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Heute arbeiten viele Security-Experten daran, ganzheitliche Sicherheitskonzepte zu implementieren. Doch damit ist es nicht getan, auch die Cyber Security Awareness unter Mitarbeitern muss im Unternehmen gegeben sein.

Zahlreiche IT-Security-Produkte haben ihre Daseinsberechtigung und sind ein wichtiger Bestandteil der IT-Sicherheit. Ein verbreitetes Security-Produkt ist zum Beispiel die Firewall. Firewalls untersuchen den eingehenden Datenverkehr und identifizieren/blockieren potenzielle Angreifer. Zwar schützt eine Firewall gegen bestimmte Angriffstechniken von außen, aber clevere Schadprogramme können die Firewall austricksen.

Auch der Einsatz von Antivirenprogrammen führt nicht immer zu mehr Erfolg bei der Abwehr von Angriffen.

Antivirenprogramme erkennen unerwünschte Bedrohungen anhand bekannter Signaturen und verdächtiger Verhaltensmuster. Bei Angriffen von Zero-Day-Exploits sind sie jedoch häufig verwundbar.

In sinnvoller Kombination sorgen IT-Security-Produkte für eine gewisse Sicherheit, jedoch wird ein wichtiger Faktor oftmals vernachlässigt: der Mitarbeiter im Unternehmen. Was geschieht, wenn ein Mitarbeiter quasi eine Einladung ausspricht, indem er schädliche E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern öffnet? Oder wenn er Virenwarnungen des Virenscanners missachtet?

Der Mensch ist das schwächste Glied in der Kette der IT-Sicherheit.

Besonders durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Umstieg auf Homeoffice-Lösungen geraten die einzelnen Mitarbeiter noch stärker in den Blickpunkt von Cyberkriminellen.

Security Awareness sollte ein wesentlicher Bestandteil der IT-Sicherheit in Unternehmen sein

Die Entwicklung eines IT-Sicherheitskonzeptes ist für Unternehmen zwingend notwendig. Nach der Entwicklung folgt dessen Umsetzung auf technischer und organisatorischer Ebene. Die Erreichung des geforderten Sicherheitsniveaus ist maßgeblich davon abhängig, dass sich der Mensch daran hält. Und an dieser Tatsache scheitert die Umsetzung eines Sicherheitskonzeptes oft.

Die Umgehung von Sicherheitsmechanismen kann einerseits absichtlich, andererseits aber auch völlig unbewusst erfolgen. Mitarbeiter sollten daher unbedingt bezüglich der Sicherheitsproblematik sensibilisiert werden. Nachfolgend 5 Tipps zur Steigerung der Cyber Security Awareness von Mitarbeitern.

Tipps zur Steigerung der Cyber Security Awareness von Mitarbeitern

1. Die IT-Sicherheit mit Security-Awareness-Schulungen erhöhen

Ein wesentlicher Bestandteil der IT-Sicherheit in Unternehmen ist die Durchführung von Security-Awareness-Schulungen, in denen Mitarbeitern die Offenheit der im Internet verwendeten Technologie sowie die daraus resultierenden Gefahren gezeigt werden. Die Mitarbeiter sollen erfahren, dass die Sicherheitsmaßnahmen nicht dazu da sind, sie „zu ärgern“. Deren Notwendigkeit muss im Vordergrund stehen. Vielen Mitarbeitern ist gar nicht bewusst, dass ausgespähte und von Dritten missbräuchlich genutzte Firmendaten, Unternehmen an den Rand des Ruins treiben können.

Security-Awareness-Schulungen sollten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.

2. Mit praxisnahen Simulationen die Wahrnehmung schärfen

Besonders praxisnahe Awareness-Maßnahmen sind erfolgreich. Mitarbeitern werden oft die Augen geöffnet, wenn sie zum Beispiel auf eine simulierte Phishing-Mail hereinfallen. Bei der nächsten Phishing-Mail vertrauen sie nicht mehr blind auf die Authentizität der E-Mail. Zahlreiche IT-Sicherheitsanbieter haben Angriffssimulationen zur Mitarbeiter-Sensibilisierung entwickelt.

3. Die Unternehmensleitung einbinden

Unbedingte Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung eines Sicherheitskonzeptes ist die Einbindung der Unternehmensleitung in diese Thematik. Die Unternehmensleitung trägt Verantwortung und leistet einen wichtigen Beitrag. Zum einen ist ein umfassendes Sicherheitskonzept ohne die Beteiligung der Unternehmensleitung nicht umsetzbar. Zum anderen kann man von den Mitarbeitern nicht verlangen, dass sie die IT-Sicherheit ernst nehmen, wenn es die Unternehmensleitung nicht tut.

EXTRA: Darum ist IT-Sicherheit für dein Startup so wichtig

4. Mitarbeiter belohnen, die potenzielle Angriffe/Sicherheitsprobleme melden

Gemeldete (potenzielle) Angriffe oder Sicherheitsprobleme sollten belohnt werden.

Mitarbeiter melden deutlich mehr Sicherheitsvorfälle, wenn sie sehen, dass die IT-Abteilung / das Management den Wert der Arbeit schätzt. In vielen Unternehmen wird den Mitarbeitern leider das Gefühl gegeben, dass etwa eine Anfrage an die IT-Abteilung zu einer potenziell gefährlichen E-Mail einen zusätzlichen Aufwand verursacht. Dies entmutigt Mitarbeiter, weitere Anfragen zu stellen.

5. Mitarbeiter auf dem Laufenden halten

IT-Sicherheit ist ein aktiver Abwehr-Prozess, bei dem alle Beteiligten auf dem aktuellen Stand bleiben müssen.

Unternehmen sollten ihre eigenen Mitarbeiter daher regelmäßig über neue Richtlinien, Bedrohungen und Software-Updates informieren. Die Informationen sollten dabei wenige technische Vorkenntnisse beim Mitarbeiter voraussetzen.

Abschlussbemerkung

Angriffe auf Unternehmen werden in der Zukunft stark zunehmen und sich zu einem noch größeren Problem entwickeln. Die IT-Sicherheit steht und fällt mit den Mitarbeitern. Je eher ein Unternehmen das verstanden hat und eine ganzheitliche IT-Sicherheitsstrategie aufbaut, desto besser.

René Hifinger

René Hifinger ist seit 15 Jahren in der IT tätig und hat sich auf IT-Sicherheit & Cyber Security spezialisiert. Er arbeitet als selbständiger IT-Experte für mittelständische und große Unternehmen. 2011 mitbegründete er die Initiative bleib-Virenfrei.

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