Skip to main content

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass 41 Prozent der Arbeitnehmer sich ausgebrannt fühlen, und zwar aufgrund von Faktoren wie längeren Arbeitszeiten, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bedrohter Arbeitsplatzsicherheit und der Angst vor unsicheren Arbeitsumgebungen. Dies hat zu chronischen Gefühlen von Traurigkeit und Angst, mangelnder Motivation und Konzentrationsschwäche geführt. Und das Schlimmste daran – 37 Prozent der Befragten gaben an, nichts getan zu haben, um mit solchen Gefühlen fertig zu werden. Der Burnout ist vorprogrammiert.

Obwohl es den Arbeitgebern obliegen sollte, eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Burnout bei Mitarbeitern zu spielen, solltest du nicht darauf warten, dass dein Chef die Führung übernimmt. Hier sind einige Ratschläge, die dir helfen werden, Burnout mit deinem Vorgesetzten auf eine Art und Weise anzusprechen, von der ihr beide profitieren werdet.

Gehe nicht davon aus, dass dein Chef Bescheid weiß

Da die meisten heute im Home Office arbeiten, kann es sein, dass dein Chef nicht versteht, dass du unter Burnout leidest. Fühle dich also ermächtigt, es zu kommunizieren. Laut Rhiannon Staples, CMO von Hibob, der Plattform für Personalmanagement, sagt:

„Your manager may not be aware of how much is on your plate and may be open to working with you to offload some of your tasks, reallocate, or help you identify time management strategies so you can manage your workload more effectively. If you don’t speak up, they won’t be able to help.“

Es ist in Ordnung, Verletzlichkeit zu zeigen. Sei nicht verlegen und schäme dich nicht. Starke Führungskräfte verstehen, dass Wohlbefinden eine Priorität ist und sich auf die Geschäftsergebnisse auswirkt. Sie werden mit dir zusammenarbeiten wollen, um die Herausforderungen zu bewältigen, mit denen du konfrontiert bist.

Du bist nicht der Einzige

Denke daran, dass viele Führungskräfte selbst schon ausgebrannt waren. In den meisten Fällen werden sie sich in deine Situation einfühlen und dir Ratschläge geben, um dich wieder auf Kurs zu bringen. Ein offenes Gespräch ist auch eine Gelegenheit, neue Normen mit deinem Chef festzulegen, wie z.B. transparent über deinen Gemütszustand zu sein oder Nein zu sagen, wenn du keine Zeit hast.

Wenn es dir zu heikel erscheint, sich deinem Chef gegenüber zu öffnen, beginne mit vertrauten Personen.

Baue einen festen Stamm von virtuellen Verbindungen zu Freunden, engen Kollegen oder sogar einem Coach oder Therapeuten auf. Mit ein paar vertrauenswürdigen Gesprächspartnern kannst du das Gespräch sogar im Voraus proben. Übe, deine Bedenken auf eine Art und Weise zu kommunizieren, die nicht so klingt, als würdest du dich beschweren oder Vorwürfe machen. Und wenn du das eigentliche Gespräch führst, plane es dann, wenn du dich ruhig und nicht aufgeregt fühlst. Machen Sie deutlich, dass Sie um Unterstützung bitten und helfen wollen, eine Lösung zu finden.

EXTRA: 5 Tipps: So vermeidest du Burnout im Homeoffice

Komme vorbereitet mit Lösungen

Staples schlägt außerdem vor, mit Vorschlägen zu dem Treffen zu kommen:

„When approaching the conversation, come to the virtual table with clear ideas on what you need and how your manager can support you, Staples adds. You know yourself better than anyone, so whether it’s a mental health day, a shift in assignments, or support on a project, come not only with challenges but also with solutions.“

Überlege, was du gerne ändern würdest. Brauchst du zusätzliche Ressourcen oder mehr Zeit, um sich auf übergeordnete Projekte zu konzentrieren? Egal, ob es darum geht, Hindernisse zu kommunizieren oder Erwartungen anzugleichen, beginne mit einem konkreten Ziel für dein Treffen. Denke daran, das Gespräch nicht nur auf dich selbst, sondern auch auf dein Team zu konzentrieren. Indem du aufzeigst, wie sich Burnout auf deine Produktivität und das gesamte Unternehmen auswirkt, wirst du einen konstruktiveren Dialog führen. Indem du aufzeigst, wie viel mehr Einfluss du haben könntest, wird dein Chef eher bereit sein, dir bei der Erstellung eines Burnout-Erholungsplans zu helfen.

Übernimm Verantwortung für deine Gesundheit

Letztendlich liegt es an dir, die Verantwortung für dein Wohlbefinden zu übernehmen. Lege deine Grenzen fest und nimm dir Zeit für die Aktivitäten, die du im Gleichgewicht hältst. Mache regelmäßig Pausen während des Tages, um draußen spazieren zu gehen, ein kurzes Workout zu absolvieren oder mit einem Freund oder Familienmitglied zu sprechen. Wenn du von zu Hause aus arbeitest, ist es leicht, den ganzen Tag an deinem Schreibtisch zu kleben. Diese wichtige persönliche Zeit einzuplanen, kann den Unterschied ausmachen.

Für einige hat die Pandemie ein Burnout verursacht. Aber für andere bringt sie ein Burnout zum Vorschein, das bereits vorhanden war.

Wenn du kannst, nimm dir eine Auszeit, um eine neue Perspektive zu gewinnen. Vielleicht stellst du fest, dass du bereit bist, einen Job- oder Karrierewechsel in Betracht zu ziehen. In jedem Fall solltest du deine Symptome nicht unbehandelt lassen. Durch Transparenz und Selbstbeobachtung kannst du Burnout in eine Chance verwandeln, vernünftige Grenzen zu setzen, von denen du langfristig profitieren wirst.


Dieser Artikel wurde von Caroline Castrillon auf Englisch verfasst und am 21.02.2021 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.

unternehmer.de

unternehmer.de ist das Wissensportal für Fach- und Führungskräfte im Mittelstand, Selbständige, Freiberufler und Existenzgründer.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply