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Kennst du folgende Aussage?

„Man kann nicht jedes Ei beklatschen!“

Nicht geschimpft ist schon gelobt genug? Glaubst du auch daran? Oder bist du eher der Meinung, dass fehlende Wertschätzung und keine Anerkennung die Motivation, Leistung und Gesundheit deiner Mitarbeiter gefährden können?

Lob = Wertschätzung?

Oft verwenden wir diese Begriffe als Synonyme. Es gibt jedoch Unterschiede. Lob und Anerkennung beziehen sich auf ein besonderes Verhalten oder eine herausragende Leistung. Meist wünschen wir uns mehr davon. Uns ist auch wichtig, wer es ausspricht. Ganz salopp ausgedrückt erreicht uns die Anerkennung nur dann, wenn sie von einer für uns „bedeutenden“ Person kommt. Dann sind wir zufrieden. Kommt von dieser Person nichts, fehlen uns Beachtung und Zuwendung.

31 % fehlt die Wertschätzung

Fast jeder Zweite geht montags nicht gerne zur Arbeit. #Frust #Unzufrieden #innereKündigung #leidensfähig #Stress #Druck #TGIF #Job #Glück #Umdenken #Zufriedenheit #Wertschätzung #Spaß #WeilDuEsVerdienst pic.twitter.com/cGmVDnWb0r

— MondayMakers (@Monday_Makers) 8. Juni 2018

Wir sind angreifbar, ziehen uns zurück und leiden körperlich oder seelisch. Damit unsere Mitarbeiter motiviert und engagiert im Projekt mitarbeiten, sind Lob und Anerkennung alleine noch nicht ausreichend. Was braucht es noch?

EXTRA: Mitarbeiterführung – Fehler, die dir nicht unterlaufen sollten

Ich sehe dich – als Mensch

Eine positive Haltung gegenüber anderen Menschen ist eine Grundeinstellung und hat nichts mit einer Leistung oder einem gewünschten Verhalten zu tun. Sie nimmt den Menschen so an, wie er ist – mit seinen Stärken und Schwächen. Ein wertschätzendes Verhalten akzeptiert, dass Menschen Fehler machen dürfen und daraus lernen.

Persönliche Eigenschaften wie

  • Offenheit
  • Akzeptanz
  • Respekt
  • Vertrauen
  • Toleranz

sind dafür die Basis und fördern so eine wertschätzende Kommunikation.

„Wertschätzung ist eine Selbstverständlichkeit im Umgang miteinander. Wenn sie fehlt, reagieren viele Menschen sehr sensibel. Leider wird die Wichtigkeit dieser positiven Haltung häufig übersehen und unterschätzt.“

Motivationsfaktor Nr. 1

Wertschätzung und Motivation hängen eng zusammen. So meint auch Gehirnforscher Prof. Dr. Joachim Bauer:

„Nichts stimuliert uns so sehr wie der Wunsch, von anderen gesehen zu werden, die Aussicht auf soziale Anerkennung, das Erleben positiver Zuwendung und die Erfahrung von Liebe. Kern aller Motivation ist also aus neurobiologischer Sicht, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung zu finden oder zu geben.“

EXTRA: Strategie lebt durch Mitarbeitermotivation

Die am Projekt beteiligten Personen wertzuschätzen bedeutet, ihre Standpunkte, Werte und auch Gefühle ernst zu nehmen, sich dafür zu interessieren und sie verstehen zu wollen. Auch dann, wenn man selbst unterschiedlicher Meinung ist. Die Voraussetzung für diese offene Haltung ist ein reflektiertes eigenes Wertesystem und -verständnis, das gegenüber den anderen Personen entsprechend formuliert werden sollte.

Wertschätzung in dein Projekt bringen

So bringst du Werschätzung in deinen Projekten zum Ausdruck

Was ist wirklich wichtig?

Werte sind unsere „internen“ Bewertungsmaßstäbe. Sie geben uns Motivation und Ziele – sie sind Teil unserer Identität und unseres Selbstbilds. Sich mit eigenen Werten zu beschäftigen und eigene Überzeugungen in Frage zu stellen, hilft die Subjektivität der eigenen Sichtweise zu erkennen und unterstützt es, die subjektive Sichtweise anderer Menschen zu würdigen. Wer unterschiedliche Wertvorstellungen identifizieren und verstehen kann, fördert und lebt die optimale Team- und Zusammenarbeit.

Erkunde die Werte deiner Teammitglieder

So erkundest du die Werte deiner Teammitglieder

Angst vor Neuerungen?

Projekte haben die Aufgabe, ein Problem zu lösen, etwas zu entdecken, zu verändern – Altes durch Neues zu ersetzen. Dabei gibt es Befürworter, Widersacher und andere lassen sich für Neuerungen erst gar nicht begeistern.

„Wir wollen die Suppe nicht probieren, wir suchen zuerst das Haar darin.“

Diese Blockadehaltung kann sich entwickeln, wenn das Gefühl „der Abwertung für das Bestehende“ überwiegt. Innovation braucht unbedingt Würdigung des Alten.

Eine Balance zwischen Bewahren und Verändern kann einen Ausdruck der Wertschätzung für das Bestehende verleihen. Alles, was wir verändern, hat gute Seiten und war zu seiner Zeit sinnvoll – oft wäre das „Neue“ ohne das „Alte“ gar nicht möglich. Sieh außer den Nachteilen des Bestehenden auch den Nutzen und würdige ihn. Das lenkt den Fokus auf die positiven Seiten des „Alten“. Außerdem ist es nicht immer nötig, alles „Alte“ über Bord zu werfen und das Rad neu zu erfinden. Bewährtes zu übernehmen spart oft Kosten und Zeit. Es schafft Orientierung, an der die Projektbeteiligten mit dem „Neuen“ anschließen können.

Gute Projektkultur durch Wertschätzung

Das Thema der Wertschätzung ist im Projektmanagement sehr wichtig. Es geht in erster Linie darum, zu sehen, was da ist, und nicht, was fehlt. Unsere Kultur ist sehr defizitorientiert und das Positive wird oft nicht wahrgenommen. Traue dich die Anderen zu fragen, was sie an dir wertschätzen, und sage es im Gegenzug. So richtest du deinen Fokus auf das, was sich entwickeln soll. Wertschätzung schafft die Voraussetzung zur Entwicklung einer Vertrauensbasis im Projekt und fördert so den Projekterfolg.

Ewa Sadowicz

Sie ist Trainingsexpertin für Menschen im Projekt. Durch ihre langjährige Tätigkeit im Bildungswesen und in der Wirtschaft hat sie erfahren, was Menschen brauchen, um ihre Potenziale zu entfalten und an ihre Ressourcen zu kommen. Heute unterstützt sie ihre Kunden dabei, diese auch bei sich wiederzuentdecken. Mehr unter: www.einfachstimmig.de

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