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Wie findet man die Erfüllung im Job? Morgens mit Freude auf den bevorstehenden Arbeitstag aufstehen, seinen Job mit Leidenschaft machen – und das auch noch ohne große finanzielle Einbußen. Was für ein Traum! Ein Traum der Realität werden kann, wenn du diesen fünf Schritten folgst.

Sicher muss nicht jeder Job gleich der absolute Traumjob sein, aber wir verbringen die meiste Zeit unseres Tages bei der Arbeit. Aus dem Beruf eine Berufung zu machen, birgt daher viel Potential zur Verbesserung der gesamten Lebensqualität. Bevor wir aber zu den fünf Schritten kommen, die uns dahinführen, lass uns erst einmal die drei häufigsten Hürden beleuchten, die Menschen davon abhalten, einen Job zu auszuüben, den sie wirklich lieben.

Was uns von unserem Traumjob abhält

Die nötige Qualifikation fehlt oder die entsprechende Erfahrung? In den seltensten Fällen sind es äußere Umstände, die uns im Weg stehen. Vielmehr müssen wir uns von hinderlichen Denkweisen und Glaubenssetzen verabschieden. Die häufigsten, die es zu begraben gilt, lauten:

1. „Ich würde einen anderen Job machen, wenn ich wüsste welchen…“

Die meisten wissen oder spüren zumindest, dass sie in ihrem aktuellen Beruf oder im Unternehmen nicht glücklich sind oder es auf jeden Fall noch besser ginge. Was die Alternative wäre, ist allerdings nicht klar, denn die Möglichkeiten scheinen unendlich.

2. „Mit dem Job, den ich gerne machen würde, verdiene ich kein Geld.“

Diesen Glaubenssatz haben sehr viele seit ihrer Kindheit verinnerlicht – von den Eltern geprägt. Aber was ist wirklich dran? Gibt es nicht genügend Gegenbeispiele von Menschen, die lieben, was sie tun und dabei trotzdem gutes Geld verdienen? Warum solltest du nicht dazu gehören?

3. „Mir fehlen die Voraussetzungen für das, was ich machen will.“

Oft sind wir uns gar nicht sicher, ob wir das, was wir gerne machen würden, überhaupt werden könnte. Es liegt außerhalb des Bereichs unserer wahrgenommenen Möglichkeiten.

Bevor wir jetzt gleich sagen „Das geht halt nicht, das ist keine Option“, sollten wir dieses klare „Nein“ verwandeln in ein „Ja, wenn…“. Wie wir zu unserem Traumjob kommen und welche Voraussetzungen es braucht, ist zu Beginn vielleicht auch noch nicht klar, aber jetzt liegt es auf einmal im Bereich des Möglichen und wir können die ersten Schritte gehen, zum Beispiel Kontakt zu Menschen zu suchen, die etwas Ähnliches machen, beispielsweise über Linkedin. Die meisten Menschen sind offener, als du denkst und antworten auch auf konkrete Fragen, die du ihnen stellst. Du kannst dich also ruhig trauen, um nicht zu denjenigen zu gehören, die sich leider von den Anforderungen in Stellenausschreibungen oder anderen offiziellen Voraussetzungen abschrecken lassen.

Um deinem Wunschjob näher zu kommen, musst du immer nur nach dem nächsten kleinen Schritt fragen und dann alles in deine persönliche Roadmap bringen, also in einen zeitlichen Ablauf von To-dos.

Das Warum muss klar sein

Wer das Warum kennt, kann die Frage nach dem Wie und Wo oft viel einfacher beantworten als gedacht. Und außerdem kann er immer wiederkehrende Aufgaben, die nicht so viel Freude bereiten oder lästig sind, motiviert bewältigen. Auch Routinen sind nicht unbedingt etwas Schlechtes. Sie geben uns Struktur, Komfort und Sicherheit. Wessen Job natürlich nur aus Aufgaben besteht, die ihm lästig sind, der sollte sich um einen Job mit mehr Erfüllung bemühen.

EXTRA: Selbstzweifel und ihr Ursprung: 7 Wege wie du sie erkennst und behebst

Mit Ikigai zu mehr Erfüllung im Job

Es gibt sicherlich eine Vielzahl an Methoden, um zum gleichen Ziel zu gelangen. Das Programm, das ich als Fahrplan für mehr Sinn im Job hier vorstelle, enthält neben der Erforschung der eigenen Werte und Motivation, die ganzheitliche Ergründung der vier Fragen aus dem japanischen Ikigai:

  1. Nach dem Sinn,
  2. den eigenen Talenten und dem,
  3. was mir Freude bereitet.

Ikigai bedeutet sinnbildlich übersetzt, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen.

Studien, wie die Ohsaki Study, zeigen, dass wir unsere Arbeit ganz automatisch als sinnvoll empfinden, wenn sie sich direkt oder auch nur indirekt auf andere Menschen positiv auswirkt. Die Frage, die über allem steht, um sein persönliches Ikigai zu erforschen ist daher:

„Was braucht die Welt von mir?“

Dabei müssen wir aber nicht gleich auf globaler Ebene denken, sondern auch das kleinste Umfeld kann gemeint sein: Der Partner, die Familie, eine bestimmte Gruppe, Gemeinde oder eine Region. Es gibt aber auch noch andere Faktoren, durch die wir Erfüllung und Sinn in unserem Berufsleben verspüren und dadurch wesentlich zufriedener durchs Leben gehen. Besonders, wenn wir es nach unseren eigenen Potentialen und Kapazitäten ausrichten.

Der Weg dorthin besteht vor allem aus Fragen. Mit der Beantwortung jeder Frage, kommen wir einen wichtigen Schritt weiter. Frage dich daher:

1. Was macht mir Freude?

Überlege dir gut, was dir wirklich Spaß macht – beruflich wie auch privat. Welche Dinge haben dir in der Vergangenheit Freude bereitet? Was würdest du gerne wieder öfter machen, wofür dir im Moment die Zeit oder die Energie fehlt?

2. Was kann ich gut?

Wir neigen dazu, eher unsere Fehler als unsere Stärken zu sehen. Es lohnt sich daher bei diesem Schritt, auch andere zu befragen. Denn unser Selbstbild weicht häufig ab, von dem Bild, das andere von uns haben. Befrage daher auch deine Vorgesetzten oder Kollegen und Kolleginnen. Selbst Freunde können wichtige Hinweise liefern. Was ist dir bisher besonders gut gelungen? Wofür wurdest du gelobt oder was ist dir besonders leichtgefallen? Was uns leichtfällt halten wir häufig für selbstverständlich, aber eigentlich sind wir in dem Bereich oft besonders talentiert.

3. Was erfüllt mich mit Sinn?

Das ist die schwierigste Frage von allen. Hier musst du dich fragen, in welchen Momenten du dich besonders mit Sinn erfüllt fühlst. Welcher Tätigkeit gehst du dabei nach und wieder, wie oben beschrieben, was kannst du für andere und die Welt tun?

4. Womit kann ich Geld verdienen?

Es ist ein weit verbreiteter Glaubenssatz, dass sich durch mehr Erfüllung im Job kein Geld verdienen lässt. Wir denken dabei an Künstler oder Ehrenämter etc. Aber viel verbreiteter sind Menschen, die große Freude in ihrem Job empfinden UND davon sehr gut leben können. Um deinem persönlichen Ikigai näher zu kommen, ist es sinnvoll, alles zu notieren, womit du schon einmal Geld verdient hast, egal wieviel es war oder ob es nach heutigen Maßstäben ausreicht. Natürlich leben wir in einem System, in dem wir unsere Rechnungen und die Miete bezahlen müssen.

Meine Erfahrung zeigt: Es ist nicht notwendig, auf finanzielle Sicherheit zu verzichten. Viele, mit denen ich arbeite, wechseln beispielsweise einfach in ähnlich lukrative Branchen oder Berufsbilder. Machen dort aber etwas, das ihnen und ihren Werten besser entspricht.

5. Muster und Schnittmengen ausmachen

Hast du Antworten auf all diese Fragen gefunden, kannst du zum fünften Schritt übergehen. Suche in deinen Antworten und Inhalten, die du auf die Fragen gesammelt hast, nach Mustern und Schnittmengen. Kristallisiert sich etwas raus, was in allen Bereichen vorkommt? Was ist das konkret? Wenn du etwas gefunden hast, lässt sich davon oft eine Tätigkeit, vielleicht sogar schon ein ganzes Berufsbild ableiten.

Übrigens: Es muss nicht immer der neue Job sein, der Erfüllung bringt. Auch eine neue Tätigkeit innerhalb der Firma ist denkbar, sofern die Vorgesetzten offen dafür sind. Eine gute Begründung ihnen gegenüber brauchst du auf jeden Fall, die meisten Argumente findest du bereits in deinen Antworten zu den obigen Fragen.

Claudia Brinkmann

Claudia Brinkmann unterstützt Menschen auf ihrem Weg, das zu tun, was sie lieben, und herauszufinden, was im Leben vielleicht noch auf sie wartet. Nach ihrer Ausbildung zur Fotografin, arbeitete Claudia Brinkmann über fünfzehn Jahre lang im Bereich Marketing, digitale Kommunikation und digitale Transformation. In ihrem Podcast „Werde, wer Du wirklich bist“ und auf ihrem Blog interviewt Claudia Brinkmann Experten und Menschen und gibt Impulse für ein sinnerfülltes (Berufs-)Leben. Foto: Philippe Ramakers

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