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Die Pandemie hat Produzenten in jeglichen Industriezweigen in Aufruhr versetzt. Unternehmen werden sich zunehmend darüber bewusst, dass selbst nach dem Ende der Pandemie grundlegende Veränderungen eintreten bzw. beschleunigt werden, wie beispielsweise eine stärkere Automatisierung und der Fokus auf kleinere, lokalere Fabriken.

Mit dieser Transformation geht nicht nur eine immense Herausforderung, sondern auch eine Chance einher. Mit der richtigen Ausrichtung können sich kleine, mittelständische und große Hersteller an diese neue Normalität anpassen und langfristig gedeihen.

Vor welchen Herausforderungen stehen Produzenten?

Die Pandemie wird für weite Teile der Industrie auch weiterhin große Hindernisse darstellen. Spezialisierte Unternehmen, die bisher möglicherweise nur wenige Komponenten für spezielle Fertigungsprozesse hergestellt haben, versuchen sich nun zu diversifizieren und ihre Produkte und Prozesse aggressiv für andere, profitablere Märkte neu zu konfigurieren.

Auch die Liquidität ist eine anhaltende Herausforderung. In einigen Fällen haben sich Prognosen darüber, wann sich die Dinge wieder normalisieren könnten, als zu optimistisch erwiesen. Daher ist es unabdingbar, die Möglichkeit einzuplanen, dass die aktuellen Einschränkungen anhalten.

Zu diesen Herausforderungen kommt die Unsicherheit über weitere staatliche Anreize im laufenden Jahr und der Abhängigkeit von Lieferanten hinzu. Nur wenige Unternehmen schaffen es, trotz problematischer Lieferketten ihre Produktion und den Service in fast vollem Umfang aufrecht zu erhalten.

Was sind die größten Chancen für Produktionsbetriebe nach der Pandemie?

Die Pandemie hat die Verlagerung von globalen zu lokaleren Volkswirtschaften beschleunigt. Das ist ein Trend, der dank internationaler Handelsspannungen und anderer Faktoren bereits vor Corona im Gange war.

Im Rahmen dieser Transformation versuchen Produktionsbetriebe, die Lieferketten näher an ihre Heimat zu bringen. So setzen sie vermehrt auf den Bau neuer Fabriken oder auf die Nutzung alter Fabriken, die während der Jahre der zunehmenden Globalisierung ungenutzt geblieben sind.

Vor allem die neuen Fabriken sind wahrscheinlich kleiner und automatisierter und verfügen über Technologien, mit denen Produktlinien schneller modifiziert werden können, wenn sich die Nachfrage ändert. Daraus ergeben sich wiederum Chancen für Hersteller von Automatisierungskomponenten sowie für „Integratoren“, die automatisierte Systeme zusammenstellen.

Angesichts der gestiegenen Nachfrage nach Produkten für persönliche Technologie und Remote-Konnektivität haben auch Produzenten von Komponenten für Technologie-Hardware, Rechenzentren und Mobilfunk-Konnektivität von mehr Aufträgen und erhöhten Investitionen profitiert.

Eine weitere Chance für Erfolg in einer postpandemischen Wirtschaft bietet die Gesundheitsbranche. Die Nachfrage nach Verbrauchsmaterial für den persönlichen Schutz dürfte auch in Zukunft noch einige Zeit anhalten und den Herstellern von medizinischen Verbrauchsmaterialien auf ganzer Linie zugute kommen.

Käufer dieser Produkte, darunter auch Nationalstaaten, werden wahrscheinlich versuchen, die Beziehungen zu lokaleren Herstellern weiter auszubauen.

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Was können Unternehmen jetzt tun, um für die Zukunft gewappnet zu sein?

Produzenten müssen sich in einer verändernden Wirtschaftsrealität an mehrere Transformationen anpassen, indem sie alte Prozesse und Praktiken ändern.

Im Rahmen der Explosion des Online-Shoppings fordern Verbraucher schnellere Lieferungen und eine größere Auswahl als je zuvor. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen sich Produzenten schnell anpassen, sei es durch Innovationen bei neuen Produkten oder durch Modifizierung bestehender Produkte.

Dies können sie bewerkstelligen, indem sie beispielsweise Verbrauchern die Möglichkeit geben, Produkte mitzugestalten. Außerdem sollten sie ihre Herstellungsprozesse so gestalten, dass diese flexibel genug sind, um immer neue Produktvariationen realisieren zu können.

Die fortschreitende Automatisierung hilft nicht nur beim Gesundheitsschutz, sondern kann Unternehmen auch dabei helfen, die Arbeitskosten zu senken, während die Effizienz gesteigert wird.

Möglicherweise sind mittelständische Produktionsbetriebe nicht in der Lage, sofort in die vollständige Automatisierung ihrer Produktionsprozesse zu investieren. Doch sie können entlang der Ränder ihrer Herstellungsprozesse nach einem oder zwei Bereichen suchen, die automatisiert werden könnten und modular vorgehen.

Gerd Kühn

Gerd Kühn berät seit über zwei Jahrzehnten Unternehmen aus allen Branchen und hat sich den Erfolg seiner Kunden auf die Fahne geschrieben.

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