dein Kündigungsschreiben abgegeben, heißt das nicht, dass du morgen weg bist. Im Normalfall bist du noch ein paar Wochen für dein altes Unternehmen tätig. Wie oben schon erwähnt, ist ein souveräner Abgang in jeglicher Hinsicht von Vorteil. Da hilft es, an sein Abschlusszeugnis zu denken. Da ein Wiedersehen immer möglich ist, sei es als Kooperationspartner, Kollege oder Kunde, ist es erleichternd zu wissen, dass man positiv auf alte gemeinsame Zeiten zurückblicken kann.

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