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Alles schon mal durchlebt: Aktuell beteiligen sich immer mehr GründerInnen an den Start-ups anderer GründerInnen. Für sie sind Start-up-Investitionen zu einer attraktiven Anlageklasse geworden, weil sie sie aufgrund der eigenen Erfahrungen so gut verstehen. Wie sich dieser Trend auf die Gründerszene auswirkt und welche Vorteile das bringen kann, gibt es hier im FAQ.

Warum werden immer mehr GründerInnen selbst zu InvestorInnen?

Da gibt es viele Gründe. Einer der stärksten ist mitunter, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben. Hat man einmal selbst gegründet, weiß man, wie fordernd und besonders dieser Weg ist und möchte etwas zurückgeben, vielleicht auch das System verbessern und als Vorbild fungieren.

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Bleiben diese GründerInnen dann eher in der bekannten Branche, suchen sie sich ähnliche oder gar gänzlich neue?

Natürlich gibt es immer wieder Ausreißer, die sich auch in neue Branchen vorwagen, aber in der Regel bleiben Ex-GründerInnen ihrer Branche treu. Das macht auch durchaus Sinn, da hier Wissen, Erfahrung und auch das notwendige Netzwerk vorhanden sind.

Wie können GründerInnen von InvestorInnen profitieren, die selbst mal gegründet haben?

Gründer wissen natürlich genau, wie schwer es ist, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen: Da gibt es viele schlaflose Nächte, Zukunftsängste und vieles mehr. Wenn man das einmal selbst mitgemacht hat, kann man sich viel besser hineinfühlen und weiß, worauf es tatsächlich ankommt und worauf man sich fokussieren muss. Zudem haben Ex-GründerInnen meist ein sehr breites Netzwerk, von dem neue GründerInnen profitieren können.

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Wie können InvestorInnen am Erfolg des Start-ups mitwirken, um die Rendite des eigenen Investments mitzugestalten?

Es ist ein Irrglaube, dass InvestorInnen nur ihr Geld geben und das war es. Business Angels können sehr viel mehr tun, als nur Kapital zu geben. Vor allem Ex-GründerInnen haben wertvolle Erfahrungen und kennen die Perspektive: Das ist sehr wichtig in Sachen Fundraising, Teambuilding, Culture und Management. Zudem können sie als MentorInnen fungieren und Sparrings-PartnerInnen sein. Sie können die Learnings aus ihren eigenen Fehlern weitergeben, sodass neue GründerInnen daraus lernen können.

Welche Auswirkungen hat es auf die gesamte Start-up-Szene, wenn sich immer mehr GründerInnen an anderen Start-ups beteiligen?

Wenn GründerInnen zu InvestorInnen werden, ist das gut für das Ökosystem und die Start-up-Welt. So zirkuliert das Geld innerhalb der Szene, Wissen und Know How wird direkt weitergegeben. Junge GründerInnen werden davor bewahrt, dieselben Fehler zu begehen: Aus Fehlern lernt man immer, doch wenn man sich den ein oder anderen ersparen kann, profitieren sowohl GründerInnen als auch InvestorInnen. Wenn GründerInnen zu InvestorInnen werden, nehmen sie auch eine Vorbildwirkung ein, die zeigt, dass man es schaffen kann und sich Mühe und Anstrengung am Ende lohnen.

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Ausblick: Wie wird sich der Trend „vom Gründer zum Investor“ in Zukunft verhalten?

Der Trend geht in die richtige Richtung und es werden immer mehr GründerInnen auch zu InvestorInnen. Tatsache ist aber auch, dass Europa hier noch sehr hinterherhinkt, vor allem im Vergleich zu den USA. Vor allem im Silicon Valley ist es gang und gäbe, dass GründerInnen in andere GründerInnen investieren. Doch: Europa scheint auf dem richtigen Weg zu sein, auch wenn es etwas schleppender vorangeht.

Markus Kainz

Markus Kainz ist der Gründer und CEO von Gateway Ventures. Er leitet das Management und die Unternehmensstrategie und ist selbst leidenschaftlicher Business Angel und Start-up-Mentor. Markus ist seit mehr als 15 Jahren als Entrepreneur und Start-up-Investor aktiv und stark dahinter, sein Wissen und seine Erfahrungen an andere Investoren weiterzugeben.

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