Hochpreisige Dienstleistungen werden nicht eben an der Haustür verkauft. Damit KundInnen viel Geld investieren, bedarf es einem großen Maß an Vertrauen. Diese Customer Journey nimmt Zeit in Anspruch und durchläuft einzelne Etappen. Gesehen, gesucht, gefunden, analysiert und dann die Frage: vertraue ich dem Dienstleister, oder nicht? Dieser Entscheidungsprozess bringt mit, dass die entsprechende Dienstleistung dann oftmals erst ein halbes Jahr später gebucht wird.
Heutzutage werden viele Werbeanzeigen auf Facebook, Instagram und Co. geschaltet. Doch können diese noch so interessant und vielversprechend sein, wenn sie keine Hintergrundinformationen über den Anbieter preisgeben oder die Person und das Unternehmen, die hinter dieser Anzeige stecken, keine persönliche Marke trägt. Dazu gehört nicht nur das Aussehen des Experten – woran es manchmal auch scheitert – sondern auch der Auftritt im Web, die Social Media Präsenz und noch viel mehr.
Im heutigen Zeitalter des Internets werden Firmen- oder Personennamen in Google eingetragen, um herauszufinden, wer das ist, von dem gerade ein Angebot erschienen ist. Erwartet wird eine Marke, die mit Authentizität und einer starken Corporate Identity überzeugt.
Swetlana Posdnyschewa ist Stylistin, Image Maker und Visual Brander. Sie unterstützt andere dabei, genau diese persönliche Marke aufzubauen und langfristig KundInnen davon zu überzeugen, diese auch zu behalten. Das schafft sie, indem sie eine tiefe Philosophie dahinter verzeichnet und diese mit einem strukturellen Vorgang begleitet. In einem exklusiven Gastbeitrag berichtet sie, wie Personal Branding im Internet funktioniert.
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Was ist Personal Branding?
Wer glaubt, dass Unternehmen und Personen andere Menschen lenken, der täuscht sich. Aufgrund der speziellen Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen müssen sich Angebote den Wünschen der KundInnen anpassen. Das bedeutet: Der Mensch rückt in den Vordergrund und genau darum geht es im Personal Branding. Hierbei können eigene Botschaften, Ideen, Gedanken und Visionen geteilt und Persönlichkeit, Kompetenzen und Leistungen erfolgreich nach außen kommuniziert werden.
Genau damit hat jeder die Chance von sich und seiner eigenen Philosophie zu überzeugen und die eigene Marke vom herkömmlichen Markt abzuheben – denn genau das wird in der digitalen Welt immer schwieriger. Aufgrund der Tatsache, dass viele Formate, Social Media Accounts und Werbeversprechen ähneln, bildet das Abheben und das Bieten eines Mehrwerts für KundInnen die größte Herausforderung, um sich im eigenen Bereich herauszukristallisieren und große Bekanntheit zu erlangen. Ziel ist es hierbei, die eigene Person sichtbar werden zu lassen, diese aufzuwerten und somit langfristig Kundenvertrauen aufzubauen.
Die Personal-Brand ist hierbei in sämtliche Richtungen interessant. Hiervon sollten GeschäftspartnerInnen, aber auch potenzielle ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen betroffen sein. Gerade ArbeitnehmerInnen wollen nicht beim Zweitplatzierten arbeiten, wenn es um Attraktivität und Image geht. Auf einer Party soll es möglich sein, mit Stolz mitzuteilen, wo man arbeitet. Auch möchten KundInnen beispielsweise nicht von mittelmäßigen FinanzberaterInnen betreut werden, sondern von ExpertInnen, die das Gefühl vermitteln, dass man als KundIn in guten Händen ist.
Gerade in dieser Branche ist es jedoch oftmals so, dass viele einen negativen Webauftritt haben und potenzielle KundInnen somit zweifeln, ob diese überhaupt die finanziellen Mittel für eine repräsentative Homepage haben. Auch sollte darauf geachtet werden, sich an ein Farbkonzept zu halten und das Design insgesamt einer definierten Corporate Identity anzupassen. Ein „unruhiger Bauchladen“ führt dazu, dass Vertrauen nicht entstehen kann. Hierbei ist es letztlich egal, um welche Branche es sich handelt.
Visual und Personal Branding sind hierbei die wichtigsten Instrumente und bieten die Chance, die eigene Marke wertvoller und attraktiver darzustellen. Menschen kaufen immer rational und erklären sich Handlungen erst im Nachhinein als rationale Vorgehensweisen.
Trägt die Marke also zu einer höheren Wertschätzung des persönlichen Umfeldes bei, profitieren Unternehmen beispielsweise davon, dass ihre MitarbeiterInnen als starke Persönlichkeiten (Corporate Brand) wahrgenommen werden.
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Wie gestaltet sich eine Personenmarke?
Viele Experten, die in ihren Kreisen hochgeschätzt werden, sind über ihre Branche hinweg nicht bekannt. Hierbei nutzen sie ihre Fähigkeiten und ihr Wissen nicht optimal, um sich selbst zu positionieren. Es geht also darum, gezielt eine Personenmarke aufzubauen, die es ermöglicht, durch ihre eigene Kompetenz in einer Expertise auch über die Branche hinaus sichtbar zu werden. Diese Maßnahme sollte sich in erster Linie an potenzielle Kunden richten.
Manche DienstleisterInnen weigern sich, dem digitalen Globalisierungswandel eine Chance zu geben. Sie zeigen sich gegenüber Social Media Kanälen nicht offen und somit droht eine Existenzkrise. Sind sie nicht sichtbar, dann existieren sie auch nicht. Hierbei ist es nicht notwendig, ein Global Player auf dem eigenen Markt zu sein, jedoch sollte potenzielle KundInnen und ArbeitnehmerInnen sowie PartnerInnen die Chance gegeben werden, DienstleisterInnen und Unternehmen näher kennenzulernen.
Durch diese neue öffentliche Wahrnehmung entsteht die Möglichkeit, das eigene Wissen und Kompetenzen gesellschaftlich und beruflich wirksam zu nutzen und einzubringen. Das bedeutet, dass erst, wenn eine Person im Netz sichtbar ist, diese auch wahrgenommen wird. Angesichts dessen benötigen auch immer mehr Unternehmen geschulte MitarbeiterInnen, um den neuen Aufgaben der Digitalisierung – inklusive des Personal-Brands – gerecht zu werden.
Die digitale Kompetenz, die bisher als zusätzliche Qualifikation galt, wird jetzt also zur Basis marktrelevanter Fähigkeiten. Gerade für den Einstieg in diese neue Welt bietet es sich an, einen externen Profi einzubeziehen, der die verschiedenen Vorgänge für den Aufbau einer Marke schon zahlreich durchgeführt hat.
Wird eine persönliche Marke aktiv gepflegt, wird sie durch Interaktionen mit anderen NutzerInnen wahrgenommen – man wird viral.
Das hierbei entstehende Bild kann dann zur eigenen Persönlichkeit passen, oder eben nicht. Jeder Mensch hat eigene Brand-Merkmale. Bei deren Gestaltung sollte aber nicht grundsätzlich nur in die eigene Selbstinszenierung gegangen werden, sondern auch relevante Inhalte geteilt und eine authentische Persönlichkeit präsentiert, sowie ein großer Mehrwert für die Öffentlichkeit geboten werden.
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Das Design der eigenen Persönlichkeit ist ein wichtiger Teil der Personenmarke
Neben der Präsentation der Persönlichkeit spielen weitere Faktoren in einer Personenmarke mit ein. Das ist unter anderem die Persönlichkeit selbst. Hierbei geht es nicht darum, möglichst viele private Details in sozialen Netzwerken zu präsentieren, sondern das eigene Profil abzurunden. Deswegen gilt es immer zu prüfen, wie das eigene Profil positioniert werden soll. Hierbei liegt der Fehler bei vielen Unternehmen und DienstleisterInnen darin, dass sie semiprofessionelle Bilder, die stark verpixelt sind, als Banner einstellen.
In diesem Fall wäre es wahrscheinlich eher angebracht, die Sichtbarkeit vollständig zu lassen, als so nach außen zu kommunizieren. Durch diese unprofessionelle Handlung kann mehr Schaden entstehen, als dieser Vorgang für das Unternehmen gut ist. Auch müssen alle Accounts die gleiche Sprache sprechen. Es gilt nur zu beachten, dass jeder Social-Media-Kanal eine eigene Zielgruppe hat.
Gerade deswegen sollte immer erst das Ziel definiert und danach ein Post online präsentiert werden. Der Content soll nicht nur einen Mehrwert bringen, sondern auch die eigene Person, das Arbeitsklima sowie Arbeitsprozesse und interessante Fakten beinhalten, die Neugier erwecken und UserInnen dazu bringen, weitere Formate sehen zu wollen. Dieses Umfeld hat sich gerade in den letzten Jahren stark verändert und die Welt ist viel interessanter und abwechslungsreicher geworden. Viele neue Chancen haben sich aufgetan und warten nur darauf, ergriffen zu werden. Genau dafür bietet sich Personal Branding perfekt an.
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