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Viele Unternehmen träumen davon, ihr Start-up eines Tages an die Börse zu bringen. Schließlich dienen zahlreiche Unternehmen aus dem Silicon Valley als Vorbild für den großen unternehmerischen Erfolg. Großes Ziel viele Unternehmer ist die Frankfurter Börse, die mit einem Umsatzanteil von 90 Prozent die größte Deutschlands ist.

Doch nicht jedes Unternehmen, das an die Börse drängt, kann dort reüssieren. Zunächst gilt es einige Schritte umzusetzen, um überhaupt in Betracht gezogen zu werden. Die Grundvoraussetzungen für den Börsengang sind nur auf den ersten Blick einfach. Die Eintrittshürde für die Deutsche Börse liegt bei einem Grundkapital von mindestens 750.000 Euro und einem Gründungsdatum, das mindestens zwei Jahre zurückliegt.

Investoren fordern regelmäßig Informationen

Professionalität und Kommunikation sind dabei zwei entscheiden Faktoren. Nur ein Start-up, das über die entsprechenden Strukturen verfügt und seine Entwicklung offen und regelmäßig kommunizieren kann, wird in der Lage seine Investoren langfristig erfolgreich anzusprechen. Hier reicht es nicht aus auf ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu verweisen, Transparenz und Offenheit sind Grundvoraussetzungen für eine gute Bewertung und einen stabilen Aktienkurs. Die Investoren wollen schließlich regelmäßig mit Informationen beliefert werden.

Damit dies in der Praxis funktioniert, müssen im Unternehmen die richtigen Strukturen vorhanden sein. Diese können jedoch vor allem bei schnellem Wachstum leiden. Daher benötigt jedes Start-up vor seinem Börsengang professionelle Unterstützung, um diesen erfolgreiche bewältigen zu können. Experten sind daher davon überzeugt, dass es nur Unternehmen mit einer längeren Geschichte an der Börse schaffen können.

Mit dem Wachstum steigt der Kapitalbedarf

Der Start ist für viele noch bewältigbar. Entweder können sie Banken oder Freunde und Familie von einer Investition überzeugen. Doch mit dem Wachstum geht auch die erforderliche Professionalität einher, die wichtig ist, um weitere Investoren zu überzeugen. Der Deutsche Start-up Monitor geht davon aus, dass deutsche Unternehmen zu Beginn ein Kapital in Höhe von rund 50.000 Euro benötigen.

Diese kommen entweder aus Eigenmitteln, von Business Angeln, die ihren Einsatz gegen Eigenkapital tauschen oder von staatlichen Förderungen. Doch erst nach dem Start steigt der Kapitalbedarf rasant. Jedes dritte Start-up benötigt in seiner Wachstumsphase mehr als eine Million Euro. Dieses Geld kommt meist von Risikokapitalgebern. Diese kaufen sich damit in das Unternehmen ein. Beteiligen sich jedoch internationale Investoren, wird damit erfahrungsgemäß ein späterer Börsengang wahrscheinlicher. Angesichts einer aufziehenden Rezession ist es umso wichtiger, seine Börsengang genau zu planen.

Von der GmbH zur Aktiengesellschaft

Zunächst geht es darum, die richtige Rechtsform zu wählen, das ist in diesem Fall die Aktiengesellschaft. Diesen Schritt setzen Gründer zumeist dann, wenn die ursprüngliche GmbH gewachsen ist. Nur eine Aktiengesellschaft kann einen Börsengang planen. Doch das erfordert viel Aufwand.

Die AG ist in ihrer Handhabung sehr viel aufwändiger als andere Gesellschaftsformen. Sie erlegt ihren Vorständen mehr Verpflichtungen auf. Hier gilt es, die Transparenz zu erhöhen, den Missbrauch von Insiderhandel zu verhindern und vor allem die sogenannte Ad-Hoc-Publizität einzuhalten. Das bedeutet, dass die Investoren über wesentliche Ereignisse im Unternehmen sofort zu formieren sind.

Aktien auf einem Bildschirm.
Diese Tipps sollte man beim Börsengang beachten – Foto: © m.mphoto – stock.adobe.com

Damit nicht genug, fordert eine AG Jahresabschlüsse ein, die von Wirtschaftsprüfern kontrolliert werden müssen. Anschließend erfolgt in der Hauptversammlung die Entlastung des Vorstands durch die Mehrheit der Aktionäre.

Fazit

Das rechtliche Konzept, in dem sich Aktiengesellschaften bewegen ist eng geschnürt, daher sollten diese jedenfalls auf dauerhaften juristischen Beistand setzen. Das benötigt eigene Strukturen, die jedoch unumgänglich sind. Vor dem Börsengang sollte sich ein Start-up also wie folgt fit machen:

  1. Vor der Umwandlung des Unternehmens ist es wichtig, sich über die Konsequenzen zu informieren.
  2. Der Kapitalbedarf muss kurz-, mittel- und langfristig feststehen.
  3. Für den gesamten Prozess empfiehlt es sich Spezialisten zu engagieren, dies kann schon bis zu sechs Monate dauern. Das gilt sinngemäß auch für die Positionen im Unternehmen, schließlich kann sich der Vorstand einer AG nicht mehr um jedes Detail kümmern.
  4. Danach geht es an die Auswahl des Börsensegments. Dieses legt die Reporting-Standards fest.
  5. Anschließend muss die AG eine Börsenstory formulieren. Diese sollte Erfolge und Ziel kommunizieren und so formuliert sein, dass sie potenzielle Investoren anspricht.

Ist dies geschafft, geht es mit Elan an die Umsetzung, denn dann beginnt die Arbeit erst so richtig.

unternehmer.de

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