Sie tauchen plötzlich auf, scheinen das Thema für einige Wochen oder Monate zu sein und manchmal verschwinden sie auch wieder so schnell, wie sie gekommen sind. In den letzten Jahren treten regelmäßig neue Social-Media-Apps auf dem Markt auf. Da Social Media für UnternehmerInnen eine immer wichtigere Rolle spielt, gilt es für viele aber als unvermeidbar, sich hier ebenfalls zu präsentieren. Doch welcher Kanal eignet sich für wen? Gerade neue, trendige Apps wie TikTok oder Clubhouse bieten einerseits großes Potenzial für Erfolg, aber ebenso, um auf die Nase zu fallen.
TikTok ideal für Digital Natives
Bei der Entscheidung, welche Social-Media-Plattform für ein Unternehmen passt, gilt es zunächst herauszufinden, welches Ziel beziehungsweise welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Mit der Durchstarter-App der letzten Monate, TikTok, kannst du vor allem die jüngere Generation der 16- bis 24-Jährigen erreichen. Diese jungen NutzerInnen von sozialen Medien zählen zur Kaufkraft von morgen. Für sie als Digital Natives existieren Unternehmen, die nicht mindestens eine Website oder einen Social-Media-Account besitzen, schlichtweg nicht. Sie interessieren sich kaum für das gesamte Leistungsspektrum eines Unternehmens – Informationsüberfluss löst Langeweile aus.
Bildlastige Plattformen wie TikTok stellen eine ideale Möglichkeit dar, diese Zielgruppe anzusprechen.
So lassen sich entweder Werbespots platzieren, eine Kooperation mit InfluencerInnen eingehen oder sogar eigene Videos erstellen. Selbst kleinere Unternehmen brauchen nicht zurückzuschrecken. Schließlich kann ein Handwerksbetrieb kurze Vorher-Nachher-Clips posten und der Schmuckladen um die Ecke die Highlights des Firmenevents mit Clips wiedergeben. Mit ein wenig Kreativität, der Verwendung von Hashtags und die Teilnahme an sogenannten Challenges, um mit der Community in Interaktion zu treten, lässt sich eine hohe organische Reichweite generieren, also eine große Anzahl an Personen ohne Werbeschaltung erreichen. Gerade Apps, die eine junge Zielgruppe ansprechen, bieten einen Vorsprung im Kampf um Auszubildende oder den Nachwuchs im Start-up.
EXTRA: TikTok: Wie nutze ich es als Unternehmen sinnvoll?
Clubhouse: Ein Ohr an den Nutzern
Besonders der Audiobereich bietet großes Potenzial im Social-Media-Bereich. So erleben Podcasts weiterhin einen großen Boom. Auch die neue Clubhouse-App setzt auf Ton. Hier geht es aber weniger um die reine Präsentation des Unternehmens, sondern darum, einen Expertenstatus zu etablieren. So lassen sich zum Beispiel zu zahlreichen Problemen, Fragen oder Interessengebieten Gesprächspartner finden. Du kannst an Gesprächen zu ausgewählten Themengebieten teilnehmen oder selbst als ModeratorIn eine Gesprächsrunde starten. UnternehmerInnen berichten von Erfolgen und Niederlagen und wirken nahbar und sympathisch.
Die App erlebte ihren Boom in Deutschland erst Anfang 2021, daher ist es noch schwer abzuschätzen, wie erfolgreich ihre Entwicklung weiterhin verläuft.
Wer allerdings gerne diskutiert, ein gutes Know-how hat und nicht gleich einen eigenen Podcast starten möchte, kann mit dieser neuen App die Bekanntheit und Attraktivität des Unternehmens, der Produkte oder der eigenen Person steigern. Gerade weil die Zahl der NutzerInnen in Deutschland noch einigermaßen überschaubar ist, lassen sich in passenden Räumen die Benefits der Produkte und das Expertenenwissen ausspielen.
Aktuell funktioniert die App nur über iOS und nur mit einem Einladungslink. Auch in Sachen Datenschutz scheint es noch großen Nachholbedarf zu geben.
Dennoch bietet die App frühen EinsteigerInnen eine Plattform, um das eigene Unternehmen zu etablieren und das Ohr ganz nah an den KundInnen zu haben. Nicht jede Plattform eignet sich für jedes Unternehmen. Wie bisher gilt aber auch für neue Kanäle: Wer einen Account hat, muss ihn betreiben. Nicht nur regelmäßiges Posten, besonders die rege Interaktion mit anderen NutzerInnen gehört zur Pflege eines Kanals.
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