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Der Aufstieg des Silicon Valleys veranschaulicht, wie sich eine Region ohne nennenswerten wirtschaftlichen Hintergrund zu einem führenden Technologie- und Innovationsstandort etablieren konnte. Die Vorstellung, dass ein Gebiet in solch einer kurzen Zeit, ein so gewaltiges Wachstum generieren konnte, fasziniert Menschen weltweit.

Bis heute ist noch wenig darüber bekannt, wie solche regionalen Innovationszentren entstehen. Es wird davon ausgegangen, dass sich Wissen in der modernen Gesellschaft immer mehr auf spezialisierte Akteure verteilt. Das Resultat dessen ist, dass im Bereich der technischen Innovationen der Wissenszugewinn sowie der technische Fortschritt zunehmend zwischen den Akteuren stattfindet. Dies erschwert es, präzise Umweltfaktoren zu benennen.

7 der 10 umsatzstärksten Silicon Valley-Unternehmen sind globale IT-Konzerne

Die Entstehung des Silicon Valley beginnt mit der Gründung von Hewlett Packard im Jahr 1938 sowie der Entstehung von Varian Associates im Stanford Inkubator 1948. Folglich ist ein Erfolgsfaktor die Agglomeration und das daraus resultierende Konglomerat aus Hightech Firmen und Bildungsstätten. Von den zehn umsatzstärksten Unternehmen im Valley sind sieben global agierende IT-Konzerne. Zu den im Silicon Valley angesiedelten Unternehmen gehören Apple, Microsoft, Alphabet, Amazone, Tesla, Meta, Nvidia und TSMC. Diese acht Unternehmen fanden sich 2021 auch in den Top 10 der wertvollsten Unternehmen der Welt wieder. Ebenso hat sich eine Reihe innovativer Startups angesiedelt.

1. Die Universitäten

Nach der Ansiedlung der Eliteuniversität Stanford haben sich 27 weitere Universitäten und vier staatliche Forschungseinrichtungen niedergelassen. Die Forschungseinrichtungen und Tech-Konzerne stehen in einer Symbiose zueinander. Nach einer Studie sind aus Stanford rund 40.000 aktive Unternehmen hervorgegangen, die 5,4 Millionen Arbeitsplätze geschaffen haben und einen Weltumsatz von 2,7 Billionen Dollar erzielen.

2. Staatliche Militär-Forschung

In der Entstehungsphase des Silicon Valley war es die staatlich finanzierte Entwicklung und Forschung für Militärtechnik, durch welche sich Firmen erst angesiedelt haben. Die Entstehung des Valleys ist maßgeblich von der bis heute betriebenen staatlichen Forschung sowie der staatlichen Förderung für Bildungseinrichtungen beeinflusst. Durch die staatlich betriebene Forschung und den ansässigen Großkonzernen besteht ein enger Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern. Weiterhin wurden ansiedlungswilligen Firmen von der Politik Anreize wie vergünstigte Steuersätze, geboten.

3. Kapital

Im Silicon Valley und dem angrenzendem San Francisco leben im Jahr 2022 mehr als 40 Milliardäre. Das Vermögen dieser Menschen steckt teilweise in Unternehmensanteilen oder Stiftungen. Des Weiteren existiert im Valley eine große Menge an Venture-Capital, von dem die Startups in ihrem Funding profitieren. Mehrere Banken haben sich auf die Finanzierung von Startups spezialisiert, wodurch diese in kurzer Zeit an genügend große Kapitalmengen kommen, um Forschungsprojekte oder ihr Geschäftsmodell betreiben zu können. Das Zusammenspiel von Banken, Risikokapitalgebern und besonders wohlsituierten Menschen, kommt dem Silicon Valley in seiner Finanzierung zugute.

4. Human Ressources

Die vielen und zum Teil renommierten Universitäten locken Talente aus der ganzen Welt in das Silicon Valley. Ein Großteil der Absolventen wird nach dem Abschluss an einer Universität im Silicon Valley von ansässigen Unternehmen übernommen. Ein Studium im Silicon Valley erleichtert jungen Absolventen den Einstig in die Tech-Konzerne vor Ort. Umgekehrt profitieren die Tech-Konzerne von dem Zugang zu vielen jungen Absolventen. Die hochqualifizierten und motivierten Arbeitnehmer sind Grundlage und wesentlicher Faktor für den Erfolg der Unternehmen. Viele Arbeitnehmer studierten an den Universitäten direkt vor Ort, wodurch sie umgehend nach ihrem Abschluss, den Firmen des Valleys zur Verfügung standen.

In der KI-Forschung führend

In Zukunft wird das Silicon Valley weiterhin von seinem Agglomerationsvorteil profitieren. Ein neues Themengebiet umfasst die Künstliche Intelligenz (KI), welche einen zunehmenden Einfluss auf die bestehenden Themenfelder erlangt. Der zunehmende Wandel in Hinblick auf KI kann deutlich an vielen Firmen im Silicon Valley erkannt werden. So zum Beispiel an Facebooks „Ego2D“- Projekt, ein KI-System, welches sich an sämtliche Ereignisse im Leben eines Menschen erinnern kann. Ebenso forscht das von Elon Musk gegründete Unternehmen Neuralink an neuartigen Chip-Implantaten zur Heilung von neuronalen Krankheiten. Die ebenfalls im Silicon Valley angesiedelte Denkfabrik „Future of Life Institute“, beschäftigt sich etwa damit, wie ein Weltuntergang durch eine bösartige Superintelligenz zu verhindern ist.

Aktuell profitiert das Silicon Valley vor allem davon, dass seine Produkte täglich millionenfach konsumiert werden. Ein Alltag ohne die Produkte des Silicon Valleys ist kaum mehr möglich.

Niclas Göthling

Der aus einer Unternehmerfamilie stammende Niclas Göthling studiert an der ISM International School of Management in Frankfurt im Studiengang "International Management". Erste Praxiserfahrungen sammelte er im Bereich M&A bei KPMG sowie im Bereich Beteiligungsberatung bei Volkswagen. Derzeit absolviert er sein Auslandssemester an der Universidad Catolica de Valencia.

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