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Du stehst fest im Berufsleben und hast nicht die Flexibilität, um ein Studium an einer Universität wahrzunehmen? Dann könnte ein Fernstudium die richtige Antwort sein. Bei einem Fernstudium hast du keine Präsenzpflicht und kannst dir die Zeit zu Hause frei einteilen. Zudem kannst du den Umfang des Lernstoffes selbst bestimmen. Ein Fernstudium hat somit viele Vorteile gegenüber dem klassischen Studium mit Präsenzpflicht.

Gleichzeitig hast du aber auch mit einem erhöhten finanziellen Aufwand zu rechnen, denn ein Fernstudium ist mit monatlichen Kosten verbunden. Konträr dazu verlangen reguläre Hochschulen und Universitäten lediglich einen halbjährigen Semesterbeitrag.

Wie hoch die Fernstudium-Kosten letztlich sind und welche Herausforderungen ein Fernstudium mit sich bringt, erfährst du im nachfolgenden Ratgeber. Auf diese Weise kannst du in Erfahrung bringen, ob ein Fernstudium für dich das Richtige ist. Es werden die Vor- und Nachteile erläutert, unter Einbeziehung von Vergleichspunkten in Hinsicht auf reguläre Hochschulen und Universitäten.

Kostenstaffelung von Fernhochschulen

Es folgen einige allgemeine Erfahrungswerte, welche sich in der Vergangenheit abgezeichnet haben. Du solltest dich dennoch vor Studienbeginn nochmals über die tatsächlichen Kosten informieren. Denn es gibt keine einheitlichen Kosten, weil jede Fernhochschule die Preise für ein Studium selbst festlegt. Folglich können die Kosten von Schule zu Schule variieren.

Dabei musst du bei Studienantritt zum einen eine monatliche Grundgebühr bezahlen und zum anderen fallen noch Kosten für die Prüfung an. Die Studienkosten pendeln zwischen 8.000 EUR und 20.000 EUR.

Die Kosten stehen auch in Abhängigkeit zur Zeitspanne, welche du benötigst, um einen Abschluss zu erreichen. Einige Hochschulen haben diesbezüglich keine zeitliche Limitierung, sodass bei einem langfristigen Studium, welches weit über die reguläre Studienzeit hinaus geht, erhebliche Kosten entstehen können.

Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, weil jede Situation individuell ist. Sofern du dein Studium über einen längeren Zeitraum hinweg wahrnehmen möchtest, so spricht nichts dagegen.

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Ursachen für die unterschiedlichen Preisspannen

Die Kosten sind äußerst variabel, wenn man Vergleiche zurate zieht. Doch weshalb kommen unterschiedlichen Preisspannen zustande? Hier kommen mehrere Faktoren zusammen, die sich auf die Preise auswirken.

Eine private Fernhochschule ist in der Regel weitaus teurer als eine staatliche Fernhochschule. Auch die Studienfächer und der Abschluss nehmen Einfluss auf den Preis. Ein Masterabschluss ist mit mehr Kosten verbunden als ein Bachelorabschluss.

Letztlich bestimmt die Schulpolitik die Preise. Jede Fernhochschule stellt bestimmte Zusatzleistungen in Rechnung bzw. integriert die Kosten in die monatliche Studiengebühr. Hierzu zählt beispielsweise das Bereitstellen von Lernmaterial oder die Möglichkeit, sich mit einer Lehrkraft über Unterrichtsstoff auszutauschen.

Zusatzkosten, die nicht in den Studiengebühren enthalten sind

Es ist wichtig, sich auch zusätzliche Kosten zu vergegenwärtigen, die in der Studienzeit auftreten können. Zu den monatlichen Studiengebühren werden in der letzten Phase des Studiums bzw. bei der Abschlussprüfung Prüfungsgebühren in Rechnung gestellt. Auch Zwischenprüfungen sind mit einer finanziellen Belastung verbunden. Pro Prüfung können Kosten jenseits von 500 EUR anfallen. Sicherlich ist die Anzahl an Prüfungen begrenzt, so gilt es dennoch, diese Kosten mit einzukalkulieren. Diesbezüglich sind die Kosten einer Prüfung ebenso variabel, wie es bereits die monatlichen Studiengebühren sind.

Bedenke auch, dass du unter Umständen weitere Wegstrecken in Kauf nehmen musst, wenn du zu Prüfungsterminen fährst. Je nach Hochschule kann es durchaus passieren, dass du über Nacht bleiben musst, infolge der weiten Distanz zu deinem Wohnort. Somit entstehen Kosten für Verpflegung und für die Unterkunft, einhergehend mit den Prüfungsgebühren. Deshalb ist es wichtig, dass man im Vorfeld die Kosten realistisch ermittelt, um finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden.

Frage an deiner Fernhochschule zusätzlich nach, wenn es um Semestergebühren geht. In der Regel werden diese nicht in Rechnung gestellt, weil Studierende ohnehin monatliche Studiengebühren zahlen. Aber es kann in Einzelfällen vorkommen, dass Fernhochschulen einen Semesterbeitrag den Studierenden in Rechnung stellen. In puncto Studiengebühren hast du den Vorteil, dass in den Kosten Lernmaterialien enthalten sind, welche du von der Hochschule zugeschickt bekommst. Für dich entstehen in dieser Hinsicht weniger Kosten.

Sofern du noch nicht absehen kannst, ob du dein angestrebtes Studium in der Regelstudienzeit abschließen kannst, ist es wichtig, die Fernhochschulen zu vergleichen. Denn je nach Fernhochschule ergeben sich hier erhebliche Differenzen in Hinsicht auf die Gesamtkosten. Wenn du sogar im Vorfeld weißt, dass du beruflich bedingt länger brauchen wirst, so solltest du idealerweise Fernhochschulen suchen, die weniger kostenintensiv sind. Einige Fernhochschulen gewähren eine bestimmte Zeitspanne, die man überschreiten kann, ohne Zusatzkosten. Andere Hochschulen berechnen dir die Überschreitung der Regelstudienzeit, jedoch kann es, je nach Angebot, zu Vergünstigungen kommen.

Ungeachtet dessen solltest du das eigentliche Ziel nicht außer Acht lassen, nämlich deinen Abschluss. Prüfe deshalb, ob die günstigere Fernhochschule vom Studiengang deinen Ansprüchen gerecht wird. Es ist nicht zielführend, günstig zu studieren, während man Einschränkungen hinnehmen muss, wenn es etwa um die mögliche Fächerwahl geht. Aufgrund der hohen Anzahl an Fernhochschulen gibt es Unterschiede in puncto Fächerwahl, sodass du eventuell nicht an jeder Hochschule den Schwerpunkt studieren kannst, den du anstrebst.

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Finanzierungsmöglichkeiten eines Fernstudiums

Du hast eine Fernhochschule gefunden, die deinen Ansprüchen entspricht? Doch wie kannst du nun dein Studium langfristig finanzieren? Schließlich kannst du nicht in dem Maße arbeiten, wie es vor dem Studium der Fall gewesen ist. Hierzu gibt es keine Pauschallösung, denn es steht in Abhängigkeit zu deinen persönlichen Bedürfnissen.

Idealerweise bist du erwerbstätig und kannst deine Vollzeitstelle in eine Teilzeitstelle umwandeln. An diesem Punkt kommen die individuellen Bedürfnisse ins Spiel. Bei einer Teilzeitstelle musst du auch Verzicht üben, weil dir weniger finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen. Sofern du bereit bist, Konsumverzicht zu üben, kannst du deine Ausgaben minimieren, was dir wiederum mehr Freiraum zum Lernen verschafft.

Letztlich hast du weitere Möglichkeiten, um deine finanzielle Lage zu verbessern. Informiere dich vor Ort, ob es in deinem Bundesland eine Förderung gibt. Zudem kann ein Studienkredit dazu beitragen, dass du dich besser auf dein Studium fokussieren kannst.

Zusätzlich können auch Familienangehörige einen finanziellen Beitrag leisten, um dir den Einstieg zu erleichtern.

Hast du besondere Leistungen oder bist du ehrenamtlich tätig? Es gibt unterschiedliche Einrichtungen, die ein Stipendium in Aussicht stellen.

Deine Entscheidung in Hinsicht auf die Kostenintensität

Schlussendlich kann dir niemand die Frage abnehmen, ob sich ein Fernstudium für dich lohnt oder nicht. Denn es gibt kein Richtig oder Falsch. Du musst anhand deiner individuellen Lage selbst ergründen, inwieweit du ein Studium realisieren kannst und möchtest.

Zudem liegt es ebenfalls in deiner Entscheidungskraft, ob du bereit bist, eventuelle Abstriche zu machen, wenn es zum Beispiel um den Lebensstandard geht, den du dir mit deiner Vollzeitstelle leisten kannst.

Thorsten Mansfeld

Thorsten Mansfeld ist Rechtsanwalt. Er berät und vertritt seine Mandanten hauptsächlich im Arbeitsrecht, Vertragsrecht und Schadensersatzrecht.

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