Warum ist eine Auszeit für Unternehmer, nach jahrelangem harten Arbeiten, so schwierig? Man sollte meinen, dass sie sich das verdient haben und auch das Vertrauen in die eigenen MitarbeiterInnen besteht, sie gerecht zu vertreten. Doch warum dann diese Zweifel an sich selbst, warum sich selbst nicht einmal für sein privates Glück eine Pause gönnen…?
Welche psychologischen Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie du dir selbst wieder beibringst, dass der Beruf nicht 365 Tage im Jahr deine alleinige Verantwortung ist, erfährst du in diesem Artikel.
1. Unternehmertum ist Leidenschaft
Vielen UnternehmerInnen fällt es schwer, die Verantwortung temporär abzugeben, weil das Unternehmen sowie ihre Tätigkeit ein Teil ihrer Identität geworden sind. Du kennst es sicherlich aus deinem Alltag. Man hat nur noch Augen und Ohren für die Arbeit, besonders dann, wenn es gut läuft. Liebend gerne verschiebt man seine privaten Termine nach hinten und gibt allem Geschäftlichen Vorrang.
Euphorie, Geld und das Belohnungszentrum spielen eine große Rolle im Gehirn. So kann es sogar sein, dass du eine gewisse Art von Sucht entwickelst. Du gewöhnst dich an Umsatzmeldungen auf deinem Handy, Anrufen von GeschäftspartnerInnen und wirst permanent gefordert und gebraucht – und weil es sich für dich gut anfühlt, möchtest du keine Veränderung. Du wirst sogar nervös, wenn das Telefon eine Weile lang still bleibt.
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2. Prägung von Verhaltensmustern
Frühkindliche Verhaltensmuster spielen besonders in die Beziehung zum eigenen Unternehmen hinein. Wer gelernt hat, dass er nur durch Produktivität und Leistung Anerkennung und Zuwendung erhält, dem fällt es sichtlich schwer, eine Pause einzulegen und sich ohne Arbeit wertvoll zu fühlen. Auch spielt die unterbewusste Angst vor Bestrafungen eine Rolle, die ja vermeintlich eintreten könnten, wenn man nicht jeden Tag im Büro verbringt und sein Bestes gibt.
Mit Arbeit lassen sich Gefühle wie Angst, Unsicherheit oder Schuld bestens verdrängen. Um sich eine wohlverdiente Auszeit gönnen zu können, müssen diese Muster durchbrochen werden, was dann einem zusätzlichen Kraftakt gleich kommt.
3. Die Ursache von Aktionismus und Perfektionismus
Gute UnternehmerInnen neigen häufig zu beidem, weil es ihnen ein Gefühl der Kontrolle erzeugt, welches Ängste befriedigt. Es gibt in dieser Hinsicht kein besseres Gefühl, als HerrIn der Lage zu sein. Dinge wie Versagensängste treten dann entspannt in den Hintergrund.
Das Festhalten daran ist jedoch ein Trugschluss, denn langfristig gesehen führen dich diese Haltungen nicht in die Entspannung und ein befreites Lebensgefühl. Sie bringen dich lediglich in eine Aneinanderreihung von Stresssymptomen, die im schlimmsten Fall mit Burnout-Krankheiten enden können.
Wie die Auszeit für Unternehmer doch gelingt
Du merkst, dass du dringend Abstand zu Geschäftlichem bräuchtest, hast aber Schwierigkeiten damit, loszulassen? Dann gilt es, den Blickwinkel zu ändern. Sei dir dessen bewusst, dass die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und deine eigene Leistungsfähigkeit abnehmen, wenn du dir nicht hin und wieder Erholung gönnst.
Eine Auszeit ist keine verlorene Zeit.
Es ist eine sinnvolle Investition in dich selbst – in die Klarheit deines Verstandes, das Aufatmen der Seele und das Sammeln von frischer Energie. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass Ziele nur erreicht werden, wenn Ressourcen und Kreativität ihren Raum finden können? Genau das schaffst du mit Abstand zum Joballtag. Lerne, deine eigene Zeit neu zu schätzen und sie nicht ausschließlich in den Dienst des Unternehmens zu stellen.
Welche Faktoren entscheidend sind
Da es vielen UnternehmerInnen ein ungutes Gefühl verursacht, sich ins „Nichts“ zu stürzen, wenn sie sich entscheiden Freiraum für Erholung zu schaffen, solltest du dir feste Zeiträume festlegen. Zum einen gibt es dir hier die Sicherheit, dass trotz Erholungsphasen die Arbeit nicht zu kurz kommen wird bzw. der Erfolg nicht ausbleiben wird. Zum anderen gibt es deinem Privatleben wieder Struktur, die auch dem freundschaftlichen Feld zu Gute kommen. Indem du dich auf dich und deine Bedürfnisse konzentrierst, kommst du weg vom Leistungsgedanken und den Vergleichen mit anderen.
Greg Wells hat mit der 3er Regel belegt, dass Menschen deutlich besser regenerieren, wenn sie:
- 1 Stunde am Tag für sich genießen
- 2 Tage im Monat komplett abschalten (Handy, Sociel Media, ect….)
- 3 Wochen im Jahr aus dem gewohnten Umfeld aussteigen um aufzutanken.
Du wirst mit diesem Schritt der oder die Beste sein, der du sein kannst und nicht ein Abbild einer anderen Person und deren Leben. Achtsamkeit und ein spannendes, abwechslungsreiches Privatleben sind der richtige Schritt hin zu einer gelungenen Auszeit für Unternehmer!
Tolle Tipps! Besonders der Hinweis auf relevante Hashtags hat mir sehr geholfen. Ich freue mich darauf, die Strategien umzusetzen und…
Meiner Meinung nach ist das eine Arbeit wie jede andere. Ja, die Ghostwriting Kosten können ziemlich hoch sein – aber…
Sehr guter Artikel, Kaffee geht raus!