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Solltest du deine eigenen Fehler zugeben? Dass man in seiner Annahme falsch gelegen hat, ist oft unangenehm. Ein Irrtum kann in der Familie, im Freundeskreis oder im Berufsleben passieren. Ein falsch abgesprochener Termin, KundInnen nicht richtig verstanden, ein Meeting vergessen – Möglichkeiten gibt es viele.

Man möchte sein Gesicht nicht verlieren und muss sich entscheiden: Soll man das Versehen eingestehen oder auf seiner Meinung beharren? Ein Eingeständnis könnte aber positiver sein als man denkt, denn die Wirkung nach außen kommt im Umfeld freundlicher und kompetenter an.

4 Schritte, wie du mit eigenen Fehlern umgehst

1. Reflektion der eigenen Handlung

Fehler gehören ebenso zum Leben wie Erfolge und Niederlagen. Sie sind zwar oft ärgerlich, aber in erster Linie eins: menschlich. Es muss dir nicht peinlich sein, wenn dir ein Fehler unterläuft. Gerade im hektischen Geschäftsalltag kann es passieren, dass man Dinge vergisst oder unvorsichtig kommuniziert.

Wichtig ist jedoch, dass du dir die Frage stellst: Wie gehe ich damit um, wenn ich mich falsch verhalten habe, und mir dessen bewusst bin? Eine ehrliche Reflektion der eigenen Handlung sollte möglich sein. Welche Konsequenzen hatte sie und wer ist jetzt womöglich der Geschädigte? Um solche Situationen vernünftig lösen zu können, braucht es ein Problembewusstsein. Das schafft die Grundlage für einen verantwortungsvollen Umgang mit Fehlern.

2. Der richtige Umgang

Wenn du dich geirrt oder aus Versehen etwas falsch gemacht hast, solltest du auf jeden Fall dazu stehen. Vertuschen bringt nichts und zeugt nicht von geistiger Reife. Jeder macht Fehler und niemand ist perfekt oder unfehlbar — es gehört zu unserer menschlichen Natur, dass wir uns auch mal vertun und falsch verhalten. Meistens geschieht das im Alltag nicht aus böser Absicht heraus, sondern weil Faktoren wie Stress und menschliche, bzw. emotionale Empfindungen wie Unsicherheiten eine große Rolle spielen.

Du hast einem Kollegen gegenüber verschwiegen, dass euer Chef ihn nicht im Experten-Team haben möchte, er hat es anderweitig herausgefunden und ist nun abweisend dir gegenüber? Dann waren es menschliche Gefühle, die dich von einem offenen Umgang abgehalten haben, weil es dir sicherlich unangenehm war, ihm die schlechte Nachricht zu überbringen. Keine böse Absicht also.

3. Ehrlichkeit währt am längsten

Eins ist Fakt: Unehrlichkeit kommt nie gut an und wenn etwas wirklich richtig schief gelaufen ist, wird es früher oder später sowieso ans Tageslicht kommen und Gefühle verletzen oder für handfeste Konflikte sorgen.

Es macht viel eher Sinn, eine Chance darin zu sehen, Fehler zuzugeben — weil man sie beheben und daran wachsen kann. Es entstehen die Chancen der Entschuldigung, der ehrlichen Kommunikation, der Wiedergutmachung, der Versöhnung, des Verständnisses und des Friedens.

Würdest du diese wirklich ziehen lassen wollen? Dafür bieten sie viel zu viel Wachstumspotenzial. Und die Möglichkeit, sich bei KollegInnen und eigenen Vorgesetzten Respekt zu verschaffen, indem man menschliche Größe beweist.

4. Aufeinander zu statt voneinander weg

Um im vorigen Beispiel zu bleiben, könnte ein gelungenes Wording beispielsweise folgendermaßen aussehen:

“Du, ich wollte dir nur kurz sagen, dass es neulich nicht fair von mir war, dir die Info bezüglich unseres Experten-Teams vorzuenthalten. Und ich dir damit leider Unrecht getan hab. Ich hoffe, du kannst das verstehen, es war mir wirklich sehr unangenehm, dir zu sagen, dass ich genommen wurde, und du nicht. Ich wollte deinen Stolz nicht verletzen und deshalb habe ich geschwiegen. Können wir einen Haken daran machen? Ich möchte gerne eine kollegiale Beziehung zu dir aufrecht erhalten und werde in Zukunft transparent sein, wenn ich Informationen habe, die auch deine Person betreffen. Ok?”

Eine Entschuldigung stößt vor allem dann auf Akzeptanz, wenn sie am Ende einen Lösungsvorschlag enthält. Gehe mit Selbstvertrauen an die Sache und reiche deinen Mitmenschen die Hand. Im Idealfall lassen sich dadurch ein geschäftliches Verhältnis oder eine zwischenmenschliche Beziehung sogar eher festigen, weil sie an Tiefgang und gegenseitigem Respekt gewinnen.

EXTRA: Kritik & Feedback: Was tun, wenn der Mitarbeiter Fehler macht?

Fazit

Fehler sind menschlich und kein Unding, sondern können jedem einmal unterlaufen. Der erste Schritt zum richtigen Umgang mit Fehlern ist das Bewusstsein des eigenen Fehlverhaltens. Nun entsteht die Chance, einen Dialog einzugehen, mit ehrlichen Worten zu agieren und sich beim Gegenüber zu entschuldigen oder dafür gerade zu stehen. Viel häufiger sorgt das für Erfolg, statt für Misserfolg. Es lohnt sich also, mutig, offen und selbstbewusst mit den eigenen Fehlern umzugehen!

Lutz Quester

Lutz Quester absolvierte eine Ausbildung als Elektriker und hat nun schon mittlerweile über 35 Jahren Erfahrung im Vertrieb. Seit 2016 ist er auch selbständig mit dem eigenen Unternehmen Quester-Vertrieb . Seit 2021 ist er Gesellschafter einer Destillerie.

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