Burnout wird zunehmend zu einer Volkskrankheit. Die Weltgesundheitsorganisation hält den Burnout für so ernst, dass sie ihn 2019 in ihre Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) mit aufgenommen hat. Laut Statista verzeichnete die AOK im Jahr 2018 durchschnittlich 5,7 Arbeitsunfähigkeitsfälle pro 1.000 Mitglieder aufgrund einer Burn-out-Diagnose. Das bedeutet, dass sich die Häufigkeit der Diagnosen in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht hat.
Unternehmen müssen Burnout bei ihren Mitarbeitenden rechtzeitig erkennen und entsprechend präventive Maßnahmen einleiten. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, was du tun kannst, um dem Burnout in deinem Unternehmen den Kampf anzusagen.
Hier die fünf besten Tipps.
1. Tipp: Vertrauen aufbauen
Vertrauen ist der Grundstein einer starken Unternehmenskultur. Aber nur eine von fünf HR-Führungskräften gibt an, dass ihre MitarbeiterInnen den Führungskräften vertrauen. Ganze 50 Prozent der MitarbeiterInnen halten nicht einmal ihre Personalabteilung für vertrauenswürdig.
Dies ist ein großes Problem. MitarbeiterInnen, die sich im Unternehmen nicht wohlfühlen und sich aufgrund mangelndem Vertrauen nicht mitteilen, neigen schneller zum Burnout. Bauen ArbeitgeberInnen jedoch eine enge Bindung zu ihren MitarbeiterInnen auf, wirkt sich das positiv auf die psychische und physische Gesundheit der Belegschaft aus. Dies hat somit einen positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur.
Um Vertrauen am Arbeitsplatz aufzubauen, muss die Führung transparent sein und direkt und häufig mit den Mitarbeitenden kommunizieren. So kannst du deinen Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass ihre Arbeit wichtig für das Unternehmen ist.
Gute Wege, um eine Kultur des Vertrauens in deinem Unternehmen aufzubauen sind:
- Regelmäßiges Feedback,
- Hilfsangebote,
- die Priorisierung der psychischen Gesundheit
- häufige Anerkennung
Vor allem aber solltest du deine MitarbeiterInnen befähigen, indem du Mikromanagement vermeidest und ihnen die Chance gibst, neue Aufgaben zu übernehmen.
Das Vertrauen, das du deinen MitarbeiterInnen entgegenbringst, wird sich vielfach auszahlen.
2. Tipp: Wertschätzung verbreiten
Wenn MitarbeiterInnen wissen, dass sie wertgeschätzt werden, leisten sie großartige Arbeit. MitarbeiterInnen, die Worte der Anerkennung hören, wissen, dass ihre Leistungen wahrgenommen werden und zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Hierbei können unterschiedliche Personen Anerkennung aussprechen:
- KollegInnen,
- ManagerInnen
- andere Führungskräfte
Es gibt eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Anerkennung und dem Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit. Das macht Anerkennung zu deinem stärksten Gegenmittel gegen Burnout.
Leider gaben in einer aktuellen Umfrage von Achievers mehr als ein Drittel der MitarbeiterInnen an, dass sie im letzten Jahr weder von ihren KollegInnen noch von ihren Führungskräften Wertschätzung erhalten haben, die ihnen geholfen hätte, die schwierige Zeit des Lockdowns zu überstehen. Das muss sich ändern.
Soziale und monetäre Anerkennung sind zwei Schlüsselkomponenten eines jeden Anerkennungsprogramms. Beide sollten häufig und in Echtzeit vergeben werden und mit den Grundwerten des Unternehmens verknüpft sein. Um dies für deine MitarbeiterInnen einfach zu machen, solltest du nach einer Anerkennungsplattform suchen, die es erlaubt, dass sich alle Mitarbeitenden gegenseitig Anerkennung zollen können. Bei punktebasierten Anerkennungslösungen ist es zum Beispiel möglich, Punkte zu vergeben und zu erhalten, die dann für Prämien eingelöst werden können. Auf diese Weise unterstreicht dein MitarbeiterInnenanerkennungsprogramm den Wert des einzelnen für das Unternehmen.
EXTRA: „Danke“ ist mehr als nur eine Motivationsspritze
Deine Führungskräfte spielen bei der Etablierung einer Anerkennungskultur eine wichtige Rolle. Wenn sie als Anerkennungs-Champions agieren, werden die anderen MitarbeiterInnen ihrem Beispiel folgen. Biete deinen Führungskräften entsprechende Weiterbildungen in diesem Bereich an, um sie mit ins Boot zu holen.
3. Tipp: Gib Mitarbeitern eine Stimme
Nur 26 Prozent der MitarbeiterInnen, die sich ausgebrannt fühlen, haben auch mit ihrem Manager/ihrer Managerin oder der Personalabteilung darüber gesprochen. Deshalb ist es wichtig, proaktiv und regelmäßig Feedback von den MitarbeiterInnen einzuholen, um jene zu identifizieren, die vom Burnout bedroht sind.
MitarbeiterInnenbefragungen sind hier der beste Weg, da die Anonymität es den Teammitgliedern ermöglicht, offen zu antworten. Jährliche Umfragen reichen aber nicht aus. Stattdessen solltest du regelmäßige Umfragen durchführen, um die Faktoren zu identifizieren, die zu Burnout führen, und den Teammitgliedern Zugang zu einem ständigen Feedback-Kanal geben, damit sie sich jederzeit melden können.
Sobald du die Faktoren, die Burnout in deiner Organisation verursachen, entdeckt hast, solltest du schnell handeln, um zu zeigen, dass du diese Probleme ernst nimmst und direkt anpackst. ManagerInnen sollten als Reaktion auf das Feedback gemeinsam mit ihrem Team einen entsprechenden Aktionsplan erstellen, damit jeder an der Lösung des Problems beteiligt ist.
4. Tipp: Unternehmenskultur und Grundwerte aufeinander abstimmen
Deine Unternehmenskultur mit den Grundwerten in Einklang zu bringen und die Zustimmung deiner MitarbeiterInnen zu erhalten, kann helfen, Burnout zu verhindern. Laut dem Achievers Culture Report sind MitarbeiterInnen, die das Gefühl haben, dass ihre persönlichen Werte optimal mit den Werten ihres Unternehmens übereinstimmten, mit fünfmal höherer Wahrscheinlichkeit auch engagierter. Die Ausrichtung auf die Werte war der wichtigste Vorhersagefaktor für das Engagement der MitarbeiterInnen.
Kulturelle Anpassung ist nicht einfach – sie erfordert durchdachte und zielgerichtete Arbeit. Um eine starke Unternehmenskultur aufzubauen, solltest du sicherstellen, dass deine Führungskräfte diese Kultur auch vorleben, und die Unternehmenswerte in jeden Aspekt ihrer Arbeit einfließen lassen. Diese Praktiken, zusammen mit regelmäßiger Wertschätzung und der Umsetzung von Feedback, sind der beste Weg, um alle in deinem Unternehmen auf dieselbe Seite zu bringen und dadurch die Gefahr eines Burnouts zu reduzieren.
5. Tipp: Unterstütze die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden aktiv
Mit einem Programm zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens kannst du viele Ursachen von Burnout direkt angehen. Dies ist in unseren schwierigen Zeiten wichtiger denn je und kommt oft zu kurz. Laut der erwähnten Umfrage von Achievers gaben 40 Prozent der Mitarbeitenden in Deutschland an, dass sie im letzten Jahr keine Unterstützung für ihr physisches Wohlbefinden von ihrem Arbeitgeber oder ihrer Arbeitgeberin erhalten haben.
Kläre deine Führungskräfte darüber auf, welche Auswirkungen eine ausgewogene Work-Life-Balance auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden und die Unternehmensleistung hat.
Doch nicht nur Gegenmaßnahmen sind wichtig. Du musst auch sicherstellen, dass ausreichend Ressourcen im Unternehmen zur Verfügung stehen. Unzureichende Ressourcen und hohe Arbeitsbelastung sind ein häufiger Grund für Burnouts. Da körperliche Aktivitäten und psychische Gesundheit eng miteinander verbunden sind, solltest du diese fördern. Organisiere eigene Kurse oder biete Gutscheine für Sportkurse an. Da viele deiner MitarbeiterInnen wohl möglich noch von zuhause aus arbeiten, könntest du zum Beispiel Online-Yoga-Kurse, Achtsamkeitstrainings oder wöchentliche Meditationssitzungen organisieren.
„Dinge, die unser Wohlbefinden grundlegend unterstützen, müssen jetzt an erster Stelle stehen.“
Mit diesen fünf Tipps wirst du in der Lage sein, eine resiliente Belegschaft aufzubauen und mögliche Burnouts in deinem Unternehmen effektiv zu bekämpfen.
EXTRA: Downshifting: 3 Gründe für Work-Life-Balance statt Karriere
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