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Immer mehr Menschen ziehen den Schritt zur eigenen Personenmarke in Betracht. Doch wie fängt man damit an? Und was bedeutet Personal Branding für Unternehmen? Diese und weitere Fragen beantwortet uns Experte Stephan Raif im exklusiven Interview.

Personal Branding: Herr Raif, was bedeutet der Begriff für Sie?

Stephan Raif: Für mich bedeutet Personal Branding eine werteorientierte und authentische Methode der Selbstvermarktung. Werteorientiert, weil es um die persönlichen „Markenkernwerte“ – also Charaktereigenschaften – geht, die uns als Persönlichkeit ausmachen. Authentisch wird es automatisch, solange wir bei uns und unserer Personal Brand bleiben.

Doch Personal Branding ist mehr als nur eine Selbstvermarktungsmethode. Es ist eine Reflexion der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Business in einer Tiefe, die zuvor oft nicht erreicht wurde. Das ist meiner Erfahrung nach oft der Grund, warum Unternehmen Mitarbeiter diesbezüglich unterstützen. Sie wünschen sich in erster Linie reflektierte Mitarbeiter, die sich auf ihr Expertentum konzentrieren. Wer dazu noch seine Personal Brand öffentlich aufbaut, agiert quasi als Markenbotschafter. Der zweite große Gewinn fürs Unternehmen.

Nehmen wir an, ich möchte meine Person künftig zur Marke machen – was wären die ersten Schritte?

Stephan Raif: Ich empfehle allen, die ihre Persönlichkeit als Marke nutzen wollen, eben mit dieser, mit der Marke zu beginnen. Dazu gehören für mich:

  • die klare Definition der Markenkernwerte (persönliche Charaktereigenschaften) in der Eigen- und Fremdsicht.
  • eine messerscharfe Positionierung (als Experte).
  • ein visionäres Ziel als Leuchtturm der eigenen Vermarktung und des beruflichen Schaffens.
  • eine Markenstory nach dem Elevator Pitchprinzip.

EXTRA: Brand Storytelling: 3 Gründe, warum es die Zukunft des Marketings ist

Bei der Markenentwicklung halte ich es für wichtig, dass die Persönlichkeit den Prozess versteht und miterlebt. Denn das bringt ein tieferes Verständnis für den eigenen Markenaufbau. Schließlich ist die Persönlichkeit selbst dafür verantwortlich, ihre Marke zu etablieren und erfolgreich zu machen. Das lässt sich nicht nachhaltig delegieren.

Ist die Personenmarke komplett, beginnt die Konzeptarbeit für die eigene Vermarktung und anschließend die mediale Umsetzung. Das geschieht entweder durch externe Dienstleister oder in Eigenregie. Die eigene Markenbeschreibung steuert die komplette Kommunikation durch Designelemente, Text-Tonalität, Bilderwelten, Themen und vieles mehr, das zur Persönlichkeit passt. Ziel ist es, dass die Persönlichkeit mit ihren Skills in allem Kommunikativen sichtbar ist.

Wir wissen: Menschen kaufen bei Menschen. Was bedeutet das konkret für den Stellenwert des Unternehmens?

Stephan Raif: Gute und wichtige Frage! Eine starke Personal Brand im Unternehmen (egal ob das eigene oder das des Arbeitgebers) nutzt sowohl der Persönlichkeit als auch dem Unternehmen. Personal Brands wirken als Markenbotschafter für ihr Unternehmen und verkörpern die Produkte und Dienstleistungen in persona. Das hat eine große Strahlkraft für das Unternehmen, wie auch auch für Kollegen oder zu rekrutierende Mitarbeiter. Somit gewinnt die Persönlichkeit an Profil und baut ihren Expertenstatus aus.

Zum Glück haben das mittlerweile auch viele Unternehmen begriffen und fördern einzelne Mitarbeiter aktiv auf dem Weg zur Personal Brand.

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