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Gerade in kleinen Unternehmen ist wirksame Führung ein Problem. Das Daily Business lässt kaum Zeit Führung zu reflektieren – der Laden muss ja laufen. Doch genau aus diesem Grund ist eine klare und konsequente Führung wichtig. Denn sie vermeidet Reibungsverluste und schafft für die Führungskraft und ihre Mitarbeitenden einen verbindlichen Rahmen. Klare und konsequente Führung ist einfacher als viele denken und gelingt ganz ohne komplexe Methoden.

Führung muss klar und konsequent sein

Viele Führungskräfte sind entweder klar oder konsequent und scheitern damit regelmäßig in der Praxis. Wer nur klar ist, es aber an der nötigen Konsequenz vermissen lässt, wird gerne als SchwätzerIn abgetan. Das ist durchaus verständlich, weil den warmen Worten in der Ankündigung keine Taten folgen. ChefInnen werden aber an ihren Taten gemessen und nicht an ihren Worten. Der gegensätzliche Entwurf, ein konsequenter Chef, dem es aber an Klarheit fehlt, gilt als Hardliner und erzielt ebenso wenig nachhaltige Wirkung. Diese Führungskräfte büßen schnell ihre Akzeptanz ein. Wichtig ist es, klar UND konsequent zu sein.

Was Leitungskräfte ankündigen, müssen sie auch tun!

Deshalb sollten sie sich auch vorher überlegen, ob sie die Dinge, die sie ankündigen, auch wirklich umsetzen wollen. Gerade in Drucksituationen werden schon mal Ankündigungen gemacht, die später im Sande verlaufen. Das macht diese Führungskräfte allerdings unglaubwürdig.

Vertrauen ist der Kit zwischen Chef und Mitarbeitenden

Vertrauen ist im Leben einer Führungskraft ein zentraler Begriff. Kurz formuliert: Vertrauen führt! Verlieren ChefInnen das Vertrauen ihrer Mitarbeitenden, führen sie nicht mehr. Natürlich behalten sie die Insignien ihrer Macht, also das schicke Eckbüro mit Panoramablick, das Türschild mit Titel oder die Streifen auf dem Ärmel. Sie erzielen allerdings keine Wirkung mehr. Entscheidungen werden dann häufig durch die Machtposition durchgesetzt, es wird also das Konzept „Führen durch Macht“ oder „Führen durch Angst“ gewählt. Wirksame Führung entsteht so aber nicht.

EXTRA: Mitarbeiterführung: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser [Praxistipp]

Vertrauen zu entwickeln ist ein Prozess, zu dem Geduld ebenso gehört, wie eine ordentliche Portion Vertrauensvorschuss seitens der Führungskraft. Mindestens so bedeutend ist es jedoch, dieses Vertrauen zu erhalten. Wir wissen alle, wie schnell es geht, das Vertrauen zu enttäuschen oder sogar komplett zu vernichten. Der Umgang mit Fehlern gehört zu den typischen Stolperfallen. Fehler der Führungskraft sind Fehler der Führungskraft. Das Abschieben von Verantwortung auf andere ist absolut tabu. Viele ChefInnen vergessen aber auch folgendes: Fehler der Mitarbeitenden sind Fehler der Führungskraft. Zumindest nach außen. Hier erwarten Mitarbeitende, dass sich Führungskräfte für sie einsetzen. Und das ist auch berechtigt, immerhin arbeiten diese Mitarbeitenden im Auftrag dieser Führungskräfte. Intern gilt es die Fehler dann (konstruktiv) kritisch zu besprechen. Hier kann schnell Vertrauen entstehen und wachsen oder radikal vernichtet werden.

Vermeide die Ego-Falle

Von Führungskräften wird einiges verlangt, so manches mal auch ein bisschen zu viel. Sie sollen bestimmte Ergebnisse liefern, veränderte Rahmenbedingungen werden dabei ignoriert und am besten erzielen sie diesen Output auch noch bis gestern. Damit nicht genug: Sie müssen nicht nur bestimmte Ergebnisse garantieren, es werden zudem ganz bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Ab und an entsteht der Eindruck, dass die oberste Führungsetage nach einem Führungstypus sucht, dem sie selbst hinterläuft. Die perfekte Führungskraft und die dann am besten geklont. Das setzt die Führungskräfte, die diesem Typus nicht entsprechen, unter gewaltigen Druck. Bis hierher können wir ein aufrichtiges Mitgefühl mit diesen ChefInnen entwickeln. Die Reaktion auf diesen Druck ist allerdings in vielen Fällen ungeeignet. Ein Ventil ist das Aufplustern des Egos. Genau das macht diese ChefInnen dann aber unglaubwürdig. In der Folge büßen sie an Akzeptanz und Vertrauen ein. Andere Führungskräfte sind beim Betonen des Egos so authentisch, dass daneben wenig Platz für die Mitarbeitenden oder die Aufgabe bleibt. Sie missachten ein grundlegendes Prinzip für Unternehmenserfolg:

Gruppe schlägt Individuum!

Für Topleistungen braucht es die Kombination aus Talent und Charakter. Eine Führungskraft sollte wissen, dass sie ohne die guten Leistungen ihrer Mitarbeitenden nichts wert ist. Demut ist ein bedeutender Erfolgsfaktor. Das Ego darf also ruhig ein bisschen Platz einnehmen, sollte aber nicht so groß werden, dass es dafür eine eigene Postleitzahl braucht.

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Zero-Error: Eine Fata Morgana die mehr schadet als nutzt

In vielen Unternehmen existiert eine Null-Fehler-Toleranz. Darauf konkret angesprochen, bestreiten das alle. Es geht aber nicht um die Lippenbekenntnisse, sondern um das Doing. Wie läuft es in der Praxis? Zumeist sind Fehler unerwünscht und das lassen Führungskräfte ihre Mitarbeitenden auch gerne spüren. Die harsche Kritik, der genervte oder abfällige Blick: Für die Mitarbeitenden ist klar, dass Fehler nicht akzeptiert sind. In der Folge werden viele Mitarbeitende zu einer Vermeidungsstrategie greifen. Sie riskieren nichts, gehen lieber den sicheren Weg, um Fehler zu vermeiden. Dieses präventionsfokussierte Verhalten führt allerdings nicht zu Topleistungen. Dafür bräuchte es ein promotionsfokussiertes Verhalten, das auf ein möglichst gutes Ergebnis abzielt und Fehler (notwendigerweise) einkalkuliert. Mit ihrer Reaktion auf Fehler verhindern Führungskräfte allzu oft Topleistungen, ohne das bewusst wahrzunehmen. Ein regelmäßiger Check „Wie reagiere ich auf Fehler?“ kann hier helfen, das Bewusstsein zu erhöhen.

Topleistungen brauchen die Leichtigkeit des Tuns.

Wer ständig bemüht ist, keine Fehler zu machen, lässt diese Leichtigkeit vermissen. In letzter Konsequenz verhindert das Vermeiden von Fehlern auch die Entwicklung des Individuums und damit auch des Unternehmens. Die Arbeit an der Fehlerkultur im Unternehmen ist deshalb eine sehr gute und nachhaltige Investition.

EXTRA: Aus Fehlern lernen? 5 Tipps für eine gesunde Fehlerkultur

So funktioniert klare und konsequente Führung:

  1. Die Führungskraft muss ein klares und konsequentes Vorbild sein, auch im Scheitern!
  2. Führungskräfte werden nicht an dem gemessen, was sie sagen, sondern an dem, was sie tun!
  3. Expect the unexpectable: Wer konsequent vorbereitet ist, braucht kein Glück!
  4. Führung ist ein Ergebnissport: Das Runde muss ins Eckige, sonst schwindet die Akzeptanz!

Torsten Werner

Torsten Werner steht für „Einfach, klar und konsequent Wirkung erzielen!“. Und sein Ansatz kommt nicht von ungefähr: Wie bedeutend Klarheit und Konsequenz sind, konnte er als Feuerwehrmann und Fußballschiedsrichter immer wieder erleben. Der Diplom-Verwaltungswirt ist ausgebildeter Mediator, Psychologischer Berater und Mentaltrainer. Heute verhilft er Führungskräften mit seinen Vorträgen, Coachings und Seminaren zu mehr Schaffenskraft. Dabei überzeugt Werner selbst Nicht-Fußballer mit seinen Führungsbeispielen aus diesem Sport. »

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