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Nachhaltigkeit gewinnt in der Gesellschaft in allen Bereichen immer weiter an Bedeutung: so auch im Fuhrpark. Einen nachhaltigen Fuhrpark aufzubauen bietet nicht nur aus der Umweltperspektive zahlreiche Vorteile, sondern sorgt auch dafür, dass dein Unternehmen wirtschaftlicher arbeitet und das Fuhrparkmanagement leichter fällt. Wie das genau funktioniert und auf welchen Wegen du Nachhaltigkeit im Fuhrpark erreichen kannst, erfährst du hier.

Was bedeutet Nachhaltigkeit im Fuhrpark?

Nachhaltigkeit im Fuhrpark umzusetzen, findet auf verschiedenen Ebenen statt. Zum einen besteht Nachhaltigkeit darin, die Umwelt und das Klima zu schützen, indem der CO2-Ausstoß sowie die Umweltbelastungen verringert werden. Zum anderen bedeutet Nachhaltigkeit, dass schonend mit Ressourcen umgegangen und Verschwendung vermieden wird. Bei relevanten Ressourcen eines Unternehmens mit Fuhrpark kann es sich dabei um Treibstoff, aber auch um die Fahrzeuge des Fuhrparks handeln, die je nach Nutzung mehr oder weniger Verschleiß ausgesetzt sind.

Wie gelingt es also, einen nachhaltigen Fuhrpark aufzubauen? Mit den folgenden Tipps und Maßnahmen kannst du Schritt für Schritt mehr Nachhaltigkeit in dein Unternehmen und das Fuhrparkmanagement einbinden.

1. Kosten analysieren

Bevor du Veränderungen in deinem Fuhrpark vornimmst, sollten alle Kostenpunkte und Daten des Fuhrparks genau analysiert werden. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für Sprit, Verschleiß und Werkstattbesuche. Sind die Kosten in einem gewissen Bereich ungewöhnlich hoch, lässt sich womöglich Einsparpotenzial identifizieren: Passieren häufig Unfälle mit den Dienstwagen, die hohe Reparaturkosten und einen wenig nachhaltigen Umgang mit den Fahrzeugen zur Folge haben? Ist der Spritverbrauch der Fahrzeuge sehr hoch? Sind immer wieder außerplanmäßige Reparaturen nötig? Solche Tatsachen liefern Hinweise darauf, wie im Flottenmanagement nachhaltiger mit den Ressourcen des Fuhrparks umgegangen werden kann. Je nach Herausforderung kannst du dann mithilfe der folgenden Tipps reagieren.

2. Fahrer der Dienstwagen schulen

Damit weniger Unfälle passieren und weniger Sprit verbraucht wird, sollten die Fahrer der Dienstwagen regelmäßig an Trainings und Schulungen teilnehmen – am besten über die gesetzlich vorgeschriebene Fahrerunterweisung hinaus. Nachhaltigkeit im Fuhrpark hängt schließlich auch vom Fahrstil der Mitarbeiter ab: Wer vorausschauend fährt, Leerlaufzeiten reduziert, intelligent schaltet und möglichst wenig bremst sowie beschleunigt, trägt dazu bei, Sprit zu sparen, schont gleichzeitig den Zustand des Fahrzeugs und verringert das Risiko für Unfälle.

Darüber hinaus sollten die Fahrer auch im Sinne der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens geschult werden, um ein Bewusstsein für umweltschonendes Fahren zu entwickeln. Dazu zählt zum Beispiel auch eine sparsame Nutzung von Klimaanlage und Sitzheizung, da diese sich negativ auf Umwelt und Klima auswirken.

3. Tankkarten nutzen

Tankkarten sind ein nützliches Werkzeug des Flottenmanagements, um Treibstoff und die Kosten dafür zu reduzieren. So kann das Fuhrparkmanagement genau festlegen, wie oft welcher Treibstoff getankt werden soll. Indirekt wird so eine spritsparende Fahrweise der Fahrer gefördert und gleichzeitig werden durch die Nutzung von Tankkarten eines bestimmten Anbieters Kosten gespart.

4. Routen und Auslastung optimieren

Unnötige Fahrtwege und ungenutzte Fahrzeuge sorgen dafür, dass der Fuhrpark nicht optimal arbeitet und Treibstoff verschwendet wird. Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Fuhrpark solltest du daher auf eine optimale Planung der Routen und Auslastung der Dienstwagen hinarbeiten. Die Zielorte eines Mitarbeiters mit dem Dienstwagen sollten sinnvoll kombiniert werden, sodass die zurückgelegte Strecke möglichst gering ausfällt.

Gleichzeitig sollten nur so viele Fahrzeuge angeschafft werden, wie tatsächlich benötigt werden. Steht ein Großteil der Flottenfahrzeuge täglich ungenutzt auf dem Firmenparkplatz, ist dies wenig nachhaltig. Die Flotte sollte stattdessen verkleinert werden. So kann es sinnvoll sein, dass nicht jeder Mitarbeiter über einen eigenen Dienstwagen verfügt, sondern sich mehrere Angestellte ein oder mehrere Poolfahrzeuge teilen. Wichtig ist dabei, dass jeder dennoch all seine Aufträge erfüllen und bei Bedarf auf ein freies Fahrzeug zurückgreifen kann.

Zur Optimierung der Routen tragen zum Beispiel Navigationsgeräte in den Dienstwagen bei. Diese sollten beim Kauf der Flottenfahrzeuge daher am besten direkt mit angeschafft werden. Darüber hinaus kann das Flottenmanagement auch auf Telematiksysteme zurückgreifen, die mithilfe von GPS kontinuierlich verfolgen, wo sich welches Fahrzeug befindet und wie viele freie Fahrzeuge auf dem Firmengelände zur Verfügung stehen.

5. Regelmäßige Wartungen und Inspektionen durchführen

Damit die Fahrzeuge möglichst lange in einem guten Zustand bleiben und zur Nachhaltigkeit im Fuhrpark beitragen, sollten die Fahrzeuge regelmäßig zur Wartung und Inspektion. So kann Verschleiß frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor es zu einer größeren Panne und hohem Reparaturaufwand kommt. Besonders wichtig ist zum Beispiel der rechtzeitige Ölwechsel. Darüber hinaus solltest du gut auf die Reifen im Fuhrpark achtgeben. Da Reifenabrieb und die Herstellung neuer Reifen große Umweltbelastungen darstellen, sollten diese möglichst lange halten. Die richtige Lagerung und Pflege sowie eine schonende Fahrweise sind daher von großer Bedeutung. Darüber hinaus sollte der Reifendruck stets stimmen: Ein zu niedriger Reifendruck erhöht nicht nur den Verschleiß, sondern sorgt auch für einen höheren Kraftstoffverbrauch.

6. Fuhrparksoftware nutzen

Fuhrparksoftware bietet hervorragende Möglichkeiten, mehr Nachhaltigkeit ins Unternehmen zu bringen und die oben genannten Maßnahmen umzusetzen. So gelingt es mithilfe der Software sehr viel einfacher, eine optimale Auslastung der Fahrzeuge zu gewährleisten, Routen intelligent zu planen, die Kosten und den Verbrauch der Dienstwagen im Blick zu behalten sowie an Termine für Wartungen, Inspektionen und die Unterweisung der Fahrer erinnert zu werden. Der Aufwand der Arbeit im Fuhrparkmanagement verringert sich somit signifikant, sodass neue Ressourcen innerhalb des Unternehmens frei werden.

7. Umstieg auf E-Autos

Die Unternehmensmobilität auf elektrische Antriebe umzustellen, ist der wohl wichtigste Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit im Fuhrpark. Elektrische Fahrzeuge stoßen im Vergleich zu Verbrennern im Betrieb keinerlei CO2 aus und sind damit deutlich umweltfreundlicher. Der Umstieg auf E-Autos und die Ladeinfrastruktur stellt zwar zunächst eine große Investition dar, zahlt sich langfristig jedoch aus. Neben dem positiven Effekt auf die Umwelt und die CO2-Bilanz deines Unternehmens sind die elektrischen Fahrzeuge zudem weniger verschleißanfällig. Mit elektrischer Unternehmensmobilität machst du deinen Fuhrpark zudem bereits jetzt fit für die Zukunft, da ab 2035 keine neuen Benzin- oder Dieselfahrzeuge zugelassen werden dürfen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Vorteile: Die Anschaffung von E-Autos sowie die Errichtung von Ladeinfrastruktur wird derzeit finanziell gefördert. Zudem greift auch 2023 die 0,25 Prozent-Regelung beim Elektroauto. Das bedeutet, dass für privat genutzte Dienstwagen mit elektrischem Antrieb deutlich weniger Einkommenssteuer fällig wird.

8. Diensträder in Betracht ziehen

Wo möglich können Dienstwagen auch gänzlich durch Diensträder ersetzt werden. Legen Mitarbeiter mit dem Dienstwagen immer nur kurze Strecken im kleinen Radius zurück, könnte ein Dienstrad eine nachhaltige und gleichzeitig gesundheitsfördernde Alternative zum Dienstwagen sein. Mit einem E-Bike ist zudem auch das Zurücklegen weiterer Strecken problemlos möglich. Bevor neue Fahrzeuge angeschafft werden, solltest du daher auch Zweiräder als Dienstfahrzeug in Betracht ziehen.

9. Erneuerbare Energien nutzen

Um das gesamte Unternehmen oder beispielsweise die Ladeinfrastruktur der elektrischen Dienstwagen nachhaltig und umweltfreundlich mit Strom zu versorgen, kommt die Nutzung erneuerbarer Energien infrage. Dazu kannst du eine eigene Solaranlage auf dem Dach des Unternehmens oder der Firmengarage installieren und die Kraft der Sonne dazu nutzen, die Umweltbelastungen zu verringern und nachhaltig Strom zu produzieren. Auch eine Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien trägt dazu bei, Unternehmen und Fuhrpark nachhaltiger zu gestalten.

Die Vorteile eines nachhaltigen Fuhrparks

Setzt du im Fuhrparkmanagement auf Nachhaltigkeit, ressourcenschonendes Verhalten und erneuerbare Energien, winken zahlreiche Vorteile:

  • Kraftstoffkosten sparen: Durch den Umstieg auf Elektromobilität sind angesichts steigender Kosten für Benzin und Diesel perspektivisch große Einsparungen möglich. Auch durch vorausschauendes Fahren und intelligente Routenplanung kann Treibstoff eingespart werden.
  • Umwelt- und Klimaschutz: Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit schützen Umwelt und Klima und tragen somit zu einer positiven Entwicklung bei.
  • Imageverbesserung: Wer Nachhaltigkeit nicht nur in der Theorie durch die Formulierung von Nachhaltigkeitszielen lebt, sondern auch in der Praxis durch konkrete und tiefgreifende Maßnahmen umsetzt, hebt sich von anderen Unternehmen ab und trägt zu einer Aufbesserung des eigenen Images bei – sowohl auf Kundenseite als auch bei den Mitarbeitern. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz kann dein Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels somit auch dafür sorgen, als attraktiver und verantwortungsbewusster Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Erfolg und die Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks hat Nachhaltigkeit somit eine große Bedeutung – und sollte mithilfe dieser Tipps in jedem Unternehmen Schritt für Schritt umgesetzt werden.

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