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Corona ist eine Gemeinheit. Das wird wohl jeder Unternehmer und jede Unternehmerin unterschreiben, auch wenn einzelne Branchen unterschiedlich betroffen wurden. Es ist schwer vorstellbar, dass irgendjemand gerne den eigenen Betrieb zusperrt. Dafür ist niemand selbständig geworden. Aber: selbst die Unternehmen, die längere Zeiten zusperren mussten, sind nur in „Quarantäne“. Die wirtschaftliche Basis ist nach wie vor intakt, die Perspektiven sind mittelfristig gut bis sehr gut. Hinsichtlich deines Employer Branding solltest du nicht zu viele negative Botschaften verbreiten und deine MitarbeiterInnen demoralisieren. Erfahre in dieser Artikelreihe, wie du Employer Branding für dein Unternehmen nutzt!

Die Umsatzeinbußen in den vom Lockdown betroffenen Branchen sind gigantisch, das Bangen um die Existenz der Betriebe erklärlich, ebenso die Furcht, langfristig arbeitslos zu werden.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Betroffene und insbesondere InteressenvertreterInnen ihre Meinungen zu den Betriebsschließungen pointiert formulieren und mantraartig wiederholen. So funktioniert Lobbying für ein berechtigtes Interesse. Was ist schlecht daran? Es gibt genügend Beispiele dafür, dass nachhaltiges Jammern irgendwann einmal dazu führt, dass sich die Menschen abwenden. „Self fulfilling prophecy“ nennt man das. Für die:

  • Reisebranche,
  • Hotellierie,
  • Gastronomie,
  • Eventagenturen,
  • persönliche DienstleisterInnen,
  • Freizeitbetriebe
  • oder einzelne Handelsbranchen

wird es ein Problem, die Schlüsselkräfte sich woanders umsehen.

Selbst die Sparten, die gar nicht schließen mussten, spüren den Wind der Veränderung. Viele Lehrstellen wurden in diesem Jahr nicht besetzt. Hier wird ein Loch beim Fachkräftenachwuchs aufgerissen, das sich nicht mehr schließen lässt. Dabei ist unstrittig, dass schon jetzt viele Schlüsselstellen unbesetzt bleiben. Wenn dann – nach einer hoffentlich erfolgreichen Impfkampagne – die Wirtschaft wieder mit vollem Speed hochfährt, wird der Kampf um die besten Köpfe noch härter werden.

In dieser Artikelreihe gehen wir der Frage nach, was jetzt zu tun ist. Trotz oder gerade wegen der Gemeinheiten, die uns Corona angetan hat.

Konsumenten haben Nachholbedarf

Bei aller berechtigten Kritik an den Fehlern der Politik darf nicht alles (vor allem nicht die eigene Branche oder der eigene Betrieb) schlecht geredet werden.

WirtschaftsforscherInnen gehen davon aus, dass nach der Seuche der Boom kommt.

Die ersten Signale waren schon deutlich hörbar: Die Baubranche klagt über explodierende Rohstoffpreise. Vor allem Holz und Stahl wurden im zweistelligen Prozentbereich teurer. Der Handel darf sich auf KonsumentInnen freuen, die sich vom Extrem-Couching aufmachen werden zum Ultra-Shopping. Die Sehnsucht zu reisen, zu speisen und sich in der Freizeit zu vergnügen wird riesig sein.

Employer Branding: zeige deinen Angestellten den Sinn hinter der Arbeit

Der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery hat einmal formuliert:

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Diese Sehnsucht nach dem weiten Meer, dem klaren See, denhohen Bergen oder den hippen Städten ist zweifelsfrei bei den Menschen in hohem Maße vorhanden und harrt der Erfüllung.

EXTRA: Job Crafting: Gib deinen Tätigkeiten einen Sinn!

Ein weiterer Faktor gibt Anlass zum Optimismus: FinanzierungsexpertInnen der Banken, die das Employer Branding Institute befragt hat, sagen einhellig, dass die Betriebe, die vor der Pandemie gesund waren, das auch jetzt noch sind und auf einem soliden Fundament in die Zukunft starten können.

Natürlich wurde das Eigenkapital angeknabbert, aber es wurde nicht so weit aufgezehrt, dass das für die überwiegende Zahl der Betriebe letal wäre. Das heißt aber auch, dass nach dem Intermezzo die Investitionstätigkeit wieder anlaufen, die Nachfrage an Gütern und Dienstleistungen rapide steigen wird. Die Daten über das Wachstum in China und den USA sprechen Bände und geben Vorgeschmack auf das, was in Europa demnächst auch kommen wird. Schon jetzt profitieren weite Teile der verarbeitenden Industrie vom rasch ansteigenden Export.

Fachkräftemangel kann die betriebliche Gesundheit gefährden

Was den Start viel mehr gefährdet ist, dass Fachkräfte sich neu orientieren. Schon lange gab es keine so starke Nachfrage nach sicheren Jobs mehr. Warum hätte es das auch bedurft in einer Wirtschaft, die seit vielen Jahren brummte? Jetzt sieht es anders aus. Konsequenzen wurden in der Wirtschaft aber nicht gezogen. Das, obwohl Herrn Virus und Frau Corona den vor noch gut einem Jahr der beklagten Fachkräftemangel im DACH-Raum nicht weggeschnupft haben. Die besten Köpfe sind immer noch gesucht, das gilt auch für die Branchen, die besonders betroffen sind durch die Lockdowns.

EXTRA: Dauerthema Fachkräftemangel: Was steckt wirklich dahinter?

Diese Entwicklung sorgt dafür, dass ArbeitgeberInnen ihr Employer Branding umdenken müssen. Im zweiten Teil dieser Artikelreihe erfährst du, wie sich die Erwartungen der Mitarbeitenden verschoben haben. Zudem erhältst du 7 Tipps, wie du deiner Unternehmensmarke einen Schub geben kannst.

Wolfgang Immerschitt und Marcus Stumpf

Prof. Dr. Marcus Stumpf und Universitätsdozent Dr. Wolfgang Immerschitt leiten das Employer Branding Institute mit Sitz in Frankfurt am Main und Salzburg: Employer Branding Institute.

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