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Manchmal stellen Arbeitgeber Interviewfragen, deren Beantwortung eine Herausforderung darstellt. Viele Unternehmen, insbesondere solche, die in der IT- und Managementberatung tätig sind, stellen den KandidatInnen in Vorstellungsgesprächen sogenannte Brainteaser. Was passiert zum Beispiel, wenn der Interviewer hypothetische Fragen aufwirft, wie:

  • „Wie viel Toilettenpapier braucht man, um den Bundesstaat New Jersey zu überspannen?“
  • „Welches Tier repräsentiert am besten, wer Sie sind?“
  • „Wenn Sie irgendein Tier auf einem Karussell sein könnten, was würden Sie auswählen und warum?“

Kannst du dich auf solche Fragen vorbereiten? Nein. Du wirst nicht wissen, was auf dich zukommt, und auf diese Art von Fragen gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Vielmehr versucht der Arbeitgeber herauszufinden, wie du auf Fragen unter Stress reagierst und wie deine logischen Denkprozesse funktionieren.

Warum Arbeitgeber Brainteaser-Fragen stellen?

Oberflächlich betrachtet haben diese Fragen nichts mit der Stelle zu tun, auf die du dich bewirbst. Unternehmen nutzen diese Fragen jedoch, um deine Analyse- und Problemlösungsfähigkeiten zu beurteilen. Die Fragen dienen dazu festzustellen, wie gut du eine Frage durchdenken und eine Antwort berechnen oder bestimmen oder ein Problem lösen kannst, ohne verwirrt oder nervös zu werden. Wie du während des Prozesses reagieren, ist ebenso wichtig wie die Berechnung einer Antwort. Wenn der Interviewer dir also eine Denksportaufgabe stellt, nimm dir einen Moment Zeit, um dich zu orientieren, deine Gedanken zu sammeln und dann deine Antwort durchzuarbeiten.

8 Tipps für die Beantwortung von Brainteasern

  • Bring Papier und Bleistift mit: In den meisten Vorstellungsgesprächen ist es dir erlaubt, Papier und Bleistift zu benutzen, wenn du eine Denksportaufgabe löst, also halte während des Interviews etwas davon bereit. Besser aber, du fragst, ob es akzeptabel ist, bevor du mit der Ausarbeitung einer Antwort auf Papier beginnst.
  • Entspanne dich und atme tief durch: Manche Menschen werden durch diese Art von Interviewfragen nervös, weil sie irrelevant oder unmöglich zu lösen scheinen. Die Interviewer sind jedoch am neugierigsten darauf, wie du mit dem Stress dieser Fragen umgehen kannst. Atme deshalb tief durch und beruhige dich, bevor du mit der Beantwortung beginnst. Gerate nicht in Panik, wenn du es nicht auf Anhieb lösen kannst. Nicht alle Fragen sind einfach, und nicht alle sind richtig oder falsch zu beantworten.
  • Nimm dir Zeit: Du kannst dir vor der Beantwortung etwas Zeit verschaffen, damit du eine solide Antwort formulieren kannst, indem du etwas sagst wie: „Das ist eine faszinierende Frage, diese Frage habe ich noch nie gestellt bekommen.“
  • Bitte um die Auflösung: Es ist in Ordnung, um die Auflösung zu bitten, wenn du nicht darauf kommst, was genau der Arbeitgeber in einer Antwort erwartet. Bei der Frage, wie viel Toilettenpapier man brauchen würde, um New Jersey zu überspannen, könntest du zum Beispiel sagen: „Interessante Frage – dachten Sie an Nord/Süd oder Ost/West, an die breitesten/längsten Punkte oder an einen Durchschnitt?“
  • Formuliere deine Überlegungen laut: Da deine Antwort weit weniger wichtig ist als die gedanklichen Schritte, die du unternimmst, um zu ihr zu gelangen, solltest du den Interviewern jeden Schritt deines Problemlösungsprozesses mitteilen. Es ist in Ordnung, wenn du dich nach der Hälfte der Problemlösung entscheidest, die Taktik zu ändern. Schließlich suchen die meisten dieser Unternehmen nach Leuten, die mehrere kreative Lösungen für reale Geschäftsprobleme finden können.
  • Erkläre deine Antwort: Es ist wichtig zu erkennen, dass viele ungewöhnliche Fragen gestellt werden, um zu sehen, wie dein Denkprozess funktioniert, und nicht, weil der Arbeitgeber erwartet, dass du eine bestimmte „richtige“ Antwort gibst. Achte darauf, deine Argumentation zu artikulieren, wenn du auf diese Art von Fragen antwortest. Wenn du zum Beispiel sagst, dass eine Katze das Tier ist, das dich am besten repräsentiert, kannst du erwähnen, dass du neugierig oder schnell bist. Natürlich ist die Erwähnung von Eigenschaften, die den beruflichen Anforderungen entsprechen, immer eine gute Art zu antworten.
  • Scheue dich nicht, Fragen zu stellen: Du solltest dich wohl fühlen, den Interviewern Fragen über den Brainteaser zu stellen. Ein Vorstellungsgespräch ist ein Gespräch zwischen zwei Personen, keine Prüfung, daher solltest du dich bei der Beantwortung dieser Fragen nicht völlig allein fühlen. Sei jedoch darauf gefasst, dass die Interviewer dir sagen werden, dass sie dir keine genaueren Information geben oder dir nicht helfen können.
  • Was tun, wenn du keine Antwort findest: Wenn du mit einer merkwürdigen Frage nicht weiterkommst, solltest du darauf vorbereitet sein, zu erwähnen, dass dir im Moment keine brauchbare Antwort auf diese Frage einfällt. Es ist akzeptabel zu fragen, ob du später darauf zurückkommen kannst.

Lass nicht zu, dass deine Unfähigkeit zu antworten deine Gelassenheit im weiteren Verlauf des Gesprächs stört. Du musst nicht perfekt sein, um in einem Vorstellungsgespräch erfolgreich zu sein.

Beispiele für Brainteaser

Hier sind ein paar übliche Denksportaufgaben, die während des Vorstellungsgesprächs gestellt werden könnten:

  • Warum sind Kanaldeckel rund?
  • Wie viele Golfbälle passen in einen Schulbus?
  • Wieviel mal schwerer als eine Maus ist ein Elefant?
  • Wie ist der Winkel zwischen dem Stunden- und dem Minutenzeiger einer Uhr, wenn die Zeit 3:15 Uhr ist? (TIPP: Die Antwort ist nicht Null!)
  • Wie viele Quadratmeter Pizza werden in den Vereinigten Staaten jeden Monat gegessen?
  • Wie würden Sie das Gewicht eines Verkehrsflugzeugs ohne Waage bestimmen?
  • Wie viele Bäume gibt es im Central Park von New York City?

Zusätzliche Interview-Tipps

Deine Interviewer werden dir auch einige Fragen zu deiner Erfahrung und Ausbildung stellen. Bereite dich darauf vor, indem du die häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch und einige Beispielantworten durchgehst. Achte auch darauf, dass du angemessene Kleidung trägst. Es ist wichtig, die richtige Kleidung für dein Vorstellungsgespräch zu wählen, denn du möchtest einen guten ersten Eindruck hinterlassen.

EXTRA: 4 Antworten auf die Hass-Frage: „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“


Dieser Artikel wurde von Alison Doyle auf Englisch verfasst und am 18.07.2019 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.

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