Fünf Jahre sind im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz eine kleine Ewigkeit, sichtbare Tiefenbrüche durch die sich beschleunigende Digitalisierung an der Tagesordnung. Kein Wunder:
Die technologische Evolution entwickelt sich durch ihr exponentielles Wachstum bald über eine Million Mal schneller als die biologische Evolution.
Im Lauf der nächsten Generation der digitalen Transformation durchdringen KI-Technologien Unternehmen deutlicher als bisher. Die intelligenten Anwendungen gestalten die Wirtschaft in ihrer ursprünglichen Struktur spürbar um. Blicken wir heute noch auf Hunderte verschiedener Einsatzmöglichkeiten für KI, werden es morgen Tausend und übermorgen Tausende sein. Bei der größten Schlüsseltechnologie aller Zeiten stehen Unternehmenslenker vor dem deutlichsten Paradigmenwandel der Wirtschaftsgeschichte. Auf sie wartet ein gigantisches Meer gefüllt mit strategischen Geschäftschancen – vorausgesetzt, der digitale Reifegrad ihres Unternehmens ist fortgeschritten, und sie beherrschen den Umgang mit Daten.
1. KI kurbelt die Ertragskraft an
In ihrer Studie „Auswirkungen der Nutzung künstlicher Intelligenz“ skizzieren die Kollegen von PWC ein enormes KI-Potenzial für die deutsche Wirtschaft:
Ihrer Prognose zufolge wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt allein durch KI bis zum Jahr 2030 um 11,3 Prozent steigen – das entspricht einer Wertschöpfung von rund 430 Milliarden Euro.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geht davon aus, dass KI sogar für ein Drittel des künftigen Wachstums verantwortlich sein wird. Dabei sorgt die Schlüsseltechnologie auf vielfältige Art für eine Verbesserung von Betriebsergebnis und Geschäftswachstum. Die intelligente Automatisierung von Prozessen optimiert das eigene Geschäftsmodell und eröffnet neue Wege außerhalb des bestehenden Kerngeschäftes. KI-Lösungen legen den Grundstein für eine bessere Produktion von Waren und marktgerechte Weiterentwicklung des Leistungsportfolios. Unternehmen können zusätzliche Umsätze über bessere Produkte erzielen, die den Kundenbedürfnissen noch genauer entsprechen, weil sie exakt auf Bedürfnisse und Wünsche ihrer Abnehmer zugeschnitten sind.
2. KI gestaltet die Wertschöpfung um
KI gestaltet nahezu alle Wertschöpfungsstufen um – von der Produktentwicklung über die Fertigung bis hin zum Vertrieb und dem After-Sales-Service.
Die transformative Umwälzung vollzieht sich bereits seit Jahren und nimmt mit KI enorm an Fahrt auf. Sogenannte „Digitale Zwillinge“ ersetzen reale und kostenintensive Produkttests und führen zusammen mit KI-Anwendungen in der Produktion zu geringeren Fehler- und Ausschussquoten. Daneben verschlanken und optimieren intelligente Computerprogramme Einkauf, Lagerung, Marketing, Vertrieb, Ein- bzw. Ausfuhrlogistik und sorgen damit für messbare Einsparungen im größeren Stil.
Dazu wertet KI entlang der gesamten Wertschöpfungskette Informationen über den Zustand von Anlagen und Produkten, aber auch die Nutzungsdaten von KundInnen, aus. KI sorgt mit vorausschauenden Lösungen dafür, dass die Maschinen ausfallfrei laufen und KundInnen früher als bisher bedarfsgerecht umsorgt werden. Auf diese Weise beschleunigt und verbessert die Schlüsseltechnologie viele operative Entscheidungsprozesse. Und optimiert Materialeinsatz und Ressourcenplanung.
3. KI verbessert die Wettbewerbsposition
Wie gelingt es der Management-Etage zum ewigen Hauptwettbewerber aufzuschließen oder an ihm vorbeizuziehen? Diese Frage ist deshalb interessant, weil sie so viel Potenzial birgt. Die präzise Antwort lautet: mit Hilfe von systematisch vollzogener Datenerfassung, Datenaufbereitung, Datenanalyse, fortlaufenden Modelltrainings, Modelevaluationen und kontinuierlichen Weiterentwicklungen des Geschäftsmodells. Mit ausgeklügelten KI-Anwendungen können Unternehmen ihre eigene Position im Wettbewerbern verbessern. Beispielsweise, indem sie schneller oder günstiger einkaufen, besser produzieren, schneller ausliefern oder individualisierte Produkte und Services anbieten, die den Kundenbedürfnissen genauer entsprechen. Das geschieht sowohl auf der ökonomischen als auch auf einer emotionalen Ebene:
- Ökonomisch können KI-Lösungen Kosten einsparen, indem sie für effizientere Produktionsprozesse sorgen oder dabei helfen, bessere Produkte zu entwickeln, die Umsätze in die Höhe schnellen lassen.
- Aber auch beim Kunden-Service und der Kundenkommunikation können Unternehmen Wettbewerbsvorteile ausspielen, indem sie individueller und vorausschauender mit ihren KundInnen kommunizieren. So wissen sie früher als ihre Konkurrenz, wann ihre KundInnen unzufrieden sind, und können sie zum richtigen Zeitpunkt positiv überraschen oder mit begeisternden Services länger an das Unternehmen binden.
EXTRA: Chatbots für den Kundenservice? [Infografik]
4. KI steigert den Unternehmenswert
Um den Unternehmenswert zu steigern, können Unternehmer verschiedene Hebel ansetzen:
- Sie können die Kundenbasis verbreitern, den Kundenlebenszyklus verlängern oder über innovative Produkte, Services und Technologien neue Wachstumsmärkte erschließen.
- Auch können sie über Prozessoptimierung und Flexibilisierung ihre Stückgutkosten senken und Effizienzreserven in der Fertigung oder im Einkauf erschließen. In diesen Fällen verstärkt die Kopplung mit KI den positiven „Treppeneffekt“. Denn jeder weitere erfolgreichen KI-Sprint dreht das Rad in Richtung Effizienz-, Qualitäts- oder Wachstumsgewinn weiter.
- Neben den ökonomischen Stellgrößen spielen auch Faktoren wie Transformationsgrad, Marke oder Außenwahrnehmung des Unternehmens eine Rolle, um die Arbeitgeberattraktivität zu stärken und neue Data Scientists, Data Engineers sowie AI Developer anzuziehen. Besonders diese neue Berufsgruppen legen großen Wert darauf, in einem Unternehmen zu arbeiten, das technologisch auf dem neusten Stand ist, ein modernes, vernetztes, offenes und partizipatives Zusammenarbeiten ermöglicht.
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Taschenbuch: 336 Seiten
Erschienen am: 10. Juni 2020
Preis: 39,99 €
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