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Wer sich viel auf Instagram bewegt, wird sicher schon darüber gestolpert sein: Am 30. September ging eine kontroverse Instagram-Story viral:

Der extrem reichweitenstarke Youtuber und Influencer @inscopenico (1,5 Mio. Follower) präsentiert seinen vermeintlich luxuriösen Lifestyle. Er postet in seiner Story einen auf Eis gelegten Babydelfin (einer ganz raren Sorte) und verkündet prahlend, dass er sich mit seinen Freunden heute Abend ein besonderes Schmankerl gönnt. Anschließend sieht man, wie der Youtuber zwei Filetstücke des Säugetiers in der Pfanne brät und bei der Verkostung über den nussigen Geschmack philosophiert.

So weit, so drastisch. Unter Instagram-Usern bricht rasend schnell eine Empörungswelle los und der Skandal nimmt seinen Lauf.

Im Sekundentakt prasseln Beleidigungen auf den Youtuber ein.

Zunächst hüllt er sich in Schweigen und der Shitstorm entfaltet seine volle Wirkung. Am nächsten Tag kommt schließlich das Statement auf Youtube:

Aufmerksamkeitsstarkes Influencer-Marketing

Es handelt sich tatsächlich um eine drastische Marketingaktion des Youtubers in Zusammenarbeit mit der Firma Followfish, die auf nachhaltigen Konsum und fairen Fischfang aufmerksam machen soll.

Die Aktion war aber nicht nur extrem aufmerksamkeitsstark, sie wirft auch einige Fragen auf:

Wie einfach schenken Nutzer einem Influencer ihr Vertrauen?

Natürlich sind die Nutzer einerseits erleichtert, dass nicht tatsächlich ein Babydelfin verspeist wurde. Doch in Zeiten von Deep Fakes und den voranschreitenden Möglichkeiten der Digitalisierung, sind die User verunsichert, was sie glauben können und was nicht. Wir finden: Eine gute Aktion, die wachrüttelt und zur Reflexion des eigenen Verhaltens anregt.

Was haltet ihr von dem künstlich herbeigeführten Shitstorm? Geniale Marketingaktion oder Vertrauensmissbrauch? Wir freuen uns auf eure Gedanken und Meinungen zum Thema.

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Baby Deflin Statement ist online! (Werbung) #dolphingate

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Hana Kus

Nach ihrem Masterabschluss in Medienwissenschaft und ihrem Volontariat in Print und Online war sie bis Juni 2020 Chefredakteurin von unternehmer.de.

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2 Comments

  • Michael sagt:

    Die Digitalisierung der Welt hat leider noch nicht dazu beigetragen, dass die Menschen misstrauischer geworden wären und Dinge stärker hinterfragen würden. (Obwohl sich ja auch die Möglichkeiten der Verifizierung oder Falsifizierung vervielfacht haben.) Ich kann mich daher Tandekis Meinung nur anschließen. Der Mob, der lieber auf Meinungen und Vermutungen als auf Fakten vertraut, tobt heute genauso durch die Social Media wie früher durch das Dorf.

  • Tandeki sagt:

    Ein interessanter Artikel, der hoffentlich allen zu denken gibt, die den Influencer mit wüsten Beschimpfungen überzogen haben. Und zwar nicht nur hinsichtlich Artenschutz und Ernährung. Für mich ist Social Media die moderne Form des Mobs mit Fackeln und Mistgabeln. So wie man früher jemanden am nächsten Baum aufgeknüpft hat und dann „oops“ bemerkte, dass man den falschen Mitmenschen bestraft hat, werden heute reflexartig Shitstorms losgetreten. Diese beenden häufig auch Leben bzw. Lebensentwürfe, ohne dass die eigentliche Errungenschaft unserer Gesellschaft zum Zuge kam: der Rechtsstaat.
    Insofern bitte mehr davon, damit sich keiner mehr sicher sein kann, ob sich die eigene Empörung vielleicht doch auf eine Falschmeldung bezieht.

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