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Wie regelst du deine Emotionen im Unternehmen? Wer ein Unternehmen führt und Führungskraft ist, sollte in den Augen der KundInnen und MitarbeiterInnen stets ausgeglichen, sachlich und wertschätzend sein. So wünschen sich die meisten Angestellten ihren Chef oder ihre Chefin bei der Arbeit. Allerdings sieht die Realität oft ganz anders aus.

Viel zu viele dieser Menschen in Führungspositionen treten gestresst, cholerisch und unsachlich auf, sie verlieren viel zu schnell und viel zu oft die Kontrolle. Das schadet nicht nur ihrem Ansehen in den Augen ihrer MitarbeiterInnen, sondern sorgt auch für schlechte Stimmung, mangelnde Motivation und ein negatives Arbeitsklima. Mit diesem Auftreten schadet man sich selbst und dem Unternehmen massiv.

Wie diese brodelnden Emotionen im Unternehmen nicht überkochen und schwierige Situationen ohne Spannungen gelöst werden können, erfährst du in diesem Beitrag.

1. Strategien zum Durchatmen entwickeln

Sobald die nächste Situation auf dich zukommt, bei der du am liebsten an die Decke gehen würdest, ist es immens wichtig, ein paar einfache Strategien auf Lager zu haben. Beispielsweise ist es eine sinnvolle Sache, erst bis 5 zu zählen, anstatt direkt laut zu werden.

So gewinnst du Zeit und konzentrierst sich auf die Atmung, was das Blut etwas beruhigt und den Puls nach unten bringt. Dadurch kann man ruhiger und bewusster auf das Vorgefallene reagieren und man begibt sich nicht sofort auf eine unsachliche und polemische Ebene in einer Diskussion.

2. An die Konsequenzen denken

Mache dir die Konsequenzen eines unbeherrschten und cholerischen Auftretens bewusst. Vor allem deine MitarbeiterInnen verlieren dadurch die Motivation, sich für dich oder die Firma einzusetzen und alles zu geben. So leidet die Qualität der Arbeit immens und das Arbeitsniveau sinkt.

Zudem ist es möglich, dass PartnerInnen oder KundInnen von diesem Auftreten Wind bekommen und sich ihre Beziehungen zu dir nachhaltig verschlechtert. Im schlimmsten Fall verliert die Firma sogar Aufträge und muss Umsatzeinbußen hinnehmen. Sollte sich dieses Verhalten rumsprechen, wird es auch immer schwieriger werden, neues Personal für deine Firma zu finden. Wer arbeitet schon gerne für so einen Chef?

3. Sich in das Gegenüber hineinversetzen

Zeige Empathie vor Aggression. Versuche immer, dich zuerst in die Situation deines Gegenübers hineinzuversetzen. Du hast es mit Menschen zu tun und zwar mit Menschen, die nicht selten unter einem enormen Druck stehen, sei es beruflich oder privat.

Versuche zuerst, den Mensch mit seinen aktuellen Problemen wahrzunehmen, bevor du ihn anschreist. Dadurch reflektierst du die Situation und kannst einschätzen, ob eine Standpauke tatsächlich gerechtfertigt ist, oder ob der betreffende Mitarbeiter in diesem Moment Nachsicht und Verständnis benötigt.

Frage dich immer zuerst, ob bei dir gerade alles perfekt läuft und was du dir für einen Chef in dieser Situation wünschen würden.

EXTRA: Warum negative Emotionen positiv für dein Unternehmen sind

4. Möglichkeiten für den Abbau der angestauten Energie finden

Trotzdem ist es wichtig, dass man den Druck und die gefühlten Emotionen in einem gesunden Rahmen abbauen kann. Suche dir ein Ventil, welches dir dabei hilft, nach der Arbeit zu verarbeiten und das Erlebte abzuschütteln.

Sport oder ein Treffen mit Freunden sind immer gut, um wieder locker zu werden. Oder lies ein gutes Buch und tauche in eine ganz andere Welt ein. Zeit mit der Familie hilft auch, wenn man sich auf die Personen konzentrieren kann, die einem am wichtigsten im Leben sind.

Die Hauptsache ist, dass du nicht die MitarbeiterInnen dazu benutzt, mit deinem Druck oder anderen negativen Gefühlen besser umgehen zu können.

5. Auch nach der Arbeitszeit weiter am Thema bleiben

Bleibe aufmerksam und auch nach der Arbeitszeit wachsam, wenn es um dieses Thema geht.

  • Muss ich direkt hupen, wenn das Auto vor mir nicht sofort in Raketentempo an der Ampel losfährt?
  • Muss ich meinem Kind sofort eine Ansage machen, wenn es die Hausaufgaben nicht auf Anhieb hinbekommt?
  • Und muss ich bei meinem Partner oder meiner Partnerin immer direkt Kontra geben und auf die Barrikaden gehen?

Versuche, deine Taktiken auch im Privatleben anzuwenden und so ein ausgeglichenerer und ruhigerer Mensch zu werden. Dein Umfeld wird diese Entwicklung mit Freude aufnehmen.

Fazit

Oft sind diese negativen Verhaltensweisen nur die Symptome. Die Ursachen sind tiefer verwurzelt und greifen in alle Lebensbereiche ein. Wenn man sich an diese 5 Tipps und Spielregeln hält, wird man in der Zukunft nicht mehr unsachlich und aggressiv bei Konflikten im Arbeitsumfeld auftreten.

Spitznamen wie „das HB-Männchen“ sollten somit der Vergangenheit angehören und der Beliebtheitsgrad und das Ansehen bei den MitarbeiterInnen werden steigen, wenn du dich auf deine fachlichen Kompetenzen besinnst und deine Emotionen im Unternehmen im Griff hast. Mit einem respektvollen und kompetenten Führungsstil wird letztlich auch die Firma am meisten profitieren!

Sandra Feldmann

Sandra Feldmann ist Coach, Autorin und Speakerin mit BWL Studienabschluss und mehr als 25 Jahren Erfahrung in der freien Wirtschaft und einigen Jahren im Ausland bei einem großen US-Konzern im European Headquarter. Zusammen mit dem Wissen ihrer Ausbildung als Heilpraktikerin für Psychotherapie und zahlreichen Fort- und Weiterbildungen im Bereich Hypnose und Coaching liefert sie einen einzigartigen Mehrwert für ihre Kunden.

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