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Möchtest du beim Lernen effizienter und effektiver zu werden? Ob in der Grundschule, im Gynmasium oder im Alltag: Mit unseren neun Strategien kannst du dir Fakten einfacher merken. Diese Methoden lassen sich in fast jedem Bereich anwenden.

1. Keywords

Möchtest du eine zweite (oder dritte oder vierte) Sprache lernen? Mehrere Studien haben gezeigt, dass Keywords beim Lernen und Erinnern helfen. Insbesondere beim Erlernen neuer Fremdsprachen.

Dabei ist die Methode simpel: Zuerst suchst du dir ein Keyword aus, welches dich an ein Fremdwort erinnert. Dann stellst du dir dieses Schlüsselwort bildlich vor. Somit gibst du dem Wort, das du versuchst zu lernen, eine neue Bedeutung.

Wenn du beispielsweise versuchst das englische Wort window (dt: Fenster) zu lernen, kannst du dir ein offenes Fenster vorstellen, durch welches Wind weht und deine Notizen am Schreibtisch verweht. In einem Test erinnerst du dich dann an den Wind (Schlüsselwort) und an das offene Fester (Übersetzung).

EXTRA: Sprachen lernen im Alter: Geht das?

2. Chunking

Das Chunking (dt.: in Stücke schneiden) von Informationen ist eine hilfreiche Gedächtnisstrategie. Bei dieser werden Informationen in leichter erlernbare Gruppen, Phrasen, Wörter oder Zahlen organisiert.

Wenn du dir zum Beispiel folgende Nummer merken willst: 47895328463, wird dies wahrscheinlich schwierig sein. Wenn du die Nummer jedoch zerstückelt ist: 4789 532 8463, ist es einfacher sich zu erinnern.

3. Musikalische Gedächtnishilfe

Du kannst dich an Informationen beim Hören von Musik erinnern. Ein bekanntes Beispiel ist der „A-B-C“-Song. Aber es gibt noch weitere Lernlieder. Somit kannst du:

  • Länder Afrikas
  • Wissenschaftskreisläufe
  • mathematische Gleichungen
  • und mehr lernen

Online kannst du viele Lernlieder finden, die bereits eigens zum Erlernen bestimmter Informationen erstellt wurden. Daneben kannst du auch deine eigenen Lieder komponieren. Dafür musst du keine Noten lesen können oder eine Melodie neu entwickeln. Die Gedächtnismethode funktioniert auch so.

Musik ist auch ein wirksames Instrument für Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und Alzheimer. Betroffene erinnern sich an die Liedtexte aus ihrer Kindheit, selbst wenn ihre Erinnerungen fast verschwunden sind. Außerdem können Betroffene neue Informationen effektiver lernen, wenn sie musikalisch vermittelt werden.

4. Buchstaben und Wörter

Akronyme (Abkürzungen) und Akrostika (Gedichte) sind beliebte Gedächtnismethoden.

Akronyme bilden Formeln aus Buchstaben, um ein Wort oder einen Satz darzustellen. Beispiele hierfür sind:

  • NBA = National Basketball Association
  • NASA =National Aeronautics and Space Administration

Beim Erstellen von Akronymen solltest du darauf achten, dass sie ein schönes und leichtes „Wort“ bilden. Stelle die Reihenfolge der Wörter so um, dass die Konsonanten und Vokale im Einklang sind.

Ein Akrostichon verwendet das gleiche Konzept wie ein Akronym. Anstatt ein „Wort“ zu bilden, kreierst du einen Satz, der dich an die Informationen erinnert.

Ein häufig verwendetes Akrostichon in der Physik lautet:

„Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“

Diese Merkhilfe stellt die Reihenfolge unserer Planeten dar und steht für:

  • Merkur
  • Venus
  • Erde
  • Mars
  • Jupiter
  • Saturn
  • Uranus
  • Neptun

5. Reime

„Schlaf, Kindchen, schlaf! Der Vater hütt die Schaf, die Mutter schüttelt’s Bäumelein, da fällt herab ein ….“

Kannst du den Rest dieses Kinderliedes beenden?

Kinder können sich Lieder häufig aufgrund ihrer Wiederholungen und den enthaltenen Reimen merken. Reime können als Gedächtnisstütze verwendet werden. Sie helfen uns Informationen zu lernen und uns daran zu erinnern.

Manchmal kannst du Wörter neu anordnen oder ein anderes Wort mit der gleichen Bedeutung ersetzen, damit es sich reimt.

6. Verbindungen herstellen

Eine weitere Gedächtnisstrategie, besteht darin Informationen mit Dingen zu verbinden, welche du bereits kennst oder weißt. Das gibt den Informationen Bedeutung und macht es leichter, dich zu erinnern.

Der Vorteil: Diese Strategie kann bei fast jedem Thema und jede Art von Information angewandt werden.

Die Methode funktioniert beispielsweise gut, wenn du eine neue Person kennen lernst und dir deren Namen merken möchtest. Kennst du schon jemanden, der den gleichen Namen trägt? Oder gibt es eine bekannte Persönlichkeit, welche genauso heißt? Falls dies nicht der Fall ist, kannst du auch darüber nachdenken, woran dich die Person erinnert. Erstelle eine Verbindung, um dir den Namen leichter zu merken.

7. Loci-Methode

Die Loci-Methode ist wohl eine der ältesten Gedächtnismethoden. Sie wurde erstmals 477 v. Chr. Simonides von Keos, einem griechischen Dichter, zugeschrieben. Es ist auch eine der am besten erforschten Methoden. Sie verspricht einen großen Erfolg in einem breiten Spektrum von akademischen Fächern bis hin zu alltäglichen Lebenssituationen.

EXTRA: Gedächtnistraining: Mit der Loci-Methode zum Erinnerungsprofi

Wie funktioniert die Methode? In der Methode werden bekannte Orte, Räume oder Wege visualisiert und anschließend mit den Informationen verknüpft. Der Lernende fährt beispielsweise mental seinen Arbeitsweg ab. Anschließend verbindet er im Kopf die Fakten mit den Objekten, die entlang des Weges stehen.

Um sich an das Gelernte zu erinnern, visualisiert er den Weg erneut und jeder Halt auf dem Weg löst eine gelernte Information aus. Diese Methode wird auch als Reisemethode bezeichnet und schafft einen mentalen „Erinnerungspalast“.

8. Zahl-Reim-System

Das Zahl-Reim-System, wird auch PEG-Methode genannt. Es ist eine hilfreiche Gedächtnisstütze, um sich an sequenzierte Informationen zu erinnern. Merke dir zuerst die folgende Liste, um die Fakten zu ordnen:

  • null = Müll
  • ein = Bein
  • zwo = Zoo
  • drei = Brei
  • vier = Stier
  • fünf = Strümpf(e)
  • sechs = Hex(e)
  • sieben = Sieb
  • acht = Yacht
  • neun = Scheun(e)
  • zehn = Feen

Nachdem du dir diese Liste gemerkt hast, solltest du dir deinen Lernstoff anschauen. Dann verbindest du das erste Wort mit „Müll“, das zweite Wort mit „Bein“, das dritte Wort mit „Brei“, usw. Das Ziel ist es, eine Verbindung mit jeder neuen Information herzustellen, damit du es dir merken kannst.

Wenn beispielsweise folgendes Klassifizierungssystem lernen musst:

  • Königreich
  • Stamm oder Sparte
  • Klasse
  • Rang
  • Familie
  • Geschlecht
  • Individuum

Visualisiere zuerst das Königreich, welches auf einem Müllhaufen steht. Dann stellst du dir ein Tattoo von einem Stamm auf einem Bein vor. Als nächstes stellst du dir eine Klasse in einem Zoo vor. Und so weiter.

Diese Methode ermöglicht es dir, sowohl die spezifische Information als auch die richtige Reihenfolge abzurufen.

9. Verknüpfungsmethode

Die mnemonische Verknüpfungsmethode (auch „Verkettung“ genannt) besteht darin, eine Geschichte oder ein Bild zu entwickeln. Dabei werden die Informationen, die du dir merken musst, miteinander verbunden. Jedes Element führt dich dazu, das nächste Element aufzurufen. Stelle dir vor, du müsstest folgende Dinge auf die Arbeit mitnehmen:

  • Papiere
  • Brille
  • Turnschuhe
  • Brieftasche
  • Essensgeld
  • Schlüssel

Mit der Verknüpfungsmethode kannst du dir die folgende Kurzgeschichte ausdenken: Deine Papiere zogen ihre Brille und Turnschuhe an und rannten zu deiner Brieftasche, wo die hungrigen Schlüssel das Essensgeld aßen.

Wenn du in deine Geschichte interessante Details oder Witze einbaust, macht es die Informationen oft leichter zu merken.

Mnemonische Gedächtnisstrategien

Die Verwendung von mnemonischen Gedächtnisstrategien kann deinem Gedächtnis einen Schub verleihen. Es kann deine Effizienz beim Lernen verbessern. Einige dieser Strategien erfordern Übung. Aber sobald du sie gut trainiert hast, helfen sie beim Lernen und Abrufen von Informationen.

Dieser Artikel wurde von Esther Heerema auf Englisch verfasst und am 19.06.2019 auf www.verywellhealth.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können!

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