Skip to main content

Während immer mehr Unternehmen auf die Expertise von FreiberuflerInnen zurückgreifen, schenken nur wenige Personalabteilungen dem Thema Aufmerksamkeit. Zeit für einen “Chief Freelance Officer”, meint Florian Müller (Fiverr).

Derzeit kämpfen zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland mit dem Fachkräftemangel und knapp ein Drittel (31 %) der KMUs kann aufgrund von unbesetzten Stellen mit der digitalen Transformation und neuen Technologien wie KI etc. nicht Schritt halten. So greifen immer mehr UnternehmerInnen auf FreelancerInnen zurück. Sie unterstützen festangestellte MitarbeiterInnen, bringen Expertise ein und schaffen neue Perspektiven. Während die Personalstruktur immer flexibler wird (Stichwort Liquid Workforce), haben sich die Praktiken des Personalmanagements in den letzten Jahren jedoch kaum geändert. Ein „Chief Freelance Officer“ kann in diesem Kontext Abhilfe schaffen – und zwar aus den folgenden fünf Gründen.

1. Qualität der Arbeit

Qualitativ hochwertige Services von FreelancerInnen sind für Unternehmen, die sie beauftragen, von entscheidender Bedeutung. Der Chief Freelancer Officer ist dafür verantwortlich, FreiberuflerInnen mit der entsprechenden Expertise zu identifizieren, zu beauftragen und zu verwalten. Diese Person leitet den Auswahlprozess, holt externe Talente an Bord, behält den Überblick über die jeweiligen Projekte und fördert die Zusammenarbeit mit internen Teams.

Fehlt jemand im Unternehmen, der die Verantwortung für FreiberuflerInnen übernimmt, kann das ihre Produktivität und den Output enorm beeinträchtigen.

2. ROI

Der Chief Freelance Officer spielt eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Maximierung des Return on Investment (ROI) bei der Zusammenarbeit mit externen Talenten. Durch die Entwicklung strategischer Partnerschaften mit FreiberuflerInnen können sie für ihr Unternehmen ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen. Sind externe Experten einmal engagiert, bedarf es einer Person, die sie koordiniert, und ihnen hilft, nicht nur ihre Arbeit zu erledigen, sondern auch ihr Potenzial für das Unternehmen voll zu entfalten. Durch die Schaffung effizienter Prozesse kann ein Chief Freelance Officer die Zusammenarbeit mit Freiberuflern skalieren, so dass das Unternehmen flexibel auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren kann.

3. Arbeitszufriedenheit

Ein positives Arbeitsumfeld und das Engagement der FreelancerInnen sind entscheidend für die Steigerung der Produktivität. So sollte der Chief Freelance Officer durch eine offene Kommunikation eine Brücke zwischen FreiberuflerInnen und den MitarbeiterInnen des Unternehmens schlagen. Er ist dafür zuständig, eine Kultur des gegenseitigen Respekts und der Anerkennung zu schaffen. Dadurch steigt die Wertschätzung und der Spaß an der Arbeit, was zu höherer Motivation, Produktivität und Bindung von Talenten führt.

Gerade in einer Zeit, in der es schwierig und kostspielig ist, neue MitarbeiterInnen zu gewinnen, ist die Arbeitszufriedenheit ein wichtiger Aspekt für UnternehmerInnen.

4. Weiterbildung

In einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld sind Innovationen und ständige Weiterbildung unerlässlich. Ein Chief Freelance Officer kann eine wichtige Rolle bei der Förderung der Lernfähigkeit innerhalb der Organisation spielen. Durch die Zusammenarbeit mit FreiberuflerInnen, die über spezielle Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, können Unternehmen neue Erkenntnisse und bewährte Verfahren in ihre eigene Belegschaft implementieren. Eine Organisation, die diese Interaktion erleichtert, fördert den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen FreelancerInnen und internen Teams, so dass sie weiter wachsen und sich entwickeln kann.

5. Unternehmenskultur

Die Aufrechterhaltung der Unternehmenskultur ist ein weiterer relevanter Aspekt, auf den sich ein Chief Freelance Officer konzentrieren sollte. Es ist wichtig, die Herausforderungen zu erkennen, die mit der Integration von externen MitarbeiterInnen in eine bestehende Unternehmenskultur verbunden sind. Eine Unternehmenskultur wird meist im Laufe der Zeit durch gemeinsame Erfahrungen und Interaktionen aufgebaut. In diesem Zusammenhang kann es manchmal schwierig sein, FreiberuflerInnen vollständig einzubinden. Der Chief Freelance Officer setzt genau an dieser Herausforderung an:

Er hilft bei der Integration von FreelancerInnen in festangestellte Teams und sorgt dafür, dass alle gemeinsam und entsprechend ihrer Expertise die anstehenden Projekte erfolgreich umsetzen können.

Eine wichtige Position für den Unternehmenserfolg

Es lässt sich nicht leugnen, dass die Unternehmen von heute sich darauf einstellen müssen, sowohl interne als auch externe MitarbeiterInnen einzusetzen und sicherzustellen, dass sie harmonisch zusammenarbeiten. Ganz unabhängig von der Unternehmensgröße oder der Branche sollten Unternehmen in eine Person investieren, die das Potenzial der FreelancerInnen erkennt und sie nahtlos in das Unternehmen integrieren kann.

Diese strategisch wichtige Position muss natürlich nicht „Chief Freelance Officer“ genannt werden. Ob Stabschef, Teamkoordinator oder HR-Specialist: Wer den Fehdehandschuh aufnimmt, ist nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die Einsicht, dass diese neue Rolle Teil der Organisationsstruktur sein muss.

Florian Müller

Florian Müller ist Country Manager DACH bei der Freelancer-Plattform Fiverr. Der Experte für digitales und strategisches Marketing verantwortet den Geschäftsausbau in der DACH-Region. Er ist zudem zuständig für die Lokalisierung des Marktplatzes, um die Erfahrungen für Unternehmen und FreelancerInnen auf Fiverr zu optimieren.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply