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Der Mere-Exposure-Effekt bezeichnet in der Psychologie ein Phänomen, bei dem ein wiederholter Reiz aufgrund einer vorherigen Darbietung positiver bewertet wird. Dies bedeutet, dass eine Person nach mehrmaliger Konfrontation mit einem bestimmten Reiz, sei es ein Jingle, Logo oder Claim, diesen als angenehmer und vertrauter empfindet.

Die Grundlage dieses Effekts ist die Tatsache, dass das menschliche Gehirn eine erhöhte Verarbeitungseffizienz für bereits bekannte Reize aufweist. Die Wiederholung des Reizes erleichtert somit die Verarbeitung im Gehirn, was wiederum zu einer positiven Bewertung des Reizes führen kann.

Allerdings ist zu beachten, dass der Mere-Exposure-Effekt nur dann funktioniert, wenn der erste Kontakt mit dem Reiz neutral war. Falls dieser erste Kontakt negativ war, kann auch eine wiederholte Konfrontation mit dem Reiz keine positive Bewertung hervorrufen.

Der Mere-Exposure-Effekt findet in der Praxis eine breite Anwendung im Bereich des Content-Marketings. Unternehmen nutzen ihn gezielt, um ihre Marke oder Produkte in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Allerdings benötigt es hierbei stetige und wiederholte Reize, um eine positive Bewertung und ein Vertrauen in die Marke oder das Unternehmen aufzubauen.

Mere Exposure im Content Marketing

Der Mere-Exposure-Effekt spielt eine wichtige Rolle im Content-Marketing. Unternehmen nutzen ihn gezielt, um ihre Marke oder Produkte in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und positive Bewertungen bei KundInnen zu erzielen.

Eine gute Marketing-Strategie berücksichtigt den Mere-Exposure-Effekt, indem sie auf inhaltliche Wiederholungen einzelner Aspekte in regelmäßigen Abständen setzt. Durch die Wiederholung kann der Kunde den Reiz leichter verarbeiten und das Vertrauen in die Marke oder das Produkt wird gestärkt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Effekt sich nicht auf der Bewusstseinsebene abspielt, sondern im Unterbewusstsein abläuft. Eine bewusste Wahrnehmung des Reizes kann den Effekt sogar verringern.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Botschaft nicht zu überstrapazieren, da sonst der Effekt ins Negative kippen kann. Eine zu häufige Wiederholung der gleichen Inhalte kann bei KundInnen zu Sättigung führen und zu einer negativen Bewertung des Reizes (= und somit der Marke oder des Produkts) führen.

Geduld ist angebracht

Man muss berücksichtigen, dass der Erfolg nicht unmittelbar eintritt, sondern erst nach einer gewissen Zeit spürbar wird. Der Mere-Exposure-Effekt besagt, dass eine wiederholte Darbietung eines Stimulus am Ende zu einer positiven Bewertung führt.

Eine Studie hat ergeben, dass es durchschnittlich drei bis sechs Monate dauert, bis sich der Impact von Content-Marketing spürbar auswirkt. Dies zeigt, dass es Geduld und Ausdauer erfordert, um erfolgreiches Content-Marketing zu betreiben und sich den Effekt zunutze zu machen. Denn erst ab dem zehnten Kontakt mit einem bestimmten Thema oder Produkt kommt es zu einer positiven Wahrnehmung.

Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen regelmäßig qualitativ hochwertigen Content produzieren und diesen über verschiedene Kanäle verbreiten. Dies können beispielsweise Blogartikel, Ratgebertexte, informative Videos oder Social-Media-Beiträge sein. Die Wiederholung dieser Inhalte trägt dazu bei, dass sie bei den Nutzern bekannter werden und langfristig positiv bewertet werden.

Allerdings müssen die Stimuli nicht immer neu oder innovativ sein, um erfolgreich zu sein. Auch bekannte und bereits wahrgenommene Inhalte können durch regelmäßige Wiederholungen langfristig eine positive Wirkung entfalten.

Daher ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Content kontinuierlich pflegen und aktualisieren, um langfristig von den positiven Auswirkungen des Mere-Exposure-Effekts zu profitieren.

Der Mere-Exposure-Effekt und SEO

Der Mere-Exposure-Effekt kann auch für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) relevant sein, da er eine Rolle bei der Bewertung von Suchergebnissen durch Nutzer spielt.

Wenn NutzerInnen eine Suchanfrage stellen und die Suchergebnisse angezeigt werden, werden sie möglicherweise mit bestimmten Marken oder Unternehmen konfrontiert, die sie bereits zuvor gesehen haben. Wenn die Person eine positive Erfahrung mit diesen Marken oder Unternehmen gemacht hat oder sie als vertrauenswürdig empfindet, ist es wahrscheinlicher, dass er ihre Suchergebnisse bevorzugt und darauf klickt.

Darüber hinaus kann eine SEO-Strategie, die auf die Themenbesetzung in einer Branche abzielt, auch dazu beitragen, dass sich die Nutzer besser an die Marke oder das Unternehmen erinnern. Wenn NutzerInnen wiederholt mit einer bestimmten Marke oder einem Unternehmen konfrontiert werden, werden sie diese wahrscheinlich besser im Gedächtnis behalten und sind eher bereit, sie in Zukunft wieder aufzusuchen.

Teilziel bei der Themenbesetzung in Suchmaschinenergebnissen ist also durchaus: seine Marke in den Köpfen der zukünftigen KundInnen zu platzieren, bevor sie überhaupt einen Bedarf haben.

Thought Leadership – eine (mögliche) Folge von Mere-Exposure

Thought Leadership bezieht sich auf die Fähigkeit von Unternehmen oder Einzelpersonen, in einer bestimmten Branche oder auf einem bestimmten Gebiet als führend angesehen zu werden. Dabei geht es darum, die eigenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse zu nutzen, um innovative Ideen zu entwickeln und diese auf eine Art und Weise zu kommunizieren, die einen Mehrwert für Kunden und die Branche bietet.

Um als Thought Leader wahrgenommen zu werden, ist es wichtig, regelmäßig und konsistent qualitativ hochwertigen Content zu produzieren, der vorausschauend und innovativ ist.

Durch die wiederholte Veröffentlichungen von qualitativ hochwertigem Content, wie Blog-Beiträgen, Whitepapers oder Webinaren, können Unternehmen ihre Expertise und ihr Wissen auf einem bestimmten Gebiet unter Beweis stellen. Wenn potenzielle KundInnen regelmäßig mit diesen Inhalten konfrontiert werden, wird ihre Wahrnehmung der Marke oder des Unternehmens positiv beeinflusst, was dazu beitragen kann, dass sie als bevorzugter Anbieter in Betracht gezogen werden.

Fazit

Der Mere-Exposure-Effekt ist im Bereich des Marketings ein wichtiger Faktor, um langfristig eine positive Wahrnehmung bei Kunden zu erzielen. Eine Ausgangseinstellung, die neutral ist, ist hierbei von großer Bedeutung. Eine erfolgreiche Content-Marketing-Strategie erfordert dabei zahlreiche Wiederholungen, um den Stimulus bei Kunden nachhaltig zu verankern.

Im Durchschnitt dauert es drei bis sechs Monate, bis sich die Effekte bemerkbar machen. Daher sollten Unternehmen ihrer Strategie ausreichend Zeit geben, bis diese ihre volle Wirkung entfalten kann.

Durch kontinuierliche Wiederholungen kann eine positive Wahrnehmung der Marke oder des Produkts erreicht werden.

Je besser eine Content-Marketing & SEO Strategie geplant und durchgeführt wird, die den Mere-Exposure-Effekt berücksichtigt, desto stärker wird sie sich letztendlich auswirken.

Marian Pohl

Marian Pohl ist Gründer und Geschäftsführer von Position Digital einer in Regensburg ansässigen SEO Agentur. Er unterstützt Unternehmen bei der erfolgreichen digitalen Positionierung in Suchmaschinen wie Google & Bing. So werden seine Kunden immer dann gefunden, wenn Personen online nach ihrem Angebot suchen. Dabei hat sich die Agentur durch langjährige Erfahrung auf B2B-Dienstleister sowie IT- und Softwareunternehmen spezialisiert.

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