Skip to main content

Holst du erst einmal tief Luft, bevor du etwas angehst? Und lässt du die Luft raus, wenn du dich entspannst? Dann machst du unbewusst alles richtig, deine Atmung ist vorbildlich! Es ist, als ob du die Energie in dich hineinholst – um aktiv zu sein und um zu regenerieren. Beides ist gerade in stressigen Zeiten notwendig.

Stress ist ein lebensnotwendiger Stimulator

Zunächst musst du dir von vornherein bewusst machen:

Stress ist in keinster Weise der Feind deines Lebens.

Er ermöglicht dir, dich mit deiner Umwelt physisch und psychisch auseinanderzusetzen. Stress befähigt dich zu reagieren und motiviert dich, etwas zu tun. Jede Stressreaktion dient nur einem Ziel: Den Stress zu überwinden und einen stabilen Zustand wiederherzustellen, um so die Voraussetzung zu schaffen, auf neue Stresseinflüsse wiederum gut reagieren zu können.

Du lernst so, dem Stress zu begegnen und was du in bestimmten stressigen Situationen tun kannst, um diese zu bewältigen. Dies geht so weit, dass du dem Stress von Zeit zu Zeit sogar aus dem Weg gehen kannst. Stress ist also – per definitionem – zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens zunächst einmal ein Eustress.

Problematisch wird es, wenn du aufgrund einer Störung deiner physischen und/oder psychischen Ausgangsleistung, verbaler Attacken, Emotionen (Wut, Ärger, Aggression und vor allem Angst in allen Variationen) oder aufgrund von beruflichem oder familiärem Dauerstress an die Grenzen deiner Belastbarkeit kommst. Erst dann baut sich ein Disstress auf.

Bei Krankheiten auch Psyche beachten

Ob sich Stress positiv oder negativ auswirkt können wir ebenso wenig beeinflussen wie die Folgen. Deshalb ist es wichtig, bei der Behandlung körperlicher Erkrankungen die Psyche nicht außer Acht zu lassen. Ziel ist es: Frühzeitig den Stressor erkennen, wenn möglich vermeiden, rasch reagieren und Alternativen bereithalten. Leichter gelingt dies, wenn du dich bewusst auf deine Atmung und deine Herzfrequenz konzentrierst.

EXTRA: Schon gewusst? Die 6 größten Irrtümer über Stressbewältigung

In 8 Schritten zur gesunden Atmung

1. Komm von der Anspannung zur Entspannung

Nichts fördert den Energiefluss stärker als Entspannung. Die simpelste Form, dies zu erreichen, ist die Bauchatmung: Lege deine Hand auf deinen Bauch, z. B. auf den Magen und atme bewusst in den Bauch hinein. Achte darauf, dass du nicht mit der Brust atmest.

2. Atme tief ein und aus

Versuche bewusst langsamer zu atmen und vergiss nie, dass die Voraussetzung eines tiefen Atemzugs ist, vorher ausgeatmet zu haben. Hilfreich ist es, dabei leicht die Lippen zu schürzen, um einen Widerstand zu erzeugen. Jeder von uns hat eine individuelle Atemfrequenz. Finde heraus, bis zu welcher Grenze die Reduktion und Tiefe der Atmung für dich noch komfortabel ist. Genau diese Atemfrequenz behältst du während einer Stresssituation bei.

3. Spüre die Energie

Lasse das Gefühl der Entspannung und die Empfindungen, wie z. B. ein Wärmegefühl oder die Visualisierung von Licht, zu. Spüre die Energie, die wie aus dem Nichts entsteht und dass diese Energie immer mehr wird. Auch wenn du nichts fühlst, ist es in Ordnung.

Wichtig ist das Zulassen, nicht das Wollen oder Erzwingen.

4. Akzeptiere und visualisiere das Problem

Werde dir deines Körpers bewusst und nimm auch deine Beschwerden an. Akzeptiere diese als einen Teil deiner selbst. Visualisiere das Problem, mit dem du gerade kämpfst. Lenke deine Aufmerksamkeit auf den Menschen oder die Situation, die dieses Problem auslöst, bei körperlichen Schmerzen auf das Organ oder das Gewebe, das diese verursacht.

5. Lasse Empfindungen zu

Lenke bewusst die neu entstandene Energie wie einen Fluss auf das entsprechende Gebiet und lasse zu, was du empfindest. Lasse es aber auch zu, wenn Beschwerden kurzzeitig zunehmen, ein Unwohlsein oder ein Schmerz. Wenn du weiter deine Energie genau dort hineinfließen lässt, wirst du rasch merken, wie sich dies auflöst.

6. Lenke den Energiefluss über deine Atmung

Koordiniere deine Atemtätigkeit mit dem Fluss der Energien. Beginne dich auf diesen Energiefluss wie auf einen Lichtleiter zu konzentrieren und darauf, wie diese Energie direkt zu dem entsprechenden Organ oder Gewebe, deinen Körper und/oder deinen Geist und deine Seele fließt.

7. Verstärke die Energie

Nimm immer stärker wahr, wie diese Energie von außen in dich eindringt. Konzentriere dich hierauf und lasse es zu. Konzentriere dich nur noch auf die Atmung und den Fluss dieser Energie zu den betroffenen Stellen, physisch und psychisch.

8. Nimm Botschaften wahr

Lenke deine Konzentration weiterhin auf das, was du empfindest. Auch, wenn deine Gedanken einmal abschweifen, lasse diese Bilder, Geräusche und Gefühle zu. Vielleicht erlangst du plötzlich Gewissheiten. Nimm diese Botschaften wahr und merke sie dir, um später noch einmal darüber nachzudenken.

Dein Körper kommuniziert mit dir in einem dynamischen Prozess.

Martin Keymer

Martin Keymer ist international anerkannter Fachdozent, Therapeut, Praktiker und unermüdlicher Forscher rund um das naturheilkundliche Paradigma Körper, Geist und Seele. Seine tiefen Einblicke in das Regulationssystem des Fließgleichgewichtes Mensch und die vier Ebenen des Lebens: mental/spirituell/psychisch, bio-energetisch, bio-physikalisch und bio-chemisch, gibt er seit 40 Jahren im Seminarstudium an Therapeuten weiter. Das von ihm gegründete l.M.U. College fokussiert dieses Wissen als internationale und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung. Therapeutisches Haus

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply