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Ein Blick in die Nachrichten genügt, um die Probleme der Gegenwart zu erkennen: Die Inflation steigt stetig an, mit ihr sind Preiserhöhungen in diversen Bereichen verbunden. Den Menschen steht weniger Geld zur Verfügung, das sie mit größerer Vorsicht ausgeben. Unter solchen Voraussetzungen stellt sich natürlich die Frage, welche Rolle die Werbung spielt. Denn auch die Unternehmen müssen sparen und sich von unnützen Kostenfaktoren trennen.

Dazu wiederum sollte das eigene Advertising nicht gehören, rät Raoul Plickat. Gerade in der Krise ist es für den Marketing-Experten umso wichtiger, ein solides Budget für die Werbung zur Verfügung zu stellen. Doch damit allein lässt sich noch kein Erfolg erzielen. Welche weiteren Kriterien jetzt zu beachten sind, erläutert Plickat in diesem Beitrag.

1. Das Marketing keinesfalls voreilig einstellen

Überall ist die gegenwärtige Krise zu spüren. Manche Unternehmen bangen bereits um ihre Existenz. Und sie sind bemüht, insbesondere ihre Ausgaben deutlich zu reduzieren. Leider wird davon oft auch das Marketing berührt. Doch wie soll es gelingen, KundInnen und Interessenten anzusprechen, wenn die Werbeaktivitäten zurückgefahren werden?

Gerade in den wirtschaftlich schlechten Zeiten sollte das Ziel lauten, noch stärker in das Marketing zu investieren, um damit die eigene Sichtbarkeit auch außerhalb der Zielgruppe zu erhöhen – und somit die Verkaufszahlen zu verbessern. Sparsamkeit an sich mag ein wertvolles Instrument sein, um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens zu gewährleisten – im Bereich der Werbung ist sie aber fehl am Platz. Dort gilt es, auch und besonders in der Krise ein schlagkräftiges Budget auf die Beine zu stellen.

2. Werbung auf sozialen Medien beibehalten

Ein gutes Marketing lebt indes nicht allein von den finanziellen Mitteln, die dafür zur Verfügung stehen. Vielmehr ist es auch davon abhängig, dass bestimmte Wege beschritten und letztlich alle Optionen ausgeschöpft werden. Ein gutes Beispiel sind die sozialen Medien: Erfahrungsgemäß reduzieren die Unternehmen in den wirtschaftlich schlechten Zeiten dort ihre Aktivitäten.

Sie empfinden den Konkurrenzdruck auf Facebook und Instagram als zu hoch – und sehen auf den Plattformen daher für die eigene Werbung kaum noch Potenzial. Ein Irrtum, von dem insbesondere jene Unternehmen profitieren, die weiterhin ihr Advertising über die sozialen Plattformen absolvieren. Denn erst auf diese Weise lässt sich bei gleichen oder sogar sinkenden Kosten eine höhere Reichweite erzielen. Auch in der Krise lohnt es sich daher, Werbung auf Instagram und Facebook weiter zu betreiben.

3. Marketing- und Vertriebskanäle überprüfen

Zugegeben, die meisten Unternehmen wissen längst, welche Methoden des Marketings für sie besonders nützlich sind. Über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg haben sich bestimmte Kanäle als effektiv erwiesen – wohingegen andere kaum zum gewünschten Ziel führten. In vielen Fällen dürften die über lange Zeit gewonnenen Erkenntnisse auch tatsächlich stimmen. Doch wer kann schon mit Recht behaupten, dass diese immer noch aktuell sind?

Viele Unternehmer haben die letzten derartigen Analysen vor vielen Jahren vorgenommen und sich seither immer auf die Richtigkeit der dabei erzielten Resultate verlassen. Doch die Märkte haben sich zuletzt spürbar gewandelt. Nicht erst seit der Corona-Pandemie unterliegen viele Branchen einer echten Krise. Ratsam ist es daher, alle Vertriebs- und Marketingkanäle noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

4. Kommunikation an den Wandel anpassen

Allerdings erreicht die Krise nicht nur die Unternehmen. Längst hat sie sich auf die Gesellschaft, auf die Haushalte und damit auf die Menschen selbst ausgewirkt. Nicht jedem Verbraucher oder jeder Verbraucherin steht aktuell der Sinn nach frischen Werbebotschaften – vielmehr ist eine Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Zuständen gewünscht. Hier nimmt die Kommunikation zwischen den Unternehmen und ihren Zielgruppen eine wichtige Bedeutung ein.

Dabei steht die Erkenntnis im Vordergrund, dass aktuell die Kaufbereitschaft für Produkte abnimmt, die nicht dringend benötigt werden. Die Werbung sollte daher verstärkt darauf abzielen, die Vorteile der Artikel bestmöglich zu präsentieren: Aus dem “Nice to have” muss ein “Must have” werden. Verkaufen kann gegenwärtig nur, wer den Verbrauchern einen echten Nutzen bietet. Neben der Werbung kommt somit auch der Produktentwicklung ein Augenmerk zu.

Raoul Plickat

Raoul Plickat ist Gründer von CopeCart und Marketing.MBA. Er ist seit 2012 im Marketing-Bereich tätig und hat sich seitdem zu einem der gefragtesten Marketer Deutschlands entwickelt. In seiner Tätigkeit optimiert der Experte die Positionierung und Marketingmaßnahmen großer Marken. Für sein Wirken wurde er unter anderem mit dem „TWO COMMA X-Award“ ausgezeichnet.

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