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Seit Amazon im Jahr 2000 sein Geschäft für Drittanbieter öffnete und mit dem Amazon Marketplace den Grundstein für märchenhaften, Jahrzehnte andauernden Erfolg legte, haben Plattformen und Marktplätze immer weiter an Bedeutung zugenommen und stellen heute eine wichtige Säule der Online-Wirtschaft dar.

Sie ermöglichen nicht nur den Plattformen selbst eine viel breitere Marktdurchdringung als dies ein einfaches E-Commerce-Modell jemals könnte, sondern sie bieten auch zahllosen Kleinunternehmen und Einzelunternehmern die Möglichkeit, problemlos an Kunden auf der ganzen Welt zu verkaufen.

Längst ist die Plattformwirtschaft über den Handel hinausgewachsen

Es gibt Plattformen zur kurzzeitigen Wohnungsvermietung wie Airbnb, es gibt Marktplätze für gebrauchte Elektrogeräte wie Refurbed, aber auch für Haushaltshilfen, Nachhilfestunden, Handwerker und jede nur erdenkliche Dienstleistung. Es ist viel einfacher für Angebot und Nachfrage geworden, zusammenzukommen.

Lange Zeit einte alle Plattformen und Marktplätze, dass sie sich an Endkonsumenten als Nutzer wandten. Unternehmenskunden konnten von den Vorteilen der Plattformwirtschaft nicht oder nur indirekt profitieren.

Seit ein paar Jahren aber ändert sich dies

B2B-Startups wie zum Beispiel die Beschaffungsplattform profishop.de gewinnen mehr und mehr an Bedeutung – zum Vorteil des deutschen Mittelstands. Bei Stripe verfolgen wir diese Entwicklung sehr genau, da wir mit unseren Software-Lösungen vielen solcher Plattform die reibungslose Zahlungsabwicklung ermöglichen.

Ein interessantes Beispiel ist auch spanflug.de, ein Marktplatz für Dreh- und Fräsarbeiten. Drehen und Fräsen ist eins der wichtigsten Fertigungsverfahren weltweit. Allerdings sind sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite hoch spezialisiert, und es ist oft eine Herausforderung, zueinanderzufinden. Auf einem B2B-Marktplatz wie spanflug.de wird das viel einfacher, und weniger Zeit muss in den Vertriebs- bzw. Beschaffungsprozess gesteckt werden.

Dadurch können sich die herstellenden Betriebe und die Einkäufer stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Hohe Energiekosten, steigende Zinsen und Beschaffungspreise, unterbrochene Lieferketten und Fachkräftemangel

Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind aktuell groß. Unternehmen müssen sich jetzt besonders flexibel aufstellen und ihre Geschäftsmodelle schnell an diese neuen Bedingungen anpassen. Doch es gibt Grund für Optimismus. In Zeiten wie diesen kann der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, seine Stärken ausspielen. Dank flacher Hierarchien, enger Kundenbindung und kurzer Entscheidungswege können sich mittelständische Unternehmen oft schneller anpassen als große Konzerne. B2B-Marktplätze und -Plattformen können dafür die notwendige Flexibilität gewährleisten.

Die Vorteile von Technologie gehen außerdem noch weit über den reinen Vertrieb von Produkten hinaus. Moderne Technologien wie Programmierschnittstellen (APIs – Application Programming Interfaces) ermöglichen es mittelständischen Unternehmen, sich flexibel und effizient in die digitale Welt zu integrieren. Software-as-a-Service-Dienstleister bieten eine Vielzahl von Lösungen für Zahlungsabwicklung, Buchhaltung, Kommunikation und Personalwesen, Marketing und Vertrieb. Dank dieser technologischen Fortschritte können auch Unternehmen mit begrenzten Ressourcen von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren, ohne hohe Investitionen in eigene Entwicklungsabteilungen tätigen zu müssen.

Mittelständische Unternehmen sind von jeher Meister der Neuerfindung. Was jedoch diese neue Art der Neuerfindung von früheren unterscheidet, ist die besondere Partnerschaftlichkeit. Unternehmen müssen ihre Innovationen nicht mehr alleine vorantreiben, sondern unterschiedliche Akteure arbeiten eng zusammen – auf der Anbieter-, Kunden-, Plattform- und Infrastrukturseite. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es, wertvolle Netzwerkeffekte zu erzielen und die Gesamteffizienz des Systems zu steigern. Durch diese Partnerschaften entstehen Synergieeffekte und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Weitere Beispiele für digitale Evolution haben wir hier gesammelt.

Die deutsche Wirtschaft hat durch ihren starken Mittelstand eine einzigartige Basis, um sich im digitalen Zeitalter zu behaupten. Indem seine Stärken erfolgreich in die digitale Welt übertragen werden, kann der Mittelstand dazu beitragen, die Online-Wirtschaft zu diversifizieren und Deutschland zu einem führenden digitalen Champion zu machen. B2B-Marktplätze und moderne Technologien wie Software as a Service bieten die Schlüssel für digitale Vernetzung und nachhaltigen Erfolg für den deutschen Mittelstand.

Marcos Raiser do Ó

Marcos Raiser do Ó leitet die Geschäfte von Stripe in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in der Region Zentral- und Osteuropa. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main folgten Anstellungen bei Sun Microsystems, IBM und Salesforce. Hiernach verantwortete er bei Microsoft das gesamte Geschäft mit Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern in Deutschland. Nach einer weiteren Station bei IPsoft wechselte Marcos Raiser do Ó im Februar 2020 zu Stripe.

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