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Viele sehen in der Digitalisierung, in virtuellen und hybriden Eventformaten und phygitalen Messen den „Heiligen Gral“ der Nachhaltigkeit. Angefangen beim Energieverbrauch, den eingesetzten Ressourcen an schnell veraltender Elektronik und Arbeitsaufwand, ist der Wandel zu digitalen Formaten zwar deutlich spürbar aber nicht zwingend nachhaltig. Diesen Anforderungen wird die Digitalisierung alleine nicht gerecht werden können. Erst die ganzheitlich nachhaltige Messebeteiligung ist das ideale Medium, nachhaltige Geschäftsmodelle glaubwürdig zu kommunizieren, zu verbreiten und auch neue Kunden hinzuzugewinnen.

EXTRA: Erfolgreich mit digitalen Messen – diese 6 Fragen sollten sich Unternehmende jetzt stellen

Welche Aspekte gewinnen an Relevanz?

  • Individualität trotz Wiederverwendung spielt eine immer größere Rolle.
  • Künftige Messestände werden zur realen und hybriden Umsetzung multifunktional geplant.
  • Der ÖPNV und die Bahn werden künftig häufiger in das Verkehskonzept der
    Aussteller eingebunden werden.
  • Das Design für Messestände wird skalierbar und wiederverwendbar geplant, um den Anforderungen unterschiedlicher Flächengeometrien gerecht werden zu können.
  • Die Wiederverwendung von einzelnen Messemöbeln oder Baugruppen wird
    eine immer größere Rolle spielen und sich positiv in der Kostenentwicklung
    bemerkbar machen.
  • Zur Abstimmung werden Präsenz-Meetings durch Konferenz-Tools abgelöst
    und die Besuche vor und nach der Messe drastisch reduziert werden.
  • Transportvolumen werden gebündelt und der Verpackungsmüll reduziert.
  • Architektur wird zur Mediatektur. Dabei wird die Medientechnik in die
    Architektur eingebunden. Im Gegenzug reduziert sich das Müllaufkommen.
  • Emotionale und wiederverwendbare Großdrucke ersetzen mit aufmerksamkeitsstarken Bildmotive komplette Wandscheiben und damit das Material- und Personalaufkommen.
  • Die Auswahl des geeigneten Messebauers wird sich künftig auch an den
    Maßstäben der Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility
    orientieren.

Eine vollumfängliche Nachhaltigkeit wird nur mit allen Beteiligten – Aussteller, Veranstalter und Messebauer – erzielt werden.

Jeder muss sich zur Zielerreichung wirkungsvoll einbringen.

Der grüne Messestand

Mit den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung etablieren sich Themen, die auf Messeständen eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen. Daran werden sich Aussteller künftig messen lassen müssen. Die gängigste Frage in diesem Zusammenhang ist, können wir die Bemühungen zum Thema Nachhaltigkeit vereinfachen und auf wenige Punkte reduziert werden? Ja, das geht!

  • Führen Sie eine Nachhaltigkeitsberechnung durch. Die zertifizierten
    Mitglieder im Verband der Messebauer fwd `FORWARD´ unterstützen Sie
    darin.
  • Suchen Sie sich einen Messebauer, der sich dem Thema Nachhaltigkeit
    verschrieben hat als Mentor und kompetenten Ansprechpartner.
  • Hat Ihr Unternehmen CSR-Richtlinien, weisen Sie bereits in Ihrem Pflichtenheft zur Ausschreibung darauf hin.
  • Erneuern Sie Ihre CSR-konformen Anforderungen an Ihre Messebeteiligung
    in kleinen Schritten.
  • Fangen Sie mit den Absprachen zu den Designs an. Vieles geht mittlerweile
    online, ohne Reiseaufwand. Das Betrachten und sogar das Ändern der
    Entwürfe kann on-demand erfolgen.
  • Beschränken Sie die Anzahl der Ausschreibungen, als auch die Zahl der
    teilnehmenden Messebauer auf ein Minimum.
  • Legen Sie Kennzahlen für Ihre Meilensteine fest, um die Kosten den Nutzen
    gegenüber stellen zu können.

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Wie können Sie als Aussteller zur Nachhaltigkeit beitragen?

Es ist für Sie kein Neuland, Ihre Messe zu einem wirtschaftlich messbaren Erfolg zu machen. Beim Thema Nachhaltigkeit werden Sie, neben der Digitalisierung mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert. Sie sind jetzt mehr denn je gefragt und müssen trotzdem erfolgreich bleiben. Aber vielleicht werden Sie sogar erfolgreicher? Damit Ihnen das gelingt, haben wir eine Übersicht relevanter Gesetze und Initiativen für Sie zusammengestellt.

  • Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz
  • Kreislaufwirtschaftsgesetz KrWG
  • Lieferkettengesetz
  • ISO 20121
  • Global Reporting Initiative (GRI)
  • Green Globe (MICE)
  • Sustainable Company (Messebau)
  • GHG Protocol
  • Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Transparency International Deutschland e.V.

Aus der Sicht von Ausstellern gibt es durchaus überzeugende Gründe die Messebeteiligung unter nachhaltigen Gesichtspunkten zu planen und umzusetzen:

  1. Sie reduzieren den Aufwand in der Vorbereitung.
  2. Sie reduzieren die Kosten, indem Sie Ressourcen einsparen.
  3. Nachhaltigkeit wird zu Ihrem Wettbewerbsvorteil, wenn es Ihnen gelingt, mit den Generationen Y, Z und Alpha neue Zielgruppen zu überzeugen.
  4. Mit CSR stärken Sie Ihre Marke, denn Sie steigern das Vertrauen in Ihr
    Unternehmen, nach innen wie nach außen.
  5. Sie sind dem Wettbewerb eine Nasenlänge voraus.
  6. Mit einer schlüssigen Nachhaltigkeitsstrategie treffen Sie langfristige
    Entscheidungen, ohne direkte Einbußen bei kurzfristig erzielbaren Profiten.
  7. Sie steigern die Zufriedenheit der Belegschaft.

Ganzheitliche Nachhaltigkeit ist von vielen Faktoren und Einflussgrößen abhängig, nicht zuletzt auch vom Management. Für erfahrene MesseorganisatorInnen ist das schlüssige Zusammenspiel von Kennzahlen, Nachhaltigkeit, der Digitalisierung und den Anforderungen des Managements die Grundlage für eine langfristige Planung, Auswertung und Kommunikation.

Die kaufmännischen Aspekte können Sie als Profi in Kennzahlen ausdrücken und damit der Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen den entscheidenden Schub ermöglichen.

Auswahl des Messebauers

Ihre nachhaltige Messebeteiligung beginnt wie gewohnt in einem sehr frühen
Planungsstadium. Im Verlaufe der Projektentwicklung wird die Frage nach dem geeigneten Messebauer aktuell werden. Um ein belastbares Angebot erstellen zu können, beziehen Messebauer zahlreiche Zulieferfirmen ein. Dazu gehören

  • Holzlieferanten,
  • Schreinereien
  • Metallbauer,
  • Kunststoffverarbeiter,
  • Bodenbelagsanbieter und -verleger,
  • Medientechnik-Anbieter,
  • Drucker für Großdrucke,
  • Mietmöbel-Anbieter,
  • AR/VR-Spezialisten,
  • Lichttechnik,
  • Rigging- oder Truss-Anbieter,
  • Montagepersonal
  • Transportunternehmen und Spediteure

Bitte berücksichtigen Sie daher, das sich Ihr CO2-Fußabdruck als Aussteller um die Anzahl der an der Ausschreibung beteiligten Messebauunternehmen exponentiell vergrößert. Das Thema Nachhaltigkeit und CSR (Corporate Social Responsibility) ist daher bereits in der Ausschreibungsphase von großer Bedeutung. Um Ihnen eine Auswahl geeigneter Messebauer zu ermöglichen, empfehlen wir Ihnen die Initiative „Sustainable Company“ des Branchenverbandes fwd (früher FAMAB). Hier finden Sie Anbieter, die sich des Themas Nachhaltigkeit verschreiben und in regelmäßigen Abständen rezertifiziert werden.

Wenn Sie den Messebauer Ihres Vertrauens nicht wechseln wollen, dann möchten wir Sie mit folgenden Fragen unterstützen:

  • Wie nachhaltig ist Ihr Messebauer aufgestellt?
  • Wie nachhaltig ist seine Lieferkette?
  • Wie nachhaltig sind die eingesetzten Materialien?
  • Produziert das Messebauunternehmen mit grünem Strom?
  • Wie steht es um die Arbeitszeiten während der Montagen und Demontagen?
  • Wo ist der Firmensitz des Unternehmens?
  • Aus welchem Herkunftsland stammen die Montageunternehmen und SubLieferanten?
  • Was bedeuten die Antworten für Sie uns Ihre Nachhaltigkeitsvorgaben?

Meine Erfahrung zeigt, viele Aussteller wissen relativ wenig über „Ihren“
Messebauer. Mein Rat, informieren Sie sich ausführlich. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit einen Besuch bei Ihrem Messebauers mit einem anderen Anlass zu kombinieren. Der persönliche Austausch auch mit der Geschäftsführung des Unternehmens, die Räumlichkeiten und das Personal geben Ihnen Aufschluss, wie produziert und einlagert wird oder wie die Stimmung im Allgemeinen ist, aber auch wie es um das Entsorgungsmanagement bestellt ist. Bei der Auswahl eines neuen Messebauers sollten Sie in einem zweiten Schritt dem Messebauer bei einem seiner Messeprojekte über die Schulter schauen und das Gespräch mit dem Bauleiter suchen.

Thorsten Kollmeier

Thorsten Kollmeier ist mit über 35 Jahren Erfahrung im Messe-Business der rastlose `Silverliner´. Seine umfangreichen Managementerfahrungen und die damit verbundene Beratungskompetenz resultieren aus mehreren Jahrzehnten teils selbstständiger Tätigkeit. Er vermittelt dieses Wissen schriftlich in Form von Buchbeträgen, `Praxis-Guide für Nachhaltigkeit in der Event-Branche´, SpringerGabler oder `Erfolgreiche Messebeteiligungen´, AUMA.de oder in diversen Blogbeiträgen. Ebenso erfolgreich ist Thorsten Kollmeier als Referent bei Schulungsformaten und in Vorträgen, auf Kongressen sowie Messen vertreten. Nachhaltigkeit, der Themenkomplex CSR als auch die Digitalisierung bilden in Zusammenhang mit der dreidimensionalen Markenkommunikation Schwerpunkte, die sich in seinen Tätigkeiten widerspiegeln.

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