Soziale Bewegungen wie #MeToo und Time’s Up setzten Veränderungen in Gang und brachten Frauen zusammen. Dennoch ist es nach wie vor ein Tabu für Frauen über das Mobbing von anderen Frauen am Arbeitsplatz zu sprechen.
Dieser Artikel fokussiert sich auf toxische, weibliche Führungskräfte. Wichtig zu erwähnen ist, dass Männer in Führungspositionen selbstverständlich auch toxisch sein können.
In der Geschäftswelt kämpften und kämpfen Frauen um einen Platz am Tisch. Sie wollen ihren gegenüber ihren männlichen Kollegen als ebenbürtig angesehen werden. Dieser Kampf ist jedoch oft mit eigenen Herausforderungen verbunden. Manche Frauen, die an die Spitze aufsteigen, nehmen einen aggressiveren Führungsstil an, um sich anzupassen und zu überleben. Dieses Phänomen wird als toxische Männlichkeit bezeichnet.
Was ist toxische Männlichkeit?
Toxische Männlichkeit bezeichnet in diesem Zusammenhang, wenn Frauen das Verhalten ihrer männlichen Altersgenossen nachahmen, um erfolgreich zu führen – dieses Verhalten wird dann Teil ihres Führungsstils. Hierbei verlieren sich Frauen emotional selbst oder den Charakter dessen, wer sie im Kern sind, um sich in die Führungsriege einzufügen.
Prinzipiell sind typisch männliche Eigenschaften, wie:
- Selbstsicherheit
- kompetitives Verhalten
- Dominanz
positiv zu bewerten. Kritisch wird es erst, wenn die Ausprägungen zu extrem sind. So würden manche Frauen, wenn sie neu einer Position sind, alles tun, um die vom Unternehmen gewünschte Persona zu sein.
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Aus diesem Grund nutzen diese Frauen weniger ihre emotionale Intelligenz und nehmen vermehrt toxische Züge an. Sie glauben zu freundlich zu sein lässt sie schwach und inkompetent erscheinen. Außerdem stehen Frauen vermeintlich unter Druck aggressiver und rücksichtsloser zu handeln, damit sie mit ihren männlichen Kollegen mithalten können. Andernfalls denken sie, dass sie ausgenutzt oder nicht ernst genommen werden.
Toxische weibliche Führungskräfte erkennen
Während ihre Absichten für das Unternehmen gut sein mögen, machen ihre eigenen Unsicherheiten sie schließlich zu einer toxischen Führungspersönlichkeit. Anstatt ihre Macht zu nutzen, um Frauen unter ihnen zu helfen, nutzen sie sie, um anderen Frauen zu schaden. Sie nutzen diejenigen aus, von denen sie eingeschüchtert sind, um sie am Aufstieg zu hindern. Doch woran erkennst du toxische, weibliche Führungskräfte?
1. Selbstlob
Es kommt auch häufig vor, dass toxische Frauen andere herabsetzen, während sie sich selbst loben. Toxische, weibliche Führungskräfte sprechen immer von sich selbst. Sie betonen, dass sie alles tun und dass niemand sonst jemals kompetent ist.
2. Gegen andere Frauen
Toxische Frauen ignorieren andere Meinungen und engagieren sich aktiv in der Büropolitik, um voranzukommen. Sie leben nach der Rhetorik, dass sie sich bei niemandem entschuldigen müssen, weil es nur ums Geschäft geht. Anschließend isolieren sie andere Frauen, indem sie:
- deren Arbeitsbelastung deutlich erhöhen oder verringern
- Informationen zurück halten
- andere Frauen absichtlich falsch darstellen
Auf diese Weise schaffen sie ein feindseliges Arbeitsumfeld und kommen damit davon.
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3. Fehlende Work-Life-Balance
Auf ihrem Weg an die Spitze haben Frauen oft ihre Work-Life-Balance geopfert, um ihr Engagement für ihre Rolle unter Beweis zu stellen. Sie arbeiten im Urlaub, am Wochenende oder sogar im Mutterschaftsurlaub. Ergo erwarten sie von anderen, dass sie genauso für ihre Arbeit leben wie sie selbst. Diejenigen, die es nicht tun, werden bestraft.
Eine schlechte Work-Life-Balance und die Unfähigkeit, mit der Zeit richtig umzugehen, zeigt den Mitarbeitern, dass sie dies als Erfolg empfindet. Anderen Führungskräften mag ihr extremes Engagement beeindruckend erscheinen. Aber in Wirklichkeit ist es auf ihr Kontrollbedürfnis und mangelndes Vertrauen in ihr Team zurückzuführen.
Dieser Artikel wurde von Heidi Lynne Kurter auf Englisch verfasst und am 19. Februar 2020 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.
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