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Produkte boomen, die Umsätze explodieren. Wenn sich Unternehmen in einer Wachstumseuphorie befinden, kann das böse enden. Dann nämlich, wenn die internen Strukturen und Prozesse nicht angepasst werden, wenn die Führung inkonsequent wird und die neuen MitarbeiterInnen ihre Aufgaben nur „irgendwie“ übernommen haben, kurz: wenn der Erfolg nicht auf einem soliden Fundament gründet. Fehler – auch von den MitarbeiterInnen – werden nämlich nur solange verziehen, wie der Markterfolg und das Wachstum anhält. Mangelt es jedoch an der Strukturierung des Unternehmens, werden die MitarbeiterInnen unzufrieden, vor allem die guten gehen. Wie verhindert man, dass die Umsatzblase aus organisatorischen Gründen zerplatzt?

Struktur und Organisation: Leicht Abhilfe schaffen

Dabei lässt sich bereits mit einfachen Maßnahmen viel bewirken. Ziel muss es sein, eine Struktur und Organisation zu schaffen, die der Unternehmensgröße entspricht und die die Kernprozesse des Unternehmens, in denen die Wertschöpfung stattfindet, nachhaltig sichern. Die Abteilungen benötigen dazu klar umrissene Aufgaben und alle MitarbeiterInnen definierte Kompetenzen und Ziele. Allein dadurch werden die Reibungsverluste weitgehend beseitigt.

Schluss mit überflüssigem Aktionismus

Wichtig ist es daher, in Ruhe über Führung, Ordnung und Struktur nachzudenken, die erforderlichen Impulse zu setzen und die Energien in die richtigen Kanäle zu leiten. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang die unabhängigen Blicke externer BeraterInnen oder Coaches, die aus neutraler Warte auch die „blinden“ Flecken innerhalb einer Organisation ansprechen können. Zu klären sind beispielsweise die mittel- und langfristige Strategie sowie die Ziele des Unternehmens. Müssen diese angepasst werden?

Fragen, die es zu diskutieren gilt, sind auch: Welche Projekte sind wichtig, welche können zurückgestellt werden? Wie ist die interne Organisation aufzubauen, damit die einzelnen Abteilungen bestmöglich arbeiten können? Wer entscheidet was im Unternehmen? Wer hat welche Aufgaben? Wie gelingt es, dass alle MitarbeiterInnen stets über das Wichtigste informiert sind? Wie können mögliche Konflikte konstruktiv gelöst werden? Wie wird sicher gestellt, dass die Personalentwicklung strategisch und zielgerichtet erfolgt?

EXTRA: 7 Todsünden – Schlechtes Verhalten als Führungskraft (Teil I)

Unternehmensführung als Wegweiser

Die Geschäftsführung sollte ihrer Rolle als „Wegweiser“ der MitarbeiterInnen gerecht werden. Je besser sie diese Aufgabe erfüllt, desto besser folgen diese ihr. Das bedeutet: Sagen, was man tut, und tuen, was man sagt. Wer sich in Unternehmen umschaut, wird schnell feststellen, dass dieser Anspruch längst nicht überall erfüllt wird. Dabei sind die MitarbeiterInnen deutlich motivierter, wenn ihnen ihre Vorgesetzten transparent machen, wohin sie das Boot steuern, in dem sie alle sitzen.

Gewohnheiten der ersten Stunde

Die Bedeutung einer guten Führung und Kommunikation kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Denn speziell MitarbeiterInnen von schnell wachsenden Unternehmen, die häufig schon seit der Gründung dabei sind, schätzen, dass es lange Zeit keine strikte Arbeitsteilung gab, die schnelle, unkomplizierte Informationsübermittlung, demokratische Entscheidungsfindung und dass es nur wenige Regeln gab. Die meisten wollen genau das nicht verlieren.

Checkliste für mehr Organisation und Struktur

Häufig sind es die Chefs selbst, die neue Strukturen und Regeln ablehnen, obwohl sie deren Bedeutung für den gemeinsamen, langfristigen Erfolg kennen. Ängste vor Veränderungen haben daher keineswegs nur die MitarbeiterInnen. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass Anpassungen unvermeidlich sind. Daher sollten in der Zusammenarbeit folgende Aspekte beachtet werden:

  • Resultate zählen! Ziele werden effizienter und schneller erreicht, wenn Projektgruppen und MitarbeiterInnen sich auf das Ergebnis ihrer Arbeit konzentrieren. Hindernisse werden dann leichter aus dem Weg geräumt.
  • Die richtige Dinge tun! Das „Was“ am Anfang ist wichtiger als das „Wie“. Im Vordergrund sollte es stehen, die richtigen Dinge zu tun, selbst wenn sie noch nicht so effizient getan werden können. Mit der Zeit erhöht sich diese Effizienz.
  • Weniger ist mehr! Beim Optimieren der Arbeitsweise und Prozessen hilft es, sich auf wenige „Baustellen“ zu konzentrieren. Dies verhindert Verzetteln und garantiert einen effizienteren Ressourceneinsatz.
  • Lernen als Verbesserungsprozess! Fehler sind normal und sollten auch so betrachtet werden. Fehlermuster sind indes zu identifizieren und in Zukunft zu vermeiden.
  • Die Besprechungskultur verbessern! Besprechungen sind ein großer Zeitfresser. Es lohnt sich daher andere Formen der Kommunikation zu nutzen und sicher zu stellen, dass auch Besprechungen einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
  • KundInnen in den Fokus rücken! Wer Prozesse optimieren möchte, sollte sich stets an den internen und externen KundInnen orientieren. Nur auf die Werte, die für die KundInnen erbracht werden, kommt es an.

Petra Klein

Petra Klein ist Trainerin und Coach der Steinbeis Beratung GmbH in Rosenheim.

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