Skip to main content

In Deutschland ein Unternehmen zu gründen, ist kompliziert. Es sind unzählige Schritte notwendig, die nicht nur an einer, sondern an sehr vielen Stellen vorzunehmen sind. Zahllose Behördengänge sind unvermeidlich. Je nach Rechtsform ist ein Notartermin erforderlich, genauso wie eine Eintragung ins Handelsregister. Das neue Unternehmen braucht eine Betriebsnummer und eine Steuernummer. Etwas zu vergessen oder zu übersehen, kann teuer werden, wie beispielsweise die nicht erfolgte Eintragung ins Transparenzregister. Hinzu kommt: Notare, Steuerberater oder Fachanwälte für Unternehmensrecht sind zwar Experten in ihren eigenen Teilbereichen, der Gesamtüberblick fehlt jedoch in vielen Fällen selbst diesen Fachleuten.

Doch Kristof Tomasz ist einer der wenigen, die in Deutschland hier den Überblick haben. Sein Beruf ist es, professionell junge Unternehmer auf ihrem Weg durch die Firmengründung zu begleiten und bei jedem Schritt mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Damit das für die Gründer nicht zu teuer wird, hat er zusammen mit seinem Team die GründerApp entwickelt, die eine Unternehmensgründung in Deutschland wesentlich vereinfacht. Im nachfolgenden Interview beantwortet er Fragen zum Thema Online-Gründung und zur neuen GründerApp seines Unternehmens, die anderen jungen Unternehmen die Gründung einfacher machen soll.

Redaktion: Bei Ihrer ersten Unternehmensgründung im Jahr 2014 waren Sie erst 19 Jahre alt. Wie lief das damals ab?

Kristof Tomasz: Das stimmt, ich war damals gerade 19. In meiner Familie fand ich dabei keine große Hilfe, da ich der Erste war, der sich unternehmerisch betätigte. Auf Empfehlung eines Steuerberaters habe ich bei der IHK angefragt. Sie haben mir sehr gut weitergeholfen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Erst nach einem Gespräch mit einem Notar wusste ich, wie es im nächsten Teilbereich weitergeht. Am Ende war noch einmal der Steuerberater gefragt. Bei meinen Gesprächspartnern handelte es sich jeweils um Top-Experten. Allerdings kennen diese nur ihren eigenen Teilbereich.

Redaktion: Was war dabei besonders störend?

Tomasz: Besonders gestört hat mich, dass ich mich während des ohnehin stressigen und zeitaufwendigen Prozesses der Existenzgründung noch mit Bürokratie herumschlagen musste. Es waren immer umfangreiche Recherchen erforderlich, für die ich überhaupt keine Zeit hatte.

Ich hätte mir gewünscht, schnell und zuverlässig alle notwendigen Informationen zu bekommen. Doch das war leider nicht möglich. Bis ich für jede Etappe alle Informationen gesammelt hatte, verging jedes Mal viel wertvolle Zeit.

„Obwohl ich versucht hatte, immer alles richtig zu machen, war ich mir nie ganz sicher, nicht doch etwas Wichtiges vergessen zu haben.“

Anstatt ihre Zeit mit langen Recherchen zu verplempern, können Gründer ihre Zeit sinnvoller nutzen.

Redaktion: Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihrem Unternehmen, der Tomasz Consulting GmbH, bisher gemacht?

Tomasz: Wir gründen jedes Jahr Hunderte von Firmen. Dabei stammen unsere Kunden aus mehr als 25 Ländern von vier verschiedenen Kontinenten. Die größten Hürden für internationale Kunden bilden die Sprachkenntnisse und die Bürokratie. Dabei haben wir festgestellt, dass nicht nur die ausländischen Gründer damit Probleme haben und Hilfe brauchen. Auch deutschen Gründern fällt es oft schwer, die erforderlichen Informationen zu finden.

„Deutsche Gründer können eigentlich alles selbst erledigen. Sie brauchen keine Hilfe, nur die Informationen. Grundvoraussetzung ist, dass sie genau wissen, was sie alles erledigen müssen. Aus diesem Grundgedanken entstand unsere GründerApp.“

Redaktion: Was macht Ihre GründerApp so besonders?

Tomasz: Besonders herausstellen möchte ich bei unserer App, dass sie vollkommen kostenfrei ist. Sie lässt sich einfach aus Google Play oder dem AppStore herunterladen und ist auch sehr einfach zu bedienen. Zudem ist sie vollkommen kostenlos. Die GründerApp enthält beispielsweise eine interaktive Anleitung der beliebtesten Rechtsformen. Mit gezielten Fragen hilft der Rechtsformfinder dabei, für so ziemlich jedes Unternehmen die passende Rechtsform zu finden. Das kann beispielsweise die UG sein. Insgesamt ist die App ein wertvoller Begleiter bei jedem einzelnen Schritt, auch beispielsweise bei der Vorbereitung des Notartermins oder der Gewerbeanmeldung. Auch den passenden Firmennamen zu finden, ist oft nicht so einfach. Denn auch dabei sind bestimmte gesetzliche Vorschriften einzuhalten, beispielsweise darf es den Namen im Register beim Amtsgericht noch nicht geben, auch nicht in einer leicht abgewandelten Form.

Redaktion: Was halten Sie von der neuen Online-Gründung?

Tomasz: Es haben bis heute noch nicht so viele Online-Gründungen stattgefunden, einfach, weil die Technik noch nicht so gut funktioniert. Es ist möglich, ein Unternehmen online zu gründen. Doch derzeit ist es noch sehr schwer umsetzbar. Ich habe diese Art der Gründung zusammen mit einem Informatiker und einem Notar durchgeführt. Insgesamt hat der Notartermin drei Stunden gedauert. Normalerweise dauert so eine Sitzung mit einer unserer Vorratsgesellschaften gerade einmal zehn Minuten. Da ist noch einiges an Entwicklungspotenzial, damit die Online-Gründung endlich eine gute Alternative zur Unternehmensgründung mit Notar wird.

unternehmer.de

unternehmer.de ist das Wissensportal für Fach- und Führungskräfte im Mittelstand, Selbständige, Freiberufler und Existenzgründer.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply