In einer Welt, in der der Markt als übersättigt gilt, ist eine eigene Marke der einzig sinnvolle Weg, sich von Konkurrenten abzuheben. Zahlreiche Bücher, 10-Schritte-Pläne und Coaches erzählen bereits, wie du die Kernwerte deiner Marke ermittelst. Doch was tun, wenn es zur Optik kommt? Wie muss deine Marke aussehen, damit sie authentisch ist?
Das Auge isst mit
79 % der Befragten einer Studie gaben an, bei Unternehmen auf ein qualitativ hochwertiges Design Wert zu legen. Satte 47 % haben schon mindestens einmal einen Aufpreis für ein Produkt bezahlt, weil sie das Design überzeugt hat. (Studie: State of Create 2016 von Adobe)
Kurzum bedeutet das für dich: Ist dein Design nicht gut genug, wird dein Produkt oder deine Firma abgelehnt, bevor du auch nur die Möglichkeit dazu hast, Markenwerte oder deinen tollen Service unter Beweis zu stellen.
Gutes Design ist daher nicht nur
- ein netter Bonus,
- ein hübsches Beiwerk oder
- schmückende Dekoration:
Design beeinflusst nachhaltig den Erfolg und die Wahrnehmung deiner Marke.
Wer bin ich und wofür stehe ich?
Damit das Design deiner Marke und deinen Zielen gerecht werden kann, musst du zunächst sicher wissen, wofür deine Marke steht. Was unterscheidet dich von der Konkurrenz? Welche Unternehmenswerte prägen dich? Was ist deine Vision?
Nur wenn die Marke auf ein solides Gerüst aufgebaut ist, kann daraus eine stimmige, lebendige Erfahrung werden.
Du musst dir im Klaren darüber sein:
- Was bietet meine Marke?
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Was ist meine unternehmerische Vision?
- Für welche Werte steht meine Marke?
- Wie kommuniziert meine Marke? (Wortwahl, Tonart etc.)
Erst wenn du diese Punkte sicher festgelegt hast, ist es sinnvoll, mit dem Design zu beginnen. Passend dazu sagte Roy E. Disney einst:
„Es ist nicht schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn du erst einmal weißt, was deine Werte sind.“
Bringe Marke und Kunde zusammen
Das theoretische Grundgerüst deiner Marke sollte dir bereits ein gutes Gefühl dafür geben, wer deine Marke ist. Nun gilt es, all das in ein visuelles Bild zu verwandeln. Dabei gibt es vor allem vier wichtige Kategorien für das Marken- oder Unternehmensdesign:
- Farbkonzept
- Schriften
- Logo
- Grafische Elemente
Dabei ist es essentiell, den Kunden nicht aus den Augen zu verlieren. Was erwartet jemand, der nach einem Heilpraktiker sucht? Wahrscheinlich etwas, das an Natur und Natürlichkeit erinnert. Also kein schwarz-graues Farbkonzept.
Wichtig ist also beim Start der Designentwicklung, Kunde und Markeninhaber im Blick zu behalten, um beiden gerecht zu werden.
Schritt 1: Finde die richtige Farbe
Für den ersten Schritt zur Markengestaltung empfiehlt es sich, das eigene Farbkonzept festzulegen. Farben haben einen großen Einfluss darauf, wie wir etwas wahrnehmen.
Wähle eine Farbe, die zu deiner Marke passt, aber auch die Erwartungen deiner Kunden erfüllt. Nicht mehr als zwei zusätzliche Farben oder Farbnuancen sollten dann die Basis für dein Farbkonzept stellen. Beachte: Wer zu viel Farbe einsetzt, wirkt schnell kindisch, zu verspielt oder unseriös. Weniger ist mehr!
EXTRA: Die Bedeutung der verschiedenen Farben im Marketing
Schritt 2: Entscheide dich für passende Schriftarten
Auch bei der Schriftauswahl zahlt sich Schlichtheit aus. Mehr als zwei Schriften solltest du nicht zur Markenbildung nutzen.
Und mixe keine Stile!
Eine Schriftart, die nach Western aussieht, sollte auch als Pendant eine westernähnliche Schrift erhalten.
Comic Sans war cool, als ich in der 5. Klasse war. Seitdem kann ich die Schriftart leider nicht mehr erstnehmen :D #lt
— Franzi (@itsme_Franzi) 19. Dezember 2015
Stilmixe, etwa eine Comicschriftart mit einer Schreibmaschinen-Schriftart, sorgen für absolutes Chaos und zerstören jede gute Optik. Werde auch hier der Erwartungshaltung deiner Kunden gerecht und halte deine Experimentierfreude im Zaum.
Schritt 3: Entwickle ein Logo
Die Logoentwicklung ist eine Königsdisziplin in Sachen Design. Wer kann, sollte da lieber einen Profi beauftragen. Wer das nicht möchte, sollte sich mit den Grundregeln für gutes Logodesign auseinandersetzen.
Die wichtigsten Kriterien für ein gutes Logo:
- Einfachheit
- Wiedererkennungswert
- Zeitlosigkeit
- Gute Reproduzierbarkeit
- Eindeutige Aussage
Behalte bei all dem aber bitte im Kopf, dass dein Logo nicht dein ganzes Businessmodell erklären muss und schon gar nicht deine gesamte Produktpalette!
Du kennst das Bild von dem Eisberg? Die kleine Spitze über dem Wasser, der riesige Eisklotz unten drunter? Ähnlich ist es mit dem Logo. Das Logo ist die kleine Eisspitze, deine Marke und dein Business das unterhalb der Oberfläche.
Schritt 4: Grafische Elemente und Bildmaterial
Kennst du das? Du siehst eine Fernsehwerbung und noch bevor die Marke ein Logo einblendet oder einen Namen nennt, weißt du, um wen es geht. Apple, Amorelie oder aktuell auch LIDL bieten solche Kampagnen.
Das ist auch das Ziel für die eigene Marke! Lege fest, wie du Produkte, dich selbst und die Marke präsentieren und repräsentieren möchten.
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Schritt 5: Fasse dein Designgrundgerüst zusammen
Egal was du fortan gestaltest, sei es die eigene Visitenkarte, die Website oder ein soziales Profil, alles sollte sich nun an dem Designgrundgerüst orientieren, das du festgesetzt hast.
Eine ideale Möglichkeit sich dieses Grundgerüst stets vor Augen zu führen, ist das Erstellen eines kleinen Styleguides, der dir aufzeigt, wie sich deine Marke präsentiert und aus welchen Elementen sie besteht.
Die Marke nach außen tragen
Nur weil du theoretisch eine Marke hast, heißt das noch lange nicht, dass deine Marke auch eine solche ist. Sobald die inhaltliche und visuelle Identität deiner Marke geklärt sind, musst du das Ganze publik machen.
Drucke dein Logo auf all deinen Unterlagen mit ab, gestalte alle Produkte in deinem Design und mache deine Marke bekannt.
Nur wenn eine Marke auch gesehen und gefunden wird, kann sie dir helfen, dein Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben. Eine Marke ist schließlich nicht nur ein Logo, eine Theorie oder eine Website – eine Marke ist vor allem eine Erfahrung. Und die gilt es als Kunde erstmal zu machen.
Ein gutes Logo ist wirklich entscheidend für den ersten Eindruck eines Unternehmens. Ich habe mich selbst schon oft gefragt, welche…
Auch für mich als Freiberufler gestaltet sich die Projektarbeit für Auftraggeber mit zertifiziertem QM sehr viel einfacher und zielführender als…
Ich checke echt nicht, worum der ganze Stress geht. Ghostwriting ist doch einfach nur 'n Job wie jeder andere.