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4. Kinounternehmen in Berlin

„Es wird für viele Kinos schnell existenzgefährdend.“

Momentan haben wir unglaublich viel zu arbeiten. Während die einen nichts mehr zu tun haben – etwa die Kassen- und Servicekräfte –, gibt es für die anderen viel zu organisieren. Es müssen Vereinbarungen zur Kurzarbeit getroffen werden, aber auch für die vielen Mitarbeiter, die nicht unter die Regelung zum Kurzarbeitergeld fallen, wie Studenten und Mini-Jobber, müssen wir eine Lösung finden. Wir sind außerdem im Gespräch mit Vertragspartnern, wie etwa Reinigungsunternehmen, die ja auch Leidtragende der Krise sind, weil es einfach nichts mehr zu putzen gibt in den Kinos.

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Ein Filmkunstkino funktioniert nicht nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung. Kino macht man aus Leidenschaft. Kinos zu betreiben ist personalintensiv, wir haben zudem hohe Mieten. Das ist eine Herausforderung. Alles hängt davon ab, wie lange die Krise dauert, sonst wird das für viele Kinos schnell existenzgefährdend. Zumal sich einige Probleme nach hinten verschieben. Etwa, wenn in ein paar Monaten Steuern, Darlehen oder Liquiditätshilfen zurückgezahlt werden müssen.

Das wird unseren Markt ganz massiv beeinflussen, es wird Insolvenzen geben.

Wir gehen auch nicht davon aus, dass nach der Krise alles sofort wieder normal weiterläuft. Was ist, wenn ich nur jeden zweiten oder dritten Sitzplatz verkaufen darf, weil es Abstandsbegrenzungen gibt? Außerdem: Wenn jetzt keine Festivals stattfinden, wenn Filme nicht fertig produziert werden, dann haben wir auch später im Jahr noch massive Probleme. Ein Restaurant, das jetzt zu hat, hat nach der Schließung die gleiche Speisekarte. Bei uns ist das anders.

Wir erfahren momentan aber auch beeindruckend viel Unterstützung von unserem Publikum. Wir haben noch nie so viele Gutscheine verkauft wie jetzt, nicht mal zu Weihnachten.

Ich glaube, die Leute werden sich aufs Kino freuen, sie werden es, so wie andere Orte der Alltagskultur auch, mehr schätzen. Es gab eine Befragung in China, worauf sich die Menschen nach dem Lockdown am meisten freuen. An erster Stelle wurde der Restaurantbesuch mit Freunden genannt, direkt dahinter, mit nur einem Prozentpunkt Abstand, kam das Kino. Das gibt Hoffnung.

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