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Menschen, die das Beste in ihrer Karriere und ihrem Leben wollen, streben immer nach Spitzenleistungen. Aber woher weist du, wann das Streben nach dem wirklich Guten in Perfektionismus mündet?

Wie bei so vielen Dingen kann sich eine übertriebene positive Eigenschaft in etwas Negatives verwandeln, denn Perfektionismus führt zu Verzögerungen und behindert Fortschritt.

Dieses Prinzip lässt sich auch auf andere Eigenschaften übertragen. Beispielsweise erscheint Engagement zunächst nur positiv, aber zu viel des Guten kann ein Hindernis für Entscheidungen und effektive Beziehungen sein.

Bei Einzelpersonen ist Perfektionismus häufig mit Depressionen verbunden und bei Teams kann er dem Fortschritt im Wege stehen, da Projekte nie gut genug sind. Für Organisationen kann eine übermäßige Betonung der Perfektion zu einer Lähmung und zur Innovationsunfähigkeit führen.

Perfektionismus nimmt zu

Laut einer neuen Studie, die von der American Psychological Association veröffentlicht wurde, hat der Perfektionismus unter Studenten seit 1989 zugenommen. Dies galt für alle Geschlechter und bezog sich auf alle Arten von Perfektionismus:

  • selbstorientierter Perfektionismus (ich muss perfekt sein)
  • gesellschaftlich vorgeschriebener Perfektionismus (andere erwarten, dass ich perfekt bin)
  • anderweitig orientierter Perfektionismus (ich erwarte, dass andere perfekt sind)

Die Zunahme der perfektionistischen Tendenzen korreliert mit einer vermehrten Häufigkeit von:

  • Depressionen
  • Angst
  • Selbstmordgedanken

Darüber hinaus ist der Perfektionismus prädiktiv für Depressionen. Wenn Menschen selbstkritisch und extrem besorgt bezüglich ihrer Fehler sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie depressiv werden. Dies gilt sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene.

Forscher vermuten, dass die Zunahme von perfektionistischem Verhalten auch an Social Media liegen könnte. Wenn Menschen ihren eigenen Wert zu stark in den Vordergrund rücken und in der Öffentlichkeit unter Beweis stellen, kann dies dazu führen, dass sie fehlerfrei sein wollen.

Darüber hinaus neigen Menschen in sozialen Medien dazu sich zu vergleichen.

Wir versuchen immer, uns mit anderen zu messen.

Jedoch werden in sozialen Medien lediglich verschönerte Versionen von uns selbst geteilt, was einen Vergleich erschwert.

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Wie du Perfektionismus vermeidest

Perfektion kann Fortschritt im Wege stehen oder wie Voltaire sagt:

„Das Perfekte ist der Feind des Guten.“

Perfektionismus kann Einzelpersonen, Teams und Unternehmen behindern, indem Perfektionisten:

  • an der Perfektion festhalten, bevor sie nach einer Entwicklungsmöglichkeit suchen
  • den Fortschritt eines Teams verzögern, indem sie warten, bis alles genau richtig ist
  • Ideen übermäßig kritisieren

Hier sind 4 Tipps, wie du gute Arbeit leisten kannst, ohne in die Perfektionismus-Falle zu tappen:

1. Strebe nach Herausforderungen

Einer der Züge des Perfektionismus ist es, Situationen zu vermeiden, in denen man scheitern könnte. Das Streben nach Beherrschung erfordert wiederum zunehmende Anstrengungen und größere Herausforderungen. Deshalb solltest du:

  • nach Erfahrungen suchen, welche sich außerhalb deiner Komfortzone befinden
  • Gelegenheiten finden, um deine Fähigkeiten zu testen und so stark zu fordern, dass du manchmal versagst

Lernen kann nicht ohne Misserfolg geschehen.

Wenn du nie versagst, versuchst du es wahrscheinlich nicht wirklich und du strebst vielleicht nach Perfektionismus statt nach Spitzenleistungen.

2. Suche Feedback

Perfektionismus wird oft mit der Vermeidung von Kritik assoziiert. Feedback ist der Schlüssel, um dich kontinuierlich zu verbessern und Leistungen zu reflektieren.

EXTRA: Kritik am Arbeitsplatz: 5 gesunde Umgangsmöglichkeiten

Reflektiere deine jetzige Situation und finde heraus, wie du sie besser machen könntest.

Fehler zu machen, gehört zum Menschsein. Erkenne deine Verbesserungsmöglichkeiten und nutze das Feedback als Sprungbrett, um deine Fähigkeiten und Talente aufzubauen.

3. Vertraue dir selbst

Bei einer auf Wachstum ausgerichtete Denkweise, spielt die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten eine große Rolle. Wenn du einen Fehler machst oder scheiterst, solltest du es weiter versuchen.

EXTRA: Im Unternehmen aus Fehlern lernen: 6 hilfreiche Strategien

Dies ist mehr als nur eine Plattitüde, die du vielleicht von einem Elternteil oder Lehrer gehört hast. Es ist entscheidend für jegliche Entwicklung. Es ist ganz natürlich, ein Ziel zu verfehlen oder bei einer Aufgabe zu versagen, wenn du dich selbst herausforderst.

Eine perfektionistische Einstellung ist selbstzerstörerisch.

Forschungen der Australischen Katholischen Universität haben jedoch ergeben, dass Selbstmitleid die negativen Auswirkungen des Perfektionismus mildern kann.

Was unterscheidet diejenigen, die viel erreichen, von denen, die wenig erreichen? Es ist die Frage, ob Menschen durch Misserfolge zu weiteren Anstrengungen inspiriert werden. Sei freundlich zu dir selbst und vertraue darauf, dass du dich für den nächsten großen Schritt anstrengen wirst.

4. Rechne mit Veränderungen

Entwickle eine Denkweise, in der Verbesserungen die Norm sind. Erkenne die Elemente, die ein Hindernis darstellen und den Fortschritt verzögern. Im Vergleich dazu erkenne auch die Elemente, die zum Testen, Lernen und Verbessern eingeführt werden können.

Eine Idee zu entwickeln und ein Projekt zu veröffentlichen, ist akzeptabel, wenn du neue Ideen:

  • überprüfst
  • wiederholst
  • anwendest

Gewährleiste ein System für kontinuierliche Verbesserungen, um Spitzenleistungen zu erzielen. Dieses Denken, welches manchmal auch als Design Thinking bezeichnet wird, gilt sowohl für:

  • Produkte
  • Projekte
  • Prozesse
  • eigene Entwicklungen

Vielleicht wirst du dich nie als perfekt empfinden, aber das sollte dich nicht daran hindern, ein angemessenes Risiko einzugehen und Gelegenheiten zu nutzen.

Der Druck, perfekt zu sein, mag von uns selbst oder von anderen ausgehen, aber er ist selten konstruktiv und kann Probleme verursachen, wie:

  • Depressionen
  • Verzögerungen bei Projekten

Die Alternative ist das Streben nach Spitzenleistungen. Strebe nach Herausforderungen, suche Feedback, vertraue dir selbst und rechne mit Veränderungen, damit du hervorragend sein kannst, auch wenn du nicht perfekt bist.

Dieser Artikel wurde von Tracy Brower auf Englisch verfasst und am 02.02.2020 auf forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.

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