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In Zeiten von Niedrigzinsen bringen herkömmliche Anlegeformen wie das Sparbuch oder Staatsanleihen keine Rendite mehr. Aufgrund der Inflation schmilzt sogar das Vermögen auf lange Frist gesehen. Deshalb denken in letzter Zeit immer mehr Deutsche daran, sich an der Börse zu versuchen und mit Traden Geld zu verdienen.

Zumal mit der fortschreitenden Digitalisierung der Zugang zum Börsenparkett überaus einfach vonstattengeht. Der Handel an der Börse kann heutzutage von jedem beliebigen Ort aus betrieben werden, nicht zuletzt am Notebook, am Smartphone oder am Schreibtisch im Homeoffice.

Was ist Börsenhandel?

Landläufig wird die Aktie als dominierendes Wertpapier behandelt. In der Finanzindustrie wurden aber in den letzten Jahrzehnten immer neue Produkte entwickelt, die durch den Begriff Wertpapier besser zum Ausdruck kommen. Unter Börsenhandel wird nun der An- und Verkauf von Wertpapieren verstanden.

Dabei wird das Geld verdient, wenn der Wert eines Papieres steigt oder fällt. Verdient wird auch bei der Dividendenausschüttung. Diese passiert in der Regel einmal im Jahr direkt nach der Hauptversammlung der Unternehmen und kann als Zinszahlung an den Aktionär betrachtet werden. Auf die Dividende ist die Quellensteuer zu entrichten.

Börsenhandel lernen für Anfänger

Um nun ein richtiger Experte zu werden und sich auf dem Parkett des internationalen Wertpapierhandels heimisch zu fühlen, bedarf es etwas mehr als das Einsetzen des Eigenkapitals, um dann auf das Glück zu spekulieren.

Nur wer den Markt versteht, kann bestimmte wirtschaftliche Entwicklungen einordnen, um herauszufinden, wie sie sich auf den Aktienhandel auswirken. Jeder Einstieg beginnt somit mit einer umfassenden Recherche. Der Anfänger muss sich ausgiebig mit der Thematik des Börsenhandels befassen. Spezielle Finanzliteratur ist in jeder Bibliothek zu finden und einschlägige Tutorials gibt es im Internet reichlich.

Zudem sollte die Weltwirtschaft im Auge behalten werden. Nachrichten im Allgemeinen und Finanznachrichten im Speziellen vermitteln ein Wissen, welches beim Börsenhandel als solides Fundament dient.

Wer dieses Interesse am Weltgeschehen in die Alltagsroutine einbaut, bewegt sich auf dem Börsenparkett mit weitaus größerer Sicherheit als der Unbedarfte. Dabei nehmen Einsteiger den Markt intensiver wahr und lernen schnell, wie sich wirtschaftspolitische Entscheidungen auf den Aktienkurs auswirken.

Die Auswahl des Brokers

Privatleute dürfen nicht direkt Aktien kaufen oder verkaufen. Dies ist nur mit einer Lizenz möglich, welche in Deutschland von der Finanzaufsichtsbehörde BaFin ausgestellt wird. Deshalb bedarf es eines Brokers.

Dieser ist für die Durchführung von Wertpapierordern der Anleger verantwortlich. In früheren Zeiten war es möglich, den Broker per Telefon über seine Wünsche zu informieren und ihm Handlungen aufzutragen. Beim Online Traden ist es üblich, dass die Orders per Internet vermittelt werden.

Der Broker ist heute ein Unternehmen, welches privaten Anlegern seine Börsensoftware zu Verfügung stellt, um das Handelsgeschehen ordnungsgemäß abzuwickeln. Damit wird er zur Schnittstelle zwischen Anleger, Wertpapiermarkt und in vielen Fällen dem Finanzamt. Wichtig ist zu erwähnen, dass der Broker kein eigenes Geld investiert, er darf nur das Vermögen Dritter einsetzen.

Bei der Auswahl des Brokers sollte etwas Sorgfalt walten. Bei ihm ist das Depotkonto zu eröffnen, über welches alle Geldströme, die mit dem Börsenhandel zu tun haben, geleitet werden. Die Unternehmen haben kein einheitliches Portfolio an Leistungen. Vom Discount-Broker bis zum Full-Service-Angebot kann das gesamte Spektrum gebucht werden. Je mehr Leistungen angefordert werden, desto teurer werden die Dienste, die in den jeweiligen Gebührentabellen ihren Ausdruck finden. Viele sind spezialisiert und wer z. B. in Bitcoin investieren möchte, sollte einen Broker suchen, der in den neuartigen virtuellen Valuten heimisch ist.

Wer nicht gerade verhandlungssicheres Englisch versteht, für den ist es wichtig, einen Broker mit deutschsprachigem Support zu engagieren.

Die Einlagensicherung des Unternehmens sollte geprüft werden. Auch Broker haben ein Ausfallrisiko und die Höhe der Depotabsicherung ist ein Punkt, der höchste Aufmerksamkeit beansprucht.

Je nach Wissensstadium kann der Anleger vom Broker weitere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Besonders am Anfang wird ein gewisser Beratungsumfang hilfreich sein. Auf jeden Fall sollte das Demokonto genutzt werden, welches von vielen Anbietern zu Verfügung gestellt wird.

Damit können zunächst Käufe und Verkäufe simuliert werden, ohne Echtgeld in die Hand zu nehmen. Dies eröffnet die Möglichkeit, sich mit der Handelssoftware, den Märkten und möglichen Strategieansätzen vertraut zu machen. Mit harter Währung sollte erst gehandelt werden, wenn sich eine gewisse Routine eingestellt hat.

Die Zusammenstellung des Depots

Wer sich ein Depot einrichten will, der sollte daran denken, nicht zu niedrig zu kalkulieren. Mögliche Gewinne könnten dann von den Gebühren des Depotkontos und des Brokers aufgefressen werden. Deshalb sind zu niedrige Investitionen wirtschaftlich eher skeptisch zu betrachten. So wird davon ausgegangen, zu Beginn nicht mit weniger als 1.000 Euro zu planen.

Im Zweifelsfall sollte daher eher noch ein paar Monate gespart werden, um mit einem attraktiven Grundkapital an den Start zu gehen.

Alle Experten raten eindrücklich dazu, niemals sein ganzes Geld auf nur eine Aktie zu setzen. Mit einer breiten Streuung des Anlagekapitals wird das Risiko minimiert, bei einem Kurssturz hohe Verluste einzufahren.

Bei der Auswahl ist dafür Sorge zu tragen, Werte aus verschiedenen Branchen ins Portfolio zu integrieren. Wer sich z.B. zu sehr auf die Autobranche verlässt, dessen Depot kann bei negativer Ereignislage binnen kurzer Zeit ins Bodenlose stürzen.

Welche Handelsstrategie ist zu empfehlen?

Der Börsenhandel wird von jedem Akteur aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Jeder entwickelt mit der Zeit seinen individuellen Stil und richtet seine Strategie danach aus. Manche sind eher vorsichtig, andere lieben das Risiko.

Zwei Hauptlinien sind dabei zu beschreiben:

1. Die Fundamentalanalyse als Instrument des Investierens

Die Fundamentalanalyse ist das Instrument, mit dem sich der Investor beschäftigt, um zu verlässlichen Einschätzungen zu kommen, die dann sein Handeln bestimmen. Er sammelt Unternehmenskennzahlen eines Wertpapiers und sein Denken ist langfristig ausgerichtet. Die Historie der Dividendenausschüttung spielt dabei ebenso eine Rolle wie Geschäftszahlen und Betriebskapital des im Fokus stehenden Unternehmens. Gewinne, Cashflow, Ertragskraft und Kostenstruktur werden untersucht.

Die Fundamentalanalyse zielt somit auf die inneren Werte eines Unternehmens ab. Sie beginnt mit der Analyse der Gesamtwirtschaft, um danach in eine Marktanalyse zu münden. Erst dann folgt die Unternehmensanalyse. Insofern ist es das Ziel, durch die Einordnung harter Fakten Kursprognosen zu erzielen.

Oft lohnt es sich, die Performance eines Wertpapieres während der letzten 10 Jahre anzusehen. Insbesondere im Hinblick auf die Stabilität. Starke und robuste Werte als Grundstock des Depots erhöhen dessen Sicherheit und eröffnen dann die Möglichkeit, Risikokapital freizuschaufeln, um durch kurzfristiges Trading von Kurssprüngen zu profitieren.

2. Die Chartanalyse, das Handwerkszeug des Traders

Hierbei treten die Fundamentaldaten eines Unternehmens in den Hintergrund. Die Chartanalyse ist das Instrument für das eher kurzfristige Trading. Sie ist auch unter der Bezeichnung „Technische Analyse“ geläufig. Der Trader geht dabei davon aus, dass alle Fundamentaldaten schon eingepreist sind und fokussiert sein Handeln einzig auf zurückliegende Kursentwicklungen. Dies geschieht durch die Interpretation von Aktiencharts, welche als grafische Diagramme auf dem Bildschirm erscheinen.

Das Ziel dabei ist es, verschiedene Muster herauszulesen, welche sich dafür verwenden lassen, Voraussagen zur künftigen Entwicklung zu treffen. Der Trader ist dabei auf der Suche nach Trends, zu deren Beginn sich Kauf- oder Verkaufssignale abzeichnen.

Im Idealfall wird eine Aktie direkt ab der Trendwende gehandelt.

Unterschiedliche Trading-Stile

Der Börsenhandel unterliegt den individuellen Präferenzen des betreffenden Händlers. Und so haben sich im Laufe der Zeit drei verschiedene Stile das Trading betreffend herausgebildet. Diese werden in ihrer temporären Ausprägung unterschieden:

1. Swing-Trading als optimaler Einstieg

Unter dem Fachbegriff des Swing Tradings wird ein Trading-Form beschrieben, bei der man nicht den ganzen Tag vor dem Terminal sitzen muss, um seine Positionen zu kontrollieren. Es werden Trendfolgen gesucht, die über mehrere Tage laufen. Selten bleibt der Swing-Trader länger als 14 Tage in derselben Position. Dabei nutzt er eine Kombination von fundamentaler und technischer Analyse, um seine Entscheidungen zu treffen.

Das Schlüsselelement dabei ist die Volatilität, denn je größer die kurzfristigen Schwankungen des Kurses sind, desto mehr Gelegenheiten zur Positionierung offerieren sich dem Swing-Trader.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Für den Anfänger ist der geringe Zeitaufwand interessant, zudem, wenn der Broterwerb im Vordergrund steht und sich erst nach Feierabend oder in der Mittagspause ums Depot gekümmert werden kann. Es steht Zeit zum Nachdenken zu Verfügung und sowohl längerfristige als auch sich temporär wiederholende Trends fließen in die Beurteilung einer Aktie ein.

Swing-Trading schont die Nerven und ist vor allem kosteneffizient. Da für jeden Trade ein Obolus zu leisten ist, fallen diese Spreads (Differenz zwischen Bid- und Ask-Preis) pro Trade weniger ins Gewicht als bei den weiter unten angeführten Trading-Stilen.

Doch Swing-Trading hat auch Nachteile. Vor allem gehören dazu die Swaps. Diese beschreiben eine Form der täglichen Zinskosten, wenn Positionen über Nacht gehalten werden. Zudem besteht das Risiko, dass ökonomische oder politische Einflüsse während des Wochenendes sich auf den Kurs auswirken, also mithin in den außerbörslichen Zeiten, wenn kein Handel möglich ist.

2. Day-Trading erlaubt einen geregelten Tagesablauf

Das tägliche Börsengeschehen bestimmt des Day-Traders Tagesablauf. Mit Beginn des Börsenhandels am Morgen fängt auch dessen Arbeitstag an. Abends zum Feierabend hin werden die Positionen geschlossen, über Nacht steht der Day-Trader nicht im Risiko und findet erholsamen Schlaf.

Doch der Arbeitstag selbst ist angefüllt mit nervenaufreibenden und interessanten Tätigkeiten. Vor allem ist er lernintensiv. Dem Day-Trader müssen die Märkte, auf denen er tätig ist, geläufig sein wie die eigene Westentasche.

Gängige Strategien müssen immer wieder aufs Neue kontrolliert und u.U. angepasst werden. Insbesondere bei volatilen Märkten bedarf es umfangreicher Kenntnisse zu den Verhaltensweisen derselben. In dieser anspruchsvollen Disziplin nutzen die Trader die Auf- und Abwärtsbewegungen von besonders liquiden Aktien, Währungen und Indizes.

Viele, die sich für diese Form des Tradens entschieden haben, geben an, dass sie die Swaps umgehen wollen. Insbesondere beim Handel mit Hebelprodukten und Optionsscheinen können diese die Gewinne abschmelzen lassen. Zudem sorgen die Aktivitäten der Agierenden selbst für eine erhöhte Volatilität und Liquidität.

Neben einem ausreichend hohen Startkapital bedarf es einer ausgeprägten Disziplin, um zu einem kontinuierlichen Erfolg zu gelangen. Kurse müssen über längere Zeiträume überwacht werden, ohne sich zu impulsiven Handlungen hinreißen zu lassen.

3. Scalping, die Trading-Form für emsige Ameisen

Beim Scalping werden Positionen im Minuten- oder Sekundentakt eröffnet und geschlossen. Der Trader zielt auf kurzfristige Gewinne ab und verdient sein täglich Börsenbrot über die Quantität.

Scalping ist harte Arbeit, zeigt aber laut Experten die höchsten Gewinnchancen und ein relativ niedriges Verlustrisiko. Sind doch wegen der kurzen Zeit, in denen der Scalper pro Trade positioniert ist, große Kursstürze nicht zu erwarten.

Ein Profi schafft es am Tag auf Hunderte von Trades und gibt sich mit kleinen Gewinnmargen zufrieden. Dies bedeutet nicht, dass damit weniger Gewinn zu erzielen ist als beim Day- oder Swing-Trading. Es sollte allerdings eine spezielle Software genutzt werden, damit die Gebühren des Brokers und die Spreads nicht die Gewinne verflüchtigen.

EXTRA: Selbstständig mit Forex Trading: Tipps für deinen Erfolg

Charttypen und ihre Aussagekraft

Charts, also die Kursverläufe von Aktien, Rohstoffen oder Devisen, lassen sich in ihrer Darstellung so aufbereiten, dass sie dem Trader verschiedenste Informationen übermitteln können. Mit einer entsprechenden Charting-Software kann während des Handelsverlaufs mit einem Mausklick zwischen den verschiedenen Darstellungen gewechselt werden.

Damit kann ein Optimum an Informationen aus dem Chartbild herausgezogen werden. Das erlaubt in der Regel eine präzisere Prognosestellung. Im Folgenden werden die gängigsten Typen von Formen der Chartdarstellung untersucht.

1. Linienchart

Der klassische Linienchart bietet dem Betrachter einen guten ersten Überblick über den Kursverlauf. Deshalb steht er zu Beginn einer jeden technischen Chartanalyse. Die jeweiligen Fixpunkte des Charts werden dabei zu einer Linie verbunden. Auf einen Blick ist zu erkennen, ob der Wert sich in einem Aufwärts-, Abwärts- oder Seitwärtstrend befindet.

Zudem kann das Volatilitätsmuster erkannt werden. Je mehr Zacken die Linie aufweist, desto volatiler ist das Marktgeschehen an diesem Tage. Im Linienchart werden relevante Termine markiert. Somit eignet er sich auch für die Abbildungen längerer Zeitfenster wie Wochen, Jahre und Jahrzehnte.

2. Balkenchart

Die Umstellung auf den Balkenchart kann mit einer Lupenfunktion verglichen werden. Die verschiedenen Zeiteinheiten wie Stunden, Tage, Wochen oder Monate werden dabei in senkrechten kleinen Strichen oder Balken dargestellt, wobei die Tageseinheit die gebräuchlichste ist.

Dabei zeigt das untere Ende den Tiefstkurs an und das obere Ende den jeweiligen Höchstwert. Die gesamte Länge macht die Schwankungsbreite kenntlich. Zudem markiert ein horizontaler Strich auf der linken Seite den Eröffnungskurs und auf der rechten Seite den Schlusskurs. Als Zusatzinformation zeigen rote Balken dabei Kursverluste an, während Balken in grüner Farbe einen Gewinn dokumentieren.

3. Candlestick-Chart

Der Candlestick-Chart bzw. Kerzenchart ist eine Weiterentwicklung des Balkencharts. Er ist das Instrument, welches die genaueste Darstellung ermöglicht und dem Trader in seinen oft sekundenschnellen Entscheidungen somit die beste Hilfestellung offeriert.

Dabei wird der Höchststand am sogenannten Docht gemessen, während die Lunte den jeweiligen Tiefststand aufweist. Durch die Länge des Kerzenkörpers wird die Differenz zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs visualisiert. Wiederum bedeutet die grüne Farbe einen Tagesgewinn und ein roter Balken zeigt den Verlust an.

EXTRA: Bullish und Bearish – Die Grundlagen der Chart-Analyse

Welche Märkte können gehandelt werden?

Die weltweiten Börsen enthalten eine Vielzahl von Märkten bzw. Vermögenswerte (Assets), in die investiert bzw. in denen getradet werden kann. Dabei spezialisieren sich viele Trader, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Mit der Fokussierung auf einzelne Marktsegmente wird Kraft und Energie gebündelt.

Im Folgenden nun ein kurzer Überblick über einige der bekannteren Assets.

1. Aktien

Die Auswahl des Aktienportfolios hängt stark von der individuellen Risikobereitschaft ab. Anfänger greifen oft auf Aktien zurück, deren Marken sie aus dem Alltag kennen. Und so ist der DAX ein beliebtes Anlageziel. Als Aktienkäufer tritt man als Investor eines Unternehmens auf, in der Hoffnung auf einen Wertzuwachs.

Mit der Dividende wird das Investment einmal im Jahr „belohnt“. Diese kann entfallen, wenn sich das besagte Unternehmen in einer Wachstumsphase mit Investitionsbedarf befindet bzw. eine Reserve aufbauen will. Oder wenn in Schwächephasen und Krisen Dividenden gekürzt oder eingespart werden müssen.

Zur Streuung des Risikos ist eine Verteilung des Kapitals auf mehrere Anlageformen sinnvoll. Dazu bieten sich Fonds an.

2. Fonds

Fonds stehen in großer Vielfalt zu Verfügung. Fonds beinhalten ein Portfolio mehrerer verschiedener Finanzprodukte, welches sich nicht unbedingt auf DAX-Werte beschränken muss. Es wird unterschieden zwischen aktiv verwalteten Fonds, die ein Anlagenmanager steuert, und passiv von der Software verwalteten ETFs (Exchange Traded Funds).

Die Indexfonds oder ETFs bilden künstlich einen gesamten Index nach und gelten als vergleichsweise sicher. Das Fondsvolumen definiert dabei laut Experten des DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) das Vertrauen. Bei einem schon länger am Markt agierenden Fonds seien Volumina ab einer Milliarde Euro das Mindestmaß an Liquidität.

3. Forex (Währungen)

Am Foreign Exchange Market oder kurz Forex werden Währungen gehandelt. Er ist der größte, beliebteste und liquideste Finanzmarkt der Welt.

Während z.B. der DAX nur im deutschsprachigen Raum viele Freunde hat, handelt im Forex die ganze Welt. Er besteht nicht als „ein“ physischer Handelsplatz wie die NSYE (New Yorker Börse) oder die Frankfurter Börse und ist somit nicht an feste Öffnungszeiten gebunden. Er läuft digitalisiert über diverse Handelssysteme. Am Wochenende allerdings kommt der Forex zur Ruhe.

Beim Forex werden Währungspaare gehandelt. Die Händler versuchen, das Währungsgefälle z.B. zwischen EUR/USD zu nutzen, um durch Käufe oder Verkäufe ihre Gewinne zu zeitigen. Dabei entstehen geringe Kommissionszahlungen und Kontoführungsgebühren. Die Einstiegsbarrieren liegen weitaus niedriger als in anderen Finanzmärkten, neben der Digitalisierung der Hauptgrund, warum der Forex in kurzer Zeit so viele Anhänger gefunden hat. Hinzu kommen diverse Hebelprodukte. Mit ihnen lässt sich auch mit geringem Kapitaleinsatz große Gewinne generieren. Dies gilt allerdings auch für die Verluste.

4. Rohstoffe, Futures & CFDs

Diese Art des Handels existiert schon seit knapp 170 Jahren. Der Future- bzw. Derivate-Markt entstand aus dem Rohstoff-Markt. Landwirte, Ölproduzenten und Minenbesitzer wollten dabei die schier unabwägbaren Preisschwankungen stabilisieren. Dabei wird der Kauf oder Verkauf eines Produkts, in der Regel Mais, Reis, Rindfleisch, Öl oder sonstige Rohstoffe, zu einem festen Preis vereinbart, der in der nahen Zukunft zu einem fixen Termin zu zahlen ist. Je nach Marktentwicklung wurden Gewinne oder Verluste erzeugt. Mit der Zeit eroberten viele Spekulanten dieses Terrain.

Bis heute erweitert sich der Future-Markt um viele Produkte auch außerhalb der Rohstoffwelt und läuft elektronisch ab. Die Preisbildung selbst verblieb allerdings in Chicago und New York. Die Mengen, welche mit einem einzelnen Future gehandelt werden müssen, sind von großem Umfang. Ein Future auf Öl muss im Minimum 1.000 Barrel enthalten. Deshalb wurden die CFDs (Differenzkontrakte) eingeführt. Dabei wird dem Geschäft ein Broker zwischengeschaltet. Bei CFD fallen die fixen Fälligkeitsdaten und die standardisierten Mindestabnahmen weg und machen die Trades dadurch flexibler. Zudem sind CFD im Vergleich zu Futures auf weitaus mehr Märkten handelbar. Zu beachten wäre noch, dass die Öffnungszeiten bei Future-Märkten stark variieren und somit ein ausgefeiltes Zeitmanagement benötigen.

Auch der Handel mit Gold, Silber, Platin & Co. wird dem Rohstoffmarkt zugeschlagen. Edelmetalle gelten in Krisen als sicherer Hafen. Zudem steigt die Nachfrage stetig, wobei die Ressourcen begrenzt bleiben. Dabei ist der Börsenhandel mit Metallen eher langfristig angelegt.

5. Kryptowährungen

Der Bitcoin als Hauptvertreter der virtuellen Währungen lässt sich vorzüglich handeln, da eine ausgesprochen hohe Volatilität am Markt vorherrscht. Allerdings bedarf es dazu der notwendigen technologischen Installationen bzw. Software, die hauptsächlich darin bestehen, die Transferenz von Zahlenreihen in Echtgeld zu managen. Sonst bleibt der Handel auf Kryptobörsen, Wallets und Blockchain begrenzt.

Bei den Kryptobörsen handelt es sich um spezielle Plattformen, an denen nur Kryptowährungen gehandelt werden können. Dies geschieht nach der BlockchainTechnologie. Jeder Trade wird dabei anonymisiert durchgeführt, bleibt aber für alle Trader sichtbar, damit die Transparenz gewährleistet ist. Die Wallet ist vergleichbar mit einem Depotkonto, auf dem Kryptogeld und Echtgeld gewechselt werden können.

Der Kryptohandel steckt noch in den Kinderschuhen, Experten sagen ihm allerdings ein großes Potential voraus.

6. Risikomanagement

Beim Trading stellt ein vernünftiges Risikomanagement ein unbedingtes Muss dar. Neben den beschriebenen Elementen der Streuung und Marktanalysen zählen dazu aber auch Instrumente und Verhaltensweisen. Das wichtigste Element ist dabei das Setzen von Stop-Loss-Befehlen.

Dabei werden Limits eingebaut, an denen die Software bei Fallen des Kurses automatisch die Positionen abstößt, um die Verluste zu begrenzen. Zudem ist es dienlich, pro Position nicht mehr als 2 % des Gesamtkapitals einzusetzen. Damit der erste Trade nicht schon der letzte sein wird!

Wolfgang Schneider

Wolfgang Schneider hat als Humanwissenschaftler vielfältige Erfahrungen in den Bereichen Geografie, Volkswirtschaft und Politische Wissenschaften sammeln können. Diese setzt er seit 2012 um, seit 2017 schreibt er für diverse Agenturen hochwertigen Content für Webseiten. Themenschwerpunkte sind u.a. Politik, Börse, Sport, Touristik, Umweltproblematik, Kultur und Musik. Er hat einige Auslandsaufenthalte hinter sich, zurzeit lebt er teils in Brasilien, teils in Deutschland.

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